Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Original und Reproduktion: Zeitschrift für Kunsthandel und Kunstsammlungen — 1.1909

DOI Heft:
Nr. 1
DOI Artikel:
Woermann, Karl: Die Neuerwerbungen älterer Gemälde für die Dresdner Galerie seit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.74401#0007

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Original und Reproduktion
ZEITSCHRIFT FÜR KUNSTHRNDEL UND KUNSTSAMMLUNGEN
HERAUSGEGEBEN VON HANS LOOSE, LEIPZIG o VERLEGT VON
GUSTAV FERD. SCHACHT & CO., LEIPZIG o ALLE ZUSCHRIFTEN
UND SENDUNGEN SIND ZU RICHTEN AN DIE SCHRIFTLEITUNG
»ORIGINAL UND REPRODUKTION«, LEIPZIG, WALDSTRASSE 70

BAND 1
JULI 1909
HEFT 1


DIE NEUERWERBUNGEN ÄLTERER GEMÄLDE
FÜR DIE DRESDNER GALERIE SEIT DER MITTE
DES NEUNZEHNTEN JAHRHUNDERTS
VON KARL WOERMANN
EN großartigen Bildererwerbungen der fäcbfifcben Herrfcher
des 18. Jahrhunderts hatte der fiebenjährige Krieg ein fcbnelles
Ende bereitet. Huguft III. ftarb ja 1763 bald nach dem Friedens--
fcbluffe und mit ihm verließen feine Ratgeber den Scbaupla§.
Rud ) für die Dresdner Galerie begann ein Zeitalter befchau-

lieber Rube, wiffenfchaftlicber Katalogifierung und begeifterter Fremdem
befucbe. Der gelegentliche Zuwachs, den fie bis zur Mitte des 19. Jahr-
hunderts erfuhr, ift kaum der Rede wert. ::
Erft als Julius Schnorr von Carolsfeld 1846 als Akademieprofeffor und
Galeriedirektor nach Dresden berufen worden war, kamen auch die An-
käufe für die Galerie wieder in Fluß. Während des Vierteljahrhunderts
feiner Leitung der Galerie (bis zum Frühling 1871) wurden im ganzen
132 Gemälde, davon 69 ältere und 63 neuere, erworben. Unter älteren
Gemälden verfteben wir bier und im folgenden, obne die Miniaturen mit-
zureebnen, die bis zum Ende des 18. Jabrbunderts entftandenen Werke,
einfcbließlicb der Bildniffe Graffs. ::
Schnorrs Nachfolger, Julius Hübner, batte das Glück, die Direktion der
Galerie gleich nach der Beendigung des franzöfifcben Krieges zu über-
nehmen. Hus der Kriegsentfcbädigung ftellte der fäcbfifcbe Staat auch für
Kunftzwecke reichliche Mittel zur Verfügung. Während der elfeinhalb-
jährigen Direktion Hübners erfuhr die Galerie einen Zuwachs von nicht
weniger als 182, nämlich 93 älteren und 89 neueren Gemälden. Als dann
der Verfaffer diefes Huffatyes im Herbft 1882 die Verwaltung der Galerie
übernahm, waren die aus der franzöfifcben Kriegsentfcbädigung vom Land-
tag bewilligten Sondermittel bis auf einen kleinen Reft bereits verausgabt.
Dafür war (feit 1880) in der Pröll-Heuer-Stiftung, aus der der akademifebe
Rat Bilder lebender deutfeber Meifter, möglichft auf Dresdener Rusftellungen,
 
Annotationen