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Oechelhäuser, Adolf von
Die Miniaturen der Universitäts-Bibliothek zu Heidelberg (Band 2) — Heidelberg, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.1414#0002
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VORWORT

Länger, als vorauszusehen war, hat sich das Erscheinen dieses zweiten Bandes
hinausgezogen. Die Schuld hieran trägt theils die Berufung des Verfassers nach Karlsruhe,
theils das Anwachsen des Stoffes durch die Einfügung der „Manesse-Handschrift". Der
10. April 1888, der uns dies nationale Kleinod nach Heidelberg zurückbrachte, steht mit
goldnen Lettern in der Chronik der Ruperto-Carola und ihrer Bücherey verzeichnet. Als
der erste Theil dieser Arbeit begonnen und die Eintheilung des Ganzen gemacht wurde,
war noch kein Gedanke an Wiedererwerbung der »Grossen Pariser Liederhandschrift".
Ihre Einreihung in unsern Miniaturen-Katalog musste somit, wenn Theil II nicht eine
übermässige Ausdehnung erlangen sollte, eine Verschiebung und neue Eintheilung des
Stoffes zur Folge haben. So werden denn die übrigen wichtigen Profan-Handschriften des
XIV. Jahrhunderts (Sachsen- und Schwabenspiegel, Boner's Edelstein u. A.) den III. Theil
eröffnen, dessen Vollendung der Verfasser nach Kräften zu beschleunigen gedenkt.

Die Hauptstücke dieses Bandes bilden die Beschreibungen der Manesse-Hand-
schrift und des Wälschen Gastes. Ueber beide Werke liegen bereits Arbeiten des Ver-
fassers vor. Während aber der Aufsatz: Zur Entstehung der Manesse-Handschrift im
3. Bande der Neuen Heidelberger Jahrbücher (1893) als eine technisch-litterarische Vor-
studie zu betrachten ist, enthält der nachstehende Abschnitt über den Wälschen Gast,
abgesehen von der gleich ausführlichen, zum Theil wörtlich wiedergegebenen Beschreibung
der Bilder, nur die Haupt-Resultate der früheren Publikation über diesen Gegenstand
(der Bilderkreis zum Wälschen Gaste des Thomasin von Zercläre, Heidelberg 1890). Der
Umfang und die Bedeutung der „Grossen (nunmehr) Heidelberger Liederhandschrift"
rechtfertigen von selbst deren ausführliche Behandlung und damit die grössere Ausdehnung
dieses Bandes.

Auch unter den Tafeln dieses Bandes finden sich Abbildungen von Miniaturen,
die nicht der Heidelberger Universitäts - Bibliothek angehören (Taf. XV. und XVI). Es
sind zwei bisher nicht veröffentlichte Bilder, die wir, ebenso wie das Darmstädter Christus-
bild im I. Theile, als Vergleichungsmaterial für unsere Untersuchungen von besonderer
 
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