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Platner, Ernst Zacharias; Bunsen, Christian Karl Josias von; Roestell, Friedrich Wilhelm; Niebuhr, Barthold Georg; Hoffmann, Friedrich; Gerhard, Eduard; Sarti, Emiliano
Beschreibung der Stadt Rom (Band 3. Die sieben Hügel, der Pincio, das Marsfeld und Trastevere ; Erste Abtheilung): Capitol und Forum, Palatin, Aventin und Caelius nebst ihren Umgebungen, oder der Beschreibung drittes bis siebentes Buch — Stuttgart und Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.71138#0421

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Uebersicht der Alterthiimer.

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mit Sicherheit annehmen, dass sie unter dieser Stelle beim
Bau jener Mauern ausgegraben worden.
Jenseits des Priorats biegt der Berg ssussabwärts ein, und
zieht, allmählich sich senkend, fast südlich bis zur Bastion
Pauls III fort. Der Berg ist in dieser Strecke von einer nicht
unbeträchtlichen Höhe, zuerst durch die Substructionen des
Prioratsplatzes oder die Bastion Urbans VIII, dann durch die
erwähnte Bastion Pauls III aufgemauert; vor der Mauer geht
der zu Vignen und ähnlichen Anlagen benutzte Abhang, jedoch
weniger hoch und steil als an der Flussseitc, zur Strasse hin-
unter; gegen den vorspringenden Winkel der Bastion Pauls
III zu ist er jedoch unbebaut und kaum bewachsen. Es belohnt
den Weg jenseits dieses Winkels hinauszugehen, um durch
die Vigna der Mönche von S. Sabina — die letzte links beim
Aufsteigen — die zu einem Gartenhause benutzte Befestigung
zu besteigen. Hier bemerkt man, nie der Berg durch diese
Anlage oben künstlich geebnet ist, und sich von dieser Spitze
aus in einen weiten Busen hereinzieht, welchen von der ent-
gegengesetzten Seite eine unweit vom Thore südöstlich ablau-
fende Spitze einschliesst.
Dass dieser ganze Stricli durch Ruinen altrömischer Herr-
lichkeit, die unter dem Schutte begraben liegen, erhöht und
ausgedehnt ist, beweisen die Aufgrabungen des siebenzehnten
Jahrhunderts. Bei Untermauerung des Prioratplatzes unter
Urban VIII entdeckte man nämlich, wie Bartoli ausgezeichnet
hat*), die Trümmer eines prächtigen Palastes, massiv gebaut,
ein Marmorgesims, das nach der Villa Pansili gebracht wurde,
ein vollständiges Silbergeschirr mit erhobener Arbeit, und an-
dere Kostbarkeiten, die zerstört oder gestohlen wurden. Eben-
falls hier ward unter Alexander VII ein Badezimmer gefunden,
mit Marmor und Peperin ausgeschmückt, welchen Bernini
zum Baue seines Palastes bei S. Andrea delle fratte anwandte.
Auf der dem Thore von S. Paolo gegenüber sich erhebenden
Spitze wurden ebenfalls nach Bartoli's Zeugniss überaus schöne
Reste von Tempeln und Palästen aufgegraben, deren Pracht
man in der Capelle der Familie Borghese in S. Maria Maggiore,

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