Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Platner, Ernst Zacharias; Bunsen, Christian Karl Josias von; Roestell, Friedrich Wilhelm; Niebuhr, Barthold Georg; Hoffmann, Friedrich; Gerhard, Eduard; Sarti, Emiliano
Beschreibung der Stadt Rom (Band 3. Die sieben Hügel, der Pincio, das Marsfeld und Trastevere ; Erste Abtheilung): Capitol und Forum, Palatin, Aventin und Caelius nebst ihren Umgebungen, oder der Beschreibung drittes bis siebentes Buch — Stuttgart und Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1837

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.71138#0364

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
ZWEITES HAUPTSTÜCK.

Die Kirchen und andern Merkwürdigkeiten des
christlichen Roms.

1. S. Maria Araceli *).
Die der heiligen Jungfrau geweihte Kirche des Capitols —
die ursprünglich den Namen S. Maria de Capitolio sührte —
erhielt, um das Ende des dreizehnten Jahrhunderts, den Bei-
nasnen Araceli von einem in ihr verehrten Altäre **). Die
Zeit ihrer Erbauung ist unbekannt. Im Jahre 985 wird ein

*) Die von uns mitgetheilten historischen Nachrichten über diese
Kirche sind entnommen aus dem Werke des Pater Casimiro:
Memorie istoriche della Chiesa e Convento di S. Maria in Ara-
celi, Borna 1756.

**) Die Benennung dieses Altars wird von zwei verschiedenen mit
einander verwandten Sagen des Mittelalters hergeleitet. Nach
der einen errichtete der Kaiser August dem Heilande auf dem
Capitolinischen Berge einen Altar, mit der Inschrist: Ara Pri-
mogeniti Dei ; nach der andern zeigte die Tiburtinische Sibylle
jenem Kaiser die heil. Jungsrau mit dem Christuskinde auf einem
Throne sitzend, wobei vom Himmel herab eine Stimme rief:
Haee Ara silii Dei est. Petrarca gedenkt dieser durch Vorstel-
lungen in der bildenden Kunst bekannten Sage als einer histo-
rischen Thatsache, in einem Briefe an den Papst Clemens VI.
Hirt und Niebuhr haben ein Missverstandniss von in arce ver-
muthet.
 
Annotationen