D.
Gebäude am Palatin.
1. Das Forum und die Basilica des Friedens.
Die unter dem Namen des Friedenstempels berühmten
Reste gehören, schon ihres Umfanges und ihrer Erhaltung
wegen, zu den merkwürdigsten Roms. Bei wenigen Ruinen
des Alterthums ist es so leicht, zu einer so klaren Anschauung
des ursprünglichen Zustandes zu gelangen, und wenige ha-
ben einen so grossen Einssuss auf die neuere Baukunst, na-
mentlich der Kirchen, geübt, wie schon S. Peter zeigt. Den.
noch scheinen diese merkwürdigen Reste bis auf unsere Zeit
einen ganz salschen Namen gehabt zu haben. Man hat in
ihnen bisher allgemein den berühmten Tempel des Friedens
erkennen wollen, den Yespasian nach der Eroberung von
Jerusalem erbauen liess. Um hierüber sich eine selbststän-
dige Meinung zu bilden, darf man nur die uns erhal-
tenen Nachrichten über das Schicksal jenes Gebäudes und
die Benennung der Stätte, auf dem es stand, mit demjenigen
zusammenhalten, was wir jetzt hier vor uns sehen. Ueber
das Schicksal des Vespasianischen Baues wissen wir Fol-
gendes:
1. Etwas Besonderes über die Form desselben lässt sich
gar nicht ermitteln, ausser dass es einer der grössten Pracht-
bauten Roms war. Wir haben auch gar keinen Grund, eine
ganz abweichende Tempelform hier zu vermuthen. Die Bi-
bliothek, welche als in demselben befindlich erwähnt wird,
19 *
Gebäude am Palatin.
1. Das Forum und die Basilica des Friedens.
Die unter dem Namen des Friedenstempels berühmten
Reste gehören, schon ihres Umfanges und ihrer Erhaltung
wegen, zu den merkwürdigsten Roms. Bei wenigen Ruinen
des Alterthums ist es so leicht, zu einer so klaren Anschauung
des ursprünglichen Zustandes zu gelangen, und wenige ha-
ben einen so grossen Einssuss auf die neuere Baukunst, na-
mentlich der Kirchen, geübt, wie schon S. Peter zeigt. Den.
noch scheinen diese merkwürdigen Reste bis auf unsere Zeit
einen ganz salschen Namen gehabt zu haben. Man hat in
ihnen bisher allgemein den berühmten Tempel des Friedens
erkennen wollen, den Yespasian nach der Eroberung von
Jerusalem erbauen liess. Um hierüber sich eine selbststän-
dige Meinung zu bilden, darf man nur die uns erhal-
tenen Nachrichten über das Schicksal jenes Gebäudes und
die Benennung der Stätte, auf dem es stand, mit demjenigen
zusammenhalten, was wir jetzt hier vor uns sehen. Ueber
das Schicksal des Vespasianischen Baues wissen wir Fol-
gendes:
1. Etwas Besonderes über die Form desselben lässt sich
gar nicht ermitteln, ausser dass es einer der grössten Pracht-
bauten Roms war. Wir haben auch gar keinen Grund, eine
ganz abweichende Tempelform hier zu vermuthen. Die Bi-
bliothek, welche als in demselben befindlich erwähnt wird,
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