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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 10.1907

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Crönert, Wilhelm: Die Epikureer in Syrien
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https://doi.org/10.11588/diglit.34748#0155

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14.6
Zorn, endlich ist Philonides mit beiden Männern in Athen zusammengetroffen.
Seine Blütezeit mag in die Zeit von 180 bis 155 oder i$o fallen, auf den In-
schriften ist er noch nicht gefunden worden.
Daß Thespis mit Basileides in engem Zusammenhänge steht, ersieht man
daraus, daß er in den beiden Nachrichten, die wir über ihn besitzen, zugleich
mit dem andern erwähnt wird.S) Er scheint auch ebenso wie jener aus dem
Osten gekommen zu sein, wenn es erlaubt ist, einen attischen Grabstein, auf
dem der seltene Namen wiederkehrt, seiner Familie zuzuteilen. 9) Dies würde
schon leichter geschehen, wenn sich nach der Wiederauffmdung des Steines
erkennen ließe, daß die Schrift aus der zweiten Hälfte des zweiten Jahr-
hunderts stammte.
Für Philonides, den Sohn des Philonides, aus Faodikeia am Meere, würden
nach einer gründlichen Ausschöpfung der Reste der herkulanensischen Febens-
beschreibung gewiß noch manche neuen Züge gewonnen werden können, ins-
besondere in den Stücken, die sein Verhältnis zu den fürstlichen Gönnern behan-
deln. Diese Arbeit, der es auf jeden Buchstaben ankommen muß und die ihre
Hauptschwierigkeit in der Zusammenstellung der auseinander gerissenen Teile
und Teilchen Endet, wird schwerlich in wenigen Wochen zu erledigen sein.
Inzwischen wird ihr durch die Verarbeitung des Stoffes, der schon gegeben
ist, der Boden bereitet. Köhler hat die inschriftlichen Zeugnisse gesammelt,*°)
Usener die Kritik des Textes und der Beziehungen der Schrift weit ge-
fördert**) und die literarische Wirksamkeit des eifrigen Mannes läßt sich schon
besser überschauen.*^) Der Mann wird auf den Steinen von Faodikeia nicht
selten genannt worden sein, denn sein öffentliches Wirken hat besonders seiner
Vaterstadt gegolten. Aber bis zur Stunde sind aus ihr fast nur spätere In-
schriften bekannt geworden.
Philonides hat, wie sein Beben meldet, den König Antiochos Epiphanes,

8) In der einen, Leben des Philonides fr. 11:
εϋδοκίμούντων έπ' εκείνου του] κοκροΰ Β[κσ:λείδ]ου
καί θεσπίδος, [οΐς έσχόλκσ]ε μέν ένίκυτόν, [άπολίπών
δ]έ πάλιν Βκσίλε[ίδη]ν θ[έσ]πίδί μήνας εξ, ist die Er-
gänzung der Lücken ungewiß und darum auch die
Ursache, warum Philonides später den Thespis ailein
hörte.
9) IG II 3131 (nach Kumanudis 194.6):
Ευπορία ] θέσπίδος I Αρίστομενου I Ααοδίκέως ] γυνή.
Berl.Sitz.-Ber. 1900 S.999—1001. Die attische
Inschrift IG II 60$ (dazu II 3, 131) ist seit Köhler

nicht mehr verglichen worden und wird vielleicht,
da keine der 20 Zeilen vollständig erhalten ist, noch
einiges ergeben. Z. I—2 ist nach der delphischen
Inschrift etwa zu ergänzen καί τοΐς παραγενομένοίς
π]αρά του δήμου πρός τούς βασώε[ΐς πρεσβευταΐς I συνήρ-
γεί μετά πάσης σπουδής] καί διά ταΰτα rfsw.; μυρρίνης
στεφάνακ (Ζ. ι6) hat Foucart, Bull. Hell. VI 433
eingesetzt.
G Rhein. Mus. LVI 145 — 148.
*2) Kolotes 181.
 
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