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79: Verschollener Torso nach Episcopius, Paradigmata, Haag 1671 Taf. 27.
Zu Aristonidas.
Der rhodische Bildhauer und Maler Aristonidas entstammte, wie wir jetzt
wissen, einer jener großen und verzweigten Künstlerdynastien, die die Grundlage der
Blüte der rhodischen Kunst in der Diadochenzeit gebildet haben. Wir können die
Familie des Aristonidas derzeit durch vier Generationen verfolgen. Er wird von
Plinius im Malerbuche (35, 46) als Vater (und Lehrer) des Mnasitimos erwähnt und
erscheint in der gleichen Rolle auf einer Inschrift in Lindosd) Danach habe ich ver-
sucht, ihm in dem Stemma der Familie Tleson-Mnasitimos seinen festen Platz anzu-
weisen,3) der dem palaeographischen Charakter jener Inschrift nach in das zweite
Jahrhundert anzusetzen ist. Ein besonderes Interesse beansprucht aber die Nach-
richt des Plinius im Erzbildnerbuche (34, 140), die, obgleich allbekannt, hier ihren
Platz finden mag: Aristonidas artifex cum exprimere vellet Athamantis furorem
Learcho filio praecipitato residentem paenitentia, aes ferrumque miscuit ut robi-
gine eius per nitorem aeris relucente exprimeretur verecundiae robur. hoc signum
exstat hodie Rhodi. Da uns unsere monumentale Überlieferung auch hier im
J Loewy, Inschr. gr. Bildh. n. 197; CIG XII 1 Ü Geschichte der griechischen Kunst III (1907)
n. 85$ (Hiller v. Gaertringen). S. 211 11.
79: Verschollener Torso nach Episcopius, Paradigmata, Haag 1671 Taf. 27.
Zu Aristonidas.
Der rhodische Bildhauer und Maler Aristonidas entstammte, wie wir jetzt
wissen, einer jener großen und verzweigten Künstlerdynastien, die die Grundlage der
Blüte der rhodischen Kunst in der Diadochenzeit gebildet haben. Wir können die
Familie des Aristonidas derzeit durch vier Generationen verfolgen. Er wird von
Plinius im Malerbuche (35, 46) als Vater (und Lehrer) des Mnasitimos erwähnt und
erscheint in der gleichen Rolle auf einer Inschrift in Lindosd) Danach habe ich ver-
sucht, ihm in dem Stemma der Familie Tleson-Mnasitimos seinen festen Platz anzu-
weisen,3) der dem palaeographischen Charakter jener Inschrift nach in das zweite
Jahrhundert anzusetzen ist. Ein besonderes Interesse beansprucht aber die Nach-
richt des Plinius im Erzbildnerbuche (34, 140), die, obgleich allbekannt, hier ihren
Platz finden mag: Aristonidas artifex cum exprimere vellet Athamantis furorem
Learcho filio praecipitato residentem paenitentia, aes ferrumque miscuit ut robi-
gine eius per nitorem aeris relucente exprimeretur verecundiae robur. hoc signum
exstat hodie Rhodi. Da uns unsere monumentale Überlieferung auch hier im
J Loewy, Inschr. gr. Bildh. n. 197; CIG XII 1 Ü Geschichte der griechischen Kunst III (1907)
n. 85$ (Hiller v. Gaertringen). S. 211 11.