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Besonders störend ist hierbei der Umstand, dass das Gold fast überall abgeschabt ist, so
dass der rothe Untergrund hervortritt. Es macht im Ganzen den Eindruck, als ob wir
es hier wiederum mit einer Nachahmung des französischen Stiles durch einen darin noch
wenig geübten deutschen Meister zu thun hätten (vgl. oben S. 82).
Deutschen Ursprunges scheint auch
XL. Cod. Trüb». 48
zu sein, ein Psalterium, welches einige geschmacklose Zierbuchstaben älteren Stiles auf
iol. la 48i', ()6a 85", 109 b, 131a, 152»', 197 b enthält. Die beliebte Zusammenstellung
von Grün und Blau, die wir von den altern Handschriften her kennen*), spielt hier wieder
einmal die I lauptrolle.
Dieser an die ältere Initial-Ornamentik anklingenden Richtung gehören auch in
XL1. Cod. Trübn. 1496
die beiden auf fol. 4a und 6b befindlichen sauber getuschten Gouache-Initialen an, neben
denen, sich durch grosse Sauberkeit und Sicherheit der Linienführung auch die übrigen
zahlreich im Buche verstreuten zweifarbigen Schnörkel-Buchstaben auszeichnen, mustereütig
in ihrer Art bei kleinstem .Maasstabe.
Etwas reicher ausgestattet erscheint dann wiederum
XL1I. Cod. Trübn. 224,
ein Psalterium in Quart von 1B8 Blättern (130 X 175 mm), welches als Hauptschmuck
eine Anzahl Bilder-Initialen aufweist:
1) Fol. 8a. Im oberen Theile eines V> zu Beginn des ersten Psalmes: der thronende
Christus das Buch des Lebens auf dem Schosse haltend und die Hechte leicht au das
seitlich gebeugte Haupt anlegend. Es ist, als ob er dem Liede König Davids lauschte,
welcher im untern Theile des Buchstabens zur Harfe psalmirend dargestellt ist.
2) Fol. 31a. Zu Beginn des 27. Psalmes innerhalb eines D: links ein bärtiger
Mönch in langem braunem uugegürtetem Gewände mit einem grünen Heiligenschein um
das tonsurirte Haupt herum. Er steht neben einem Baum und giesst aus einem Hörne
das Salböl auf den Scheitel eines rechts vor ihm thronenden, reich gekleideten jugend-
lichen Königs (vgl. Nr. 23 auf S. 77).
3) Fol. 43b. Zu Anfang des 3!). Psalmes abermals innerhalb eines D: Köni<>-
David in geknickter Stellung zum Herrn aufblickend, der aus einer Wolke mit dem Kopfe
*) Thcil I, S. 51 und 108,
Besonders störend ist hierbei der Umstand, dass das Gold fast überall abgeschabt ist, so
dass der rothe Untergrund hervortritt. Es macht im Ganzen den Eindruck, als ob wir
es hier wiederum mit einer Nachahmung des französischen Stiles durch einen darin noch
wenig geübten deutschen Meister zu thun hätten (vgl. oben S. 82).
Deutschen Ursprunges scheint auch
XL. Cod. Trüb». 48
zu sein, ein Psalterium, welches einige geschmacklose Zierbuchstaben älteren Stiles auf
iol. la 48i', ()6a 85", 109 b, 131a, 152»', 197 b enthält. Die beliebte Zusammenstellung
von Grün und Blau, die wir von den altern Handschriften her kennen*), spielt hier wieder
einmal die I lauptrolle.
Dieser an die ältere Initial-Ornamentik anklingenden Richtung gehören auch in
XL1. Cod. Trübn. 1496
die beiden auf fol. 4a und 6b befindlichen sauber getuschten Gouache-Initialen an, neben
denen, sich durch grosse Sauberkeit und Sicherheit der Linienführung auch die übrigen
zahlreich im Buche verstreuten zweifarbigen Schnörkel-Buchstaben auszeichnen, mustereütig
in ihrer Art bei kleinstem .Maasstabe.
Etwas reicher ausgestattet erscheint dann wiederum
XL1I. Cod. Trübn. 224,
ein Psalterium in Quart von 1B8 Blättern (130 X 175 mm), welches als Hauptschmuck
eine Anzahl Bilder-Initialen aufweist:
1) Fol. 8a. Im oberen Theile eines V> zu Beginn des ersten Psalmes: der thronende
Christus das Buch des Lebens auf dem Schosse haltend und die Hechte leicht au das
seitlich gebeugte Haupt anlegend. Es ist, als ob er dem Liede König Davids lauschte,
welcher im untern Theile des Buchstabens zur Harfe psalmirend dargestellt ist.
2) Fol. 31a. Zu Beginn des 27. Psalmes innerhalb eines D: links ein bärtiger
Mönch in langem braunem uugegürtetem Gewände mit einem grünen Heiligenschein um
das tonsurirte Haupt herum. Er steht neben einem Baum und giesst aus einem Hörne
das Salböl auf den Scheitel eines rechts vor ihm thronenden, reich gekleideten jugend-
lichen Königs (vgl. Nr. 23 auf S. 77).
3) Fol. 43b. Zu Anfang des 3!). Psalmes abermals innerhalb eines D: Köni<>-
David in geknickter Stellung zum Herrn aufblickend, der aus einer Wolke mit dem Kopfe
*) Thcil I, S. 51 und 108,