Wohnungsbaupreife verfchiedener Städte führen deshalb meift zu gänzlich
falfchen Ergebniffen, weil es an einheitlichen Berechnungsunterlagen mangelt.
Nur (olche könnten einen zuverläffigen Vergleichsmafjftab abgeben.
Bezüglich der technifchen Durchführung des Wohnungsbauprogrammes wurde
in jeder Hinficht dem Gefichtspunkte Rechnung getragen, dafj die Wohnung
ein Maffenbedarfsartikel ift und daher auch unter annähernd gleichen Ge-
fichtspunkten wie [olche zu erstellen ift.
Eine Zerfplitterung des Bauprogrammes in kleine und kleinfte Bauvorhaben Zufammenfaffung
hätte die Verwaltungskoften nachteilig beeinflußt. Es wurde aus diefem Grunde in Groffbauftellen
Wert darauf gelegt, die jährliche Wohnungsbautätigkeit an wenigen Grofj-
bauftellen zu konzenfrieren.
Soweit wir den menfchlichen Wohnungsbau in der Gefchichte der Völker Typifierung
zurückverfolgen können, foweit können wir feftftellen, dafj die Menfchen bis
in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein die Volkswohnung typisierten, d. h.
dafj fie auf Grund ähnlich gelagerter Lebensgewohnheiten und wirtfchaftlicher
Verhältniffe in Anlehnung an beftimmte an Ort und Stelle vorkommende
Bauftoffe gewiffe Einheitsformen herauskriftallifierten, die fie dann in viel-
facher Wiederholung, gelegentlich unter leichter Variierung, anwendeten.
Diefes felbftverftändliche Geier} rationeller Wohnungserzeugung war von
einem mifjverffandenen Individualismus in der zweiten Hälfte des letjten Jahr-
hunderts aufgegeben worden, fehr zum Nachteile unferer bis dahin fo harmo-
nifchen Stadtbilder. Das Frankfurter Wohnungsbauprogramm bafiert auf einer
weitgehenden Typifierung. Hierbei wurde befonderer Wert auf die Ermögli-
chung einer rationellen Haushaltführung gelegt, da fich unfere Anfchauungen
über die wefentlichen Aufgaben der Frau in Haus und Familie gegenüber
früheren Zeiten nicht unwefentlich gewandelt haben.
Zum Mittelpunkt der Wohnung wurde eine Wohnküche gemacht, die aber, Typ normaler Miefwohnung
wie das beigefügte Entwicklungsfchema darftellt, diefen Namen lediglich
DIE ENTWICKLUNG DER FRANKFURTER KÜCHE AUS DER ALTEN WOHNKÜCHE
ALTE WOHNKÜCHE. WOHNKÜCHE MIT KOCHNISCHE. FRANKFURTER KÜCHE.
Der Dunst vom Herd durchnäßt Der Wirtschaft st eil ist in einer Nische der Wohn- Das Wirtschatten volllieht sich In dem gänzlich ab-
das Zimmer. küche untergebracht Dunst dringt immer noch In getrennten Kochteil: Der Küche. Die enge organische
den Wohnteil Verbindung mit dem Wohnraum Ist durch eine Schiebe-
tür aufrecht erhatten. Bild 4:
96
falfchen Ergebniffen, weil es an einheitlichen Berechnungsunterlagen mangelt.
Nur (olche könnten einen zuverläffigen Vergleichsmafjftab abgeben.
Bezüglich der technifchen Durchführung des Wohnungsbauprogrammes wurde
in jeder Hinficht dem Gefichtspunkte Rechnung getragen, dafj die Wohnung
ein Maffenbedarfsartikel ift und daher auch unter annähernd gleichen Ge-
fichtspunkten wie [olche zu erstellen ift.
Eine Zerfplitterung des Bauprogrammes in kleine und kleinfte Bauvorhaben Zufammenfaffung
hätte die Verwaltungskoften nachteilig beeinflußt. Es wurde aus diefem Grunde in Groffbauftellen
Wert darauf gelegt, die jährliche Wohnungsbautätigkeit an wenigen Grofj-
bauftellen zu konzenfrieren.
Soweit wir den menfchlichen Wohnungsbau in der Gefchichte der Völker Typifierung
zurückverfolgen können, foweit können wir feftftellen, dafj die Menfchen bis
in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein die Volkswohnung typisierten, d. h.
dafj fie auf Grund ähnlich gelagerter Lebensgewohnheiten und wirtfchaftlicher
Verhältniffe in Anlehnung an beftimmte an Ort und Stelle vorkommende
Bauftoffe gewiffe Einheitsformen herauskriftallifierten, die fie dann in viel-
facher Wiederholung, gelegentlich unter leichter Variierung, anwendeten.
Diefes felbftverftändliche Geier} rationeller Wohnungserzeugung war von
einem mifjverffandenen Individualismus in der zweiten Hälfte des letjten Jahr-
hunderts aufgegeben worden, fehr zum Nachteile unferer bis dahin fo harmo-
nifchen Stadtbilder. Das Frankfurter Wohnungsbauprogramm bafiert auf einer
weitgehenden Typifierung. Hierbei wurde befonderer Wert auf die Ermögli-
chung einer rationellen Haushaltführung gelegt, da fich unfere Anfchauungen
über die wefentlichen Aufgaben der Frau in Haus und Familie gegenüber
früheren Zeiten nicht unwefentlich gewandelt haben.
Zum Mittelpunkt der Wohnung wurde eine Wohnküche gemacht, die aber, Typ normaler Miefwohnung
wie das beigefügte Entwicklungsfchema darftellt, diefen Namen lediglich
DIE ENTWICKLUNG DER FRANKFURTER KÜCHE AUS DER ALTEN WOHNKÜCHE
ALTE WOHNKÜCHE. WOHNKÜCHE MIT KOCHNISCHE. FRANKFURTER KÜCHE.
Der Dunst vom Herd durchnäßt Der Wirtschaft st eil ist in einer Nische der Wohn- Das Wirtschatten volllieht sich In dem gänzlich ab-
das Zimmer. küche untergebracht Dunst dringt immer noch In getrennten Kochteil: Der Küche. Die enge organische
den Wohnteil Verbindung mit dem Wohnraum Ist durch eine Schiebe-
tür aufrecht erhatten. Bild 4:
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