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Platner, Ernst Zacharias; Bunsen, Christian Karl Josias von; Roestell, Friedrich Wilhelm; Niebuhr, Barthold Georg; Hoffmann, Friedrich; Gerhard, Eduard; Sarti, Emiliano
Beschreibung der Stadt Rom (Band 3. Die sieben Hügel, der Pincio, das Marsfeld und Trastevere ; Erste Abtheilung): Capitol und Forum, Palatin, Aventin und Caelius nebst ihren Umgebungen, oder der Beschreibung drittes bis siebentes Buch — Stuttgart und Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.71138#0419

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Übersicht der AltertKumet.

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einen an der Kirche S. Prisca bemerkt. Die Bauart passt
vollkommen für das Zeitalter Trajans, dessen Haus, nach
einer von Panvinius mitgetheilten Inschrist auf einer an
diesem Abhange unter S. Prisca gefundenen Basis, hier ge-
standen haben muss*). Ficoroni berichtet **), dass in einem
an die erwähnte Kirche stossenden Garten man im Jahre
1709 eine vier Palmen lange und breite sogenannte Isis-
Platte, mit Hieroglyphen bedeckt, aufgrub, welche in das
Museum von Bologna kam und bei ihm abgebildet ist. Ausser-
dem sieht man in der Vigna Cavaletti eine Menge von Ge-
mächern und Gängen; in einer Ruine der genannten Vigna
erkennt Piranesi ein schlechtes plebejisches Haus und em-
psiehlt es zur genauen Ansicht, um sich eine anschauliche
Vorstellung von der in römischen Häusern dieser Art ge-
wöhnlichen Einrichung zu machen, was uns jedoch nicht hat
gelingen wollen. Auf jeden Fall hoffen wir, dass diese Ruine
oder ihr Name keinen, der etwa noch unter der alten rö-
mischen Plebs sich nur die Pöbelmasse einer grossen Haupt-
stadt denkt, in dieser lächerlichen Ansicht bestärken soll.
Sowohl diese Ruine als die meisten übrigen alten Mauern
dieser Gegend sind aus schlechter Zeit. Nur vom Tempel
der Flora auf dem Aventin lässt sich mit ziemlicher Sicher-
heit annehmen, dass er an diesem Abhange gelegen, da
Livius erzählt***), dass ein Sturmwind seine Thürflügel weg-
riss und an die Hinterwand des Cerestempels schleuderte,
der hart am Circus lag.
Rechts von dem Ausgange fängt die nordwestliche
oder Flussseite an, sich als eine steile Felswand der
Tiber parallel zu erheben. Einen bedeutenden Theil des
senkrecht abgehauenen Felsen sieht man in der sogenannten
Villetta oder dem zur Weinschenke eingerichteten Gärtchen,
zu dem man rechts, gerade über der Capelle von S. Anna
hineingeht, und in welchem eine tiefe, in den lebendigen

*) Herculi Conservatori Domus Ulpiorum Sacrum. M. Ulpius . .
• . . Verecundus.

**) Vestig. di R. p. 80.

***) L. XI, cap. U.

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