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DIE TEFNACHTHOSSTELE DES MUSEUMS VON ATHEN
IV
Ich habe unsere Wendung ferner in folgendem hieratischen Graffito eines Stein-
bruchs des Wadi En in der thebanischen Wùste wiedergefunden
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III □ ^? ^i'^z^s T
« Wer dièse Steine wegnimmt, den soll raan richten. Ihn soll ein Esel beschlafen,
beschlafen soll ein Esel seine Frau. Und der Grosse der 10 des lebenden Mont soll den
Thot als guten Schûtzer geben1. »
Ich denke mir, ein Steinmetz batte mehrere Steine in dem dort befindlichen
Steinbruch gebrochen, und sucht sie durch dièses Anathema zu schûtzen.
Nun verstehe ich auch ein Ostracon des Ramessums2
I II \ _ r^a « Den Kuchenbàcker des Tempels Wsr-
□
j^v. tu n ^=^> 1"=^ wm
mYt-tfw soll ein Esel beschlafen. »
Es ist also eine krâftige Verwunschung gegen den W.
VII. Fur die ùbrigen Formeln verweise ich einstweilen auf Schâfer, A. Z., 1895,
S. 109, wo einige Parallelstellen gegeben sind. Die Texte sind meist durch Verkûr-
zungen und orthographische Fehler stark entstellt, so dass nur eine systematische
Saramlung der Varianten zu einem sicheren Verslândniss fùhren kann. Ich habe oben
einen Lôsungsversuch gegeben, der aber stark problematisch ist. Dem Ubelthâter soll
das Haus von seinen Leuten angezûndet werden, und die eigenen Kind sollen dem auf
dièse Weise obdachlos gewordenen Vater die Aufnahme verweigern3. Aber wie gesagt,
das ist mehr geraten als ùbersetzt.
VIII. Das aww, hier wie in ssp nf = I, Zeile 12 (S. 195) môchte ich als Vorlