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r r r r i r n üij 1.1 II 1.
polizeiakten aus dem Jahre 1804 re-
produziert find. Es find Schöpfungen
des Maurermeifters J. D. Kayfer, der
damals in Gemeinfchaft mit verfchie-
denen anderen das neu erfchloffene
Gelände am Mainufer und auf dem
fogenannten Fifcherfeld bebaute. Wir
fehen eine völlig gleichmäßige Anord-
nung der Räume innerhalb der ver-
fchiedenen Hauseinheifen, und der
Aufrih zeigt auch faft völlig gleichar-
tige Fenfter und eine Schmucklofigkeit
der Faffaden, wie fie der damals herr-
fchenden ftrengen klaffiziftifchen Auf-
faffung entfpricht.UnfereAbbildung26
zeigt aber, wie die Aneinanderreihung
folcher ganz einfacher, fachlicher Ge-
bäude, die zwar in einer Zeit derGe-
fchmacksverwilderung als langweilig
verrufen waren,eine Harmonie derGe-
famtwirkung ermöglicht, die für die
Mehrzahl der Gebildeten heute fchon
wieder als vorbildlich erfcheint.
Möglich war diefe einheitliche Bebau-
ung der erwähnten Strafjenzüge nur
dadurch, darj in jener Zeit erftmalig in
Frankfurt ein Bauftatut in Kraft getreten
war, welches Vorfchriften über Gebäu-
dehöhen, Stockwerkshöhen und Stra-
henfluchtlinien enthielt. Derartige Bau-
ftatutefindüberall da nötig, woauswirl-
fchaftlichen und künftlerifchen Abfich-
fen heraus einheitliche Formgebung
erftrebt wird. Nur mit gefetjgeberi-
fchen Maßnahmen konnten die Grofj-
ftadtgründungen und Stadterweite-
rungen des 18. Jahrhunderts wie Karls-
ruhe, Paris ufw. durchgeführt werden.
Aber andererfeits kann mit folchen
Beftimmungen allein, wenn die Ge-
ftaltungskraft fehlt, niemals ein be-
Bild 27: TYPENHÄUSER an der „Schönen Auificht" Architekt J. D.Kayfer, 1804. friedigendes Ergebnis erzielt werden.
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Ü1F !f Mllf IT If Ä
r r r r i r n üij 1.1 II 1.
polizeiakten aus dem Jahre 1804 re-
produziert find. Es find Schöpfungen
des Maurermeifters J. D. Kayfer, der
damals in Gemeinfchaft mit verfchie-
denen anderen das neu erfchloffene
Gelände am Mainufer und auf dem
fogenannten Fifcherfeld bebaute. Wir
fehen eine völlig gleichmäßige Anord-
nung der Räume innerhalb der ver-
fchiedenen Hauseinheifen, und der
Aufrih zeigt auch faft völlig gleichar-
tige Fenfter und eine Schmucklofigkeit
der Faffaden, wie fie der damals herr-
fchenden ftrengen klaffiziftifchen Auf-
faffung entfpricht.UnfereAbbildung26
zeigt aber, wie die Aneinanderreihung
folcher ganz einfacher, fachlicher Ge-
bäude, die zwar in einer Zeit derGe-
fchmacksverwilderung als langweilig
verrufen waren,eine Harmonie derGe-
famtwirkung ermöglicht, die für die
Mehrzahl der Gebildeten heute fchon
wieder als vorbildlich erfcheint.
Möglich war diefe einheitliche Bebau-
ung der erwähnten Strafjenzüge nur
dadurch, darj in jener Zeit erftmalig in
Frankfurt ein Bauftatut in Kraft getreten
war, welches Vorfchriften über Gebäu-
dehöhen, Stockwerkshöhen und Stra-
henfluchtlinien enthielt. Derartige Bau-
ftatutefindüberall da nötig, woauswirl-
fchaftlichen und künftlerifchen Abfich-
fen heraus einheitliche Formgebung
erftrebt wird. Nur mit gefetjgeberi-
fchen Maßnahmen konnten die Grofj-
ftadtgründungen und Stadterweite-
rungen des 18. Jahrhunderts wie Karls-
ruhe, Paris ufw. durchgeführt werden.
Aber andererfeits kann mit folchen
Beftimmungen allein, wenn die Ge-
ftaltungskraft fehlt, niemals ein be-
Bild 27: TYPENHÄUSER an der „Schönen Auificht" Architekt J. D.Kayfer, 1804. friedigendes Ergebnis erzielt werden.
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