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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 10.1907

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Durm, Josef: Über vormykenische und mykenische Architekturformen
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https://doi.org/10.11588/diglit.34748#0093

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J. Durm, Über vormykenische und mykenische Architekturformen


auf Silberfolien usw. hergestellten Truhendeckeln und dgl. m., die zum Teil als
bekannt vorausgesetzt wurden — näher zu besprechen und zu prüfen, würde den
Rahmen dieser Arbeit zu weit ausgedehnt haben. Von den auf kleinen Tontäfelchen
dargestellten kretischen Wohnhausfassaden (vgl. Fig. 26, 27 auf S. 79), von der Fülle
von Tonwaren, den verschieden geformten Pithoi, von deren Größe (2*^ Höhe) und
Schönheit Fig. 28, 29 auf S. 80, 81 ein Bild geben, zu berichten, ein Architekturbild
der kretischen Palastan-
lagen der vormykenischen
Periode vorzuführen, muß
einer späteren Zeit Vor-
behalten werden. Ein an
Ort und Stelle gezeichne-
tes Bild des von Evans
wiederherg-estellten Trep-
penhauses im Palaste zu
Knossos gibt Fig. 30 auf
S. 82, wobei ich einer
Construction, wie sie von
mir unter & gegeben ist,
den Vorzug vor der aus-
geführten <3 gegeben ha-
ben würde. Die Treppen-
tritte , die Mauerdeckel
mit den Säulenständen
und einzelne der Quadern
sind zum Teil alt und echt, die aufgerichteten Holzsäulen samt ihren Capitellen,
wie auch die verschiedenen Tragbalken und Teile des Mauerwerks sind neu.
Die Holzsäulen sind rot angestrichen, das Holzwerk braungelb. Der Grundplan
ist gesichert, den Aufbau zu nehmen, wie er geboten wird, ist Glaubens-
sache. Fig. 31 (S. 83) zeigt den derzeitigen Zustand verputzter und gemalter
Wände in den Magazinbauten und Fig. 32 gibt das Fassadenbild des von Prot.
Kuroniotis gefundenen, aus Goldblech gehämmerten Mykenai-Hauses, das der
Form seiner Balkenköpfe wegen bereits erwähnt wurde.
Sanct Avold-Lothringen, 1. September 1906. JOSEF DURM

32: Hausfassade aus Goldblech getrieben,
von Prof. Kuroniotis gefunden in Volo.
 
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