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Österreichisches Archäologisches Institut [Editor]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 10.1907

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Beiblatt
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Hauser, Friedrich: Tettix, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.34748#0363

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9

TettixII.
Antwort auf Einwände von E. Petersen Jahreshefte 1906 Beiblatt 77—86.

IO

Bevor ich auf die Kritik von Petersen eingehe,
ist kurz eine neue Modification der Lösung des
Arbeit die sonst archaischen Producten eigene Ge-
wissenhaftigkeitvermissen läßt; doch will ich hierüber
ohne eigene Anschauung des Originals nicht streiten.
Diesen Tettix erklärt nun der Herausgeber für das gol-
Namen gab, und er möchte die Fibel am Conzeschen
Krobylos so anbringen, δτ; συνέδεε τήν περί τον χρω-
βϋλον περίελίσσομένην τκίνίκν μετά της επί της χεφκ-
λης άντί δίκδήμκτος υπαρχούσης. Allein die Um-
schlingung um den ,Krobylos' und das Band, das
um den Kopf führt, bestehen zweifellos aus einem
einzigen Stück; auch für Studniczka (290) ist die
erstgenannte eine „offenbar zum Strophos gehörige
Schlinge". Selbst wenn man zugeben könnte, daß
so würde die Fibel, welche sie zusammenhakt, voll-
ständig in dem Büschel des ,Krobylos' verschwinden.
Das wäre also ein recht ungeeigneter Platz für einen
Goldschmuck, der seinen Träger λκμπρός erscheinen
läßt. Ich kann diese Modification schon darum nicht
als die richtige anerkennen, weil sie mit Conzes
,Krobylos' pactiert, der, wie sogleich definitiv fest-
gestellt werden soll, kein χρωβΰλος ist. Außerdem

scheint es mir auch ausgeschlossen, daß ein Gold-
schmuck, welcher nicht mehr edles Metall verlangt
als ein Fingerring, von den Alten als τρυφή gebrand-
markt und daß seine Verwendung auf eine Linie
mit dem Tragen von Purpurgewändern gestellt worden
wäre. Dennoch steht ein goldenes Schmuckstück
in Gestalt einer Cicade, zumal wenn es in Attika
gefunden wurde, in zu evidenter Verwandtschaft mit
den χρυσοί τέττίγες, als daß man jede Beziehung
zwischen dem neuen Fundstück und der von den
Schriftstellern beschriebenen Tracht wird leugnen
wollen. Einen Gedanken über die Verwendung von
Goldcicaden wie derjenigen aus der Parnesgrotte
will ich wenigstens zur Prüfung vorlegen.
Der Leser wird sich erinnern, nicht selten in
Vasenbildern wie auch an der wohlbekannten archai-
schen Stele Borgia inNeapel (Literatur beiFriederichs-
Wolters n. 21; beste Abbildung die bei Rayet,
besser als bei Brunn-Bruckmann 416) in der Mitte
der Taenie über der Stirne eine emporstehende
längliche Zunge beobachtet zu haben. Als Beispiele
mögen hier die Schalen bei Hartwig Meisterschalen
26, ß6, 61, 64. genügen. Häufig ist dieser Ansatz
oben etwas nach vorne gebogen, aber vielleicht
(Ridder, Vases Bibi. Nat. n. 846). Daß dieser Strich
um ein Diadem, wie an dem „Alkibiades"kopf
Strena Helbigiana 14; denn das Züngchen ist hiefür
viel zu länglich und deutlich getrennt von dem
 
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