KADr TATATTD IVI ANN entftammt dem großen Handelsbaufe,
ntlKL das namentlich unter der Leitung
feines Bruders durch feine Schiffahrt und feine Kolonialfchöpfungen zur Welt-
berübmtbeit gelangte; er wurde am 4. Juli 1844 in Hamburg geboren. Nocb in
jungenjabren fübrte er große Reifen zum Teil gefundbeitsbalber aus, die ibn
bis nach Java, Oftindien ufw. führten. Dann ftudierte er die Rechte an den
Univerfitäten Berlin, Göttingen, Heidelberg und Kiel, und praktizierte nach
Erlangung des Doktorgrades kurze Zeit als Rechtsanwalt in Hamburg. Bald
widmete er ficb aber auf ausgedehnten Reifen durch Frankreich, England,
ganz Deutfcbland, Italien (fpäter auch Griechenland und Kleinafien), fowie
an den Univerfitäten zu Heidelberg und München kunftgefcbicbtlicben Studien.
Nach Erlangung eines zweiten Doktors in diefem Fach habilitierte er ficb
an der Heidelberger Univerfität. Im Jabre 1874 wurde er als Profeffor der
Kunftgefcbicbte und Literatur an die Akademie zu Düffeldorf berufen. Von
bier aus unternahm er 1878—1879 eine vierzehnmonatige neue Studien^
reife durch alle Kunftländer Europas. Durch die Vollendung der von
Woltmann angefangenen großen »Gefcbicbte der Malerei« hatte er ficb
bald einen bedeutenden Namen gefebaffen und wurde 1882 als Direktor
der Kgl. Gemäldegalerie und des Kupferfticb=Kabinetts nacb Dresden be-
rufen. Letzteres Amt bekleidete er bis zum Jabre 1896, aus dem erfteren
fcbeidet er am 1. April des laufenden Jabres in den Rubeftand. In
Dresden war feine zweite Hauptleiftung die Schöpfung des großen wiffen-
fcbaftlicben Kataloges, eine fcbier unübertroffene, wenn je anderwärts
erreichte, Arbeit auf diefem Feld. An der Vermehrung und der Pflege
der ihm unterftebenden Galerie bat er in umficbtiger und gewiffenbafter
Weife rund 28 Jabre gearbeitet. Anfang 1898 nabm er eine größere Neu-
ordnung der Bilderfäle vor: feitdem eine zweite, die durch die Abgabe
vieler älterer Bilder an die Provinz ufw. veranlaßt worden ift. Eine wobl-
gelungene Neuordnung und Neuausftattung der Modernen Abteilung be-
wirkte er erft kürzlich im Jahre 1908. Auch die Ordnung des XVIII. Jahr-
hunderts im Parterreflügel (1890), wo ficb ebedem die Mengs'fcben Gips-
abgüffe befanden, ift eine wichtige Tat, die wir ihm verdanken. ::
Einen Höhepunkt feiner fcbriftftellerifcben Arbeiten bildet die große »Gefcbicbte
der Kunft aller Zeiten und Völker«, deren erfter Band 1900, deren zweiter
1905 erfcbienen, und deren letzter Band im näcbften Jabr zu erwarten ift. ::
CHRONOLOGISCHE ZUSAMMENSTELLUNG
DER SCHRIFTEN KARL WOERMANNS
1866
Geharnifchte Sonette aus Norddeutfdbland.
Erfte und zweite Auflage. Hamburg, Otto
Meißner (anonym)
Geharnischte Sonette aus Norddeutfchland.
Zweiter Cyklus. Erfte und zweite Auf-
lage. Hamburg, Otto Meißner (anonym)
1870
Aus der Natur und dem Geifte. Gedichte.
