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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0278
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orestes.

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fiel er seiner Schwester in die Arme, 621, clxx, oder
zur Erde nieder, 623, ci-xxr. Nachdem er lange flüchtig
auf der Erde umhergeirrt, stellte er sich vor den Areo-
pagus zu Athen, und hier wurde ein förmlicher Prozefs
zwischen den Furien und dein Apollon verhandelt,
wobei zwölf athenische Greise zu Gericht safsen. Als
es zum Abstimmen kam, fanden sich sechs weifse und
sechs schwarze Sternchen in der Urne; da legte Minerva,
als Vorsilzerin des Gerichts, noch ein weifses Steinchen
hinzu, und somit war Orestes freigesprochen, 624, cixxi.
Daher schrieb sich der milde Gebrauch der athenischen
Gerichte, bei gleichgetheilten Stimmen den Angeklagten
jedesmal zu entlassen.

Darauf befahl Apollon dem Orest, nach Tauris
am schwarzen Meere zu segeln, und seine Schwester aus
dem Tempel zu holen. Dort herrschte Thoas, König
der Skythen, der alle Fremdlinge, die sein Ufer berühr-
ten, der Diana opfern liefs. Priesterin dieses grausa-
men Gottesdienstes war die von der Diana entrückte
Iphigenia. Sobald Orestes undPylades nach Tau-
ris gelangten, wurden sie vom Thoas gefangen und als
Opfer nach dem Tempel gebracht. Hier erkannte Orest
in der Priesterin seine Schwester Iphigenia, 625, ci.xvu;
diese schob das Opfer auf, indem sie dem Könige Thoas
sagte, dafs die Fremden eines Mordes schuldig wären und
erst gesühnt werden müfsten. Die Feierlichkeit sollte
am Ufer des Meeres geschehn, und die von den Frem-
den entweihte Statue der Diana gereinigt werden; aber
Iphigenia bestieg mit der Statue im Anne das Schilf
ihres Bruders. Thoas, der sie verfolgte, fiel im Kampfe,
626, ci.xxi bis.

Vom Schicksal der andern Heerführer spricht kein
einziges Denkmal; es war aber nicht glücklicher, als das
des Agamemnon. Idomeneus wurde aus Kreta ver-
trieben, weil er seinen Sohn, nach einem Gelübde, opfern
wollte; Philoktetcs floh aus Meliböa; Teukros wurde

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