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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 1.1926/​1927

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Haesler, Otto: Zum flachen Dach
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Lurçat, André: Der Weg zur Terrasse
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https://doi.org/10.11588/diglit.17290#0235

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Weiter die reftlichen Bauabfchnitte
Herbft 1926 und Baujahr 1927. Desgl.
eine im Bau befindliche 18 klaffige
Schule mit Rektorwohnhaus, nach fol-
gender Skizze.

WETTERWEHR B-10 MM ALS DACHHAUT

HOHLSTEIN El SENDECKE ft

Dagegen fämtliche Strafjentrakte der
genannten Siedlung mit Gefälle nach
innen in folgender Weife:

GEFÄLLE GENÜGT 1 : 300
WETTERWEHR 8-10 MM

AUSGLEICHBETON 4
TORFPLATTEN 4 CM •—

HOHLSTEINEIS ENDECKE MIT DRUCKBETON

TROCKENFUGE WEGEN NORMALER
DURCHBIEGUNG DER DECKE

Befondere Dichtung des Abflufj-An-
fchluffes:

WETTERWEHR 8-10 MM OBERE BLEIFASSUNG GREIFT

IN DAS GUSSROHR EIN

Bild 15: DACHTERRASSE WOHNHAUS BOMSEL VERSAILLES. Architekt A. Lurcat, Paris

DER WEG ZUR TERRASSE Von Andre Lurcat, Architekt D. P. L. G., Paris

UNTERE BLEIFASSUNG MIT

KLEMMSCHELLE AM GUSSROHR GEDICHTET

Ebenfo wie in Deutfchland gibt es auch in Frankreich zahlreiche Gegner
der Flachdacharchitektur, und zwar fowohl unter den Architekten als auch unter
dem grofjen Publikum. Die einen wagen es nicht, Terraffen an Stelle von Steil-
dächern zu errichten, weil fie nichts von den enormen Fortfehritten der legten
Jahre in der Technik der Herftellung wafferundurchläffiger Flächen wiffen, die
Die grundfätjliche Gegnerfchaft des ancJern befürchten von der Unterdrückung des fichtbaren Daches und vom
flachen Daches läfjt bereits nach. Sie Aufkommen einer neuen daraus entgehenden Gefchmacksrichtung eine Be-
wird umfo fchneller abflauen, je mehr einträchtigung des bodenftändigen Charakters und der malerifchen Erfchei-
die wahren inneren Bedingtheiten des nung des Haufes. Es ift dabei amüfant zu beobachten, wie die grofje Preffe
flachen Daches erkannt werden und mitunter unbewufjt Propaganda für unfere Ideen macht, diefelbe Preffe, die,
diefe wiederum den ftarken Willen wenn fje uns nicht gerade angreift, uns doch gerne ignorieren möchte. So
auslöfen, von dem die Anwendung bring} der Matin vom 4. September einen Artikel, der in humoriftifcher Auf-
des flachen Daches heute und in Zu- machung, aber fachlich doch auch für uns fehr intereffant, darüber berichtet,
kunft getragen fein wird. was fjcn mitten jn paris auf dem flachen Dache alter Häufer alles abfpielen

kann. Die Hühner legen in luftiger Höhe ihre Eier, verlockendes Gemüfe
wächft in reichen Mengen. Was könnte man erft aus den Terraffen machen, die
wir bauen? Für wirklich Vorurteilslofe fteht jetjt in Frankreich der praktifche
Werf des flachen Daches, wo es auch immer errichtet werden mag, nicht mehr
in Frage. Es hat die Probe beftanden, nachdem feit vielen Jahren Fabriken

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