Hamburg, Hoffmann & Campe
1871
Über den landfcbaftlicben Naturfinn der
Griechen und Römer. Vorftudien zu einer
Archäologie der Landfcbaftsmalerei. Mün-
chen, Theodor Ackermann
21*
ntlKL das namentlich unter der Leitung
feines Bruders durch feine Schiffahrt und feine Kolonialfchöpfungen zur Welt-
berübmtbeit gelangte; er wurde am 4. Juli 1844 in Hamburg geboren. Nocb in
jungenjabren fübrte er große Reifen zum Teil gefundbeitsbalber aus, die ibn
bis nach Java, Oftindien ufw. führten. Dann ftudierte er die Rechte an den
Univerfitäten Berlin, Göttingen, Heidelberg und Kiel, und praktizierte nach
Erlangung des Doktorgrades kurze Zeit als Rechtsanwalt in Hamburg. Bald
widmete er ficb aber auf ausgedehnten Reifen durch Frankreich, England,
ganz Deutfcbland, Italien (fpäter auch Griechenland und Kleinafien), fowie
an den Univerfitäten zu Heidelberg und München kunftgefcbicbtlicben Studien.
Nach Erlangung eines zweiten Doktors in diefem Fach habilitierte er ficb
an der Heidelberger Univerfität. Im Jabre 1874 wurde er als Profeffor der
Kunftgefcbicbte und Literatur an die Akademie zu Düffeldorf berufen. Von
bier aus unternahm er 1878—1879 eine vierzehnmonatige neue Studien^
reife durch alle Kunftländer Europas. Durch die Vollendung der von
Woltmann angefangenen großen »Gefcbicbte der Malerei« hatte er ficb
bald einen bedeutenden Namen gefebaffen und wurde 1882 als Direktor
der Kgl. Gemäldegalerie und des Kupferfticb=Kabinetts nacb Dresden be-
rufen. Letzteres Amt bekleidete er bis zum Jabre 1896, aus dem erfteren
fcbeidet er am 1. April des laufenden Jabres in den Rubeftand. In
Dresden war feine zweite Hauptleiftung die Schöpfung des großen wiffen-
fcbaftlicben Kataloges, eine fcbier unübertroffene, wenn je anderwärts
erreichte, Arbeit auf diefem Feld. An der Vermehrung und der Pflege
der ihm unterftebenden Galerie bat er in umficbtiger und gewiffenbafter
Weife rund 28 Jabre gearbeitet. Anfang 1898 nabm er eine größere Neu-
ordnung der Bilderfäle vor: feitdem eine zweite, die durch die Abgabe
vieler älterer Bilder an die Provinz ufw. veranlaßt worden ift. Eine wobl-
gelungene Neuordnung und Neuausftattung der Modernen Abteilung be-
wirkte er erft kürzlich im Jahre 1908. Auch die Ordnung des XVIII. Jahr-
hunderts im Parterreflügel (1890), wo ficb ebedem die Mengs'fcben Gips-
abgüffe befanden, ift eine wichtige Tat, die wir ihm verdanken. ::
Einen Höhepunkt feiner fcbriftftellerifcben Arbeiten bildet die große »Gefcbicbte
der Kunft aller Zeiten und Völker«, deren erfter Band 1900, deren zweiter
1905 erfcbienen, und deren letzter Band im näcbften Jabr zu erwarten ift. ::
CHRONOLOGISCHE ZUSAMMENSTELLUNG
DER SCHRIFTEN KARL WOERMANNS
1866
Geharnifchte Sonette aus Norddeutfdbland.
Erfte und zweite Auflage. Hamburg, Otto
Meißner (anonym)
Geharnischte Sonette aus Norddeutfchland.
Zweiter Cyklus. Erfte und zweite Auf-
lage. Hamburg, Otto Meißner (anonym)
1870
Aus der Natur und dem Geifte. Gedichte.
Hamburg, Hoffmann & Campe
1871
Über den landfcbaftlicben Naturfinn der
Griechen und Römer. Vorftudien zu einer
Archäologie der Landfcbaftsmalerei. Mün-
chen, Theodor Ackermann
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