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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 2.1880

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Nr. 3
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Lincke, Arthur: Über einen noch nicht erklärten Königsnamen auf einem Ostrakon des Louvre
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https://doi.org/10.11588/diglit.12057#0100

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86

ElN NOCH NICHT ERKLAETER KÔNIGSNAME.

hieratischen Litteratur, zeigt. Das betreffende Zeichen auf Zeile 1 des Ostrakon àlmelt

ni ehr dein

1, das auf Zeile 4 mehr der Grbtterfigur; unser Text enthàlt mehrere \ welche
dem zweiten Zeichen des Konignamens vollstàndig gleichen, z. B. Zeile 9 in « àuset hir dr
heru nefer »

Unter dem p, dem dritten Zeichen, findet sich Zeile 1 nur ein mit der Horizontal-
linie des p zusammenhàngender Strich, wie schon bemerkt; an der correspondirenden Stelle
in der Cartouche von Zeile 4, sieht man jedoch deutlich, dass hier ein Buchstabe steht,
vielleicht o; wahrscheinlich aber &—a, wie eine Vergleichung mit der Schreibung desselben
Zeichens im Namen des Pe-tu-her-Ba, oder dem des Pe-tu-Nit ergibt2. Das fragliche Zeichen
ist fur ein q zu lang ; der in Zeile 1 dem p anhangende Stiïch kann ganz gut ein Best des
hieratischen ^—a sein, cf. Devéria's Reproduction der eben angefiihrten Namen. Das ftinfte
Zeichen wird wohl ein ( sein, obwohl sein Kopf nieht, wie in den meisten iibrigen Fàllen,
wo es in unserer Inschrift vorkommt; dicker ist, wie der iibrige Theil, und man es desshalb
fiir \j halten konnte. Doch dicselbe Form des à findet sich auch Zeile 11 im zweiten [ des
-; und die Lesung Hept = Septu-Petu-Ketem Eâ fiihrt meinem Daflirhalten nach

Wortes

ebensowenig zu einem giinstigen Resultate, als eine Transcription des letzten Zeichens der
Cartouche mit j^. Ich halte dièses vielmehr fiir die Gotterfigur: das obère Sttick ist dicker
als das untere, und das Ganze sieht ans, wie das allgemeine Gotter-Determinatif in Zeile
2 und 10 (in Amen-Ba) ; der oberste Theil ^ ist weggebrochen. — Das sechste Zeichen ist
zweifellos ein

Nach dieser Ausfiihrung kann der Konigsname des Ostrakon gelesen werden:

I. Ba hept âm
IL Ba pe-tu àm
III. Ba septu àm

Hieroglyphische Namen, in denen sich $ D findet, sind an sich gar nicht so selten;

Lieblein, in seinem so niïtzlichen «Dictionnaire des noms hiéroglyphiques», nennt z. B. einen
D^]^>C=5 (Nr. 620) und einen HTUt^^ (Nr. 1287). Auch konigliche Frauen und

,t=> Jll ii a □

Prinzen fiihren Namen, welche mit der Lesung Ba-hept-am Fiihlung haben, z. B. \
(Lepsius, Kdnigsbuch, Taf. V, Nr. 7), |i ° (7. /., Taf. VII, 63bis), und auT der'XVin.
Dynastie findet sich ein Àmenhetep-hapu [Konigsbuch, Taf. XXVII, Nr. 358). Dagegen ist
meines Wissens kein Name eines Pharaonen selbst bekannt, welcher mit der Lesung Ba
hept àm in Parallèle gestellt und identificirt werden konnte. Ich glaube daher entschieden,
dass die Transcription Ba-hept-àm aufgegeben werden muss.

IL Bei einer weiteren Besprechung des Namens ist vor Allem auch die Bedeutung
des in's Auge zu fassen. (V\ , , —%\ , —V\ bezeichnet, nach allgememer

Annahme (cl. z. B. Chabas, Les maximes du scribe Âni, 1, p. 67 etc.), « im Innern von
etwas sein, dazu gehôrig sein, ceux qui sont dedans»; so heisst es z. B. im Todtenbuche,

und 72, 13:

ed. Lepsius, Cap. 64, 28 :

1 ® AWW

J^P^T ^0UGÉ *n semer Chrestomathie II, p. 70, fasst l J\ als Pràposition, ami

und àmu als «formes dérivées adjectives» des Singulars und Plurals, a

\\ AAAAAA

^Vl i i

s « formes pronominales »,

1) Cf. das 1 in Sesetsu, Pap. Anastasi I, 27, 3 und 5 etc.

2) Devéeia, Catalogue, pag. 100, 102.
 
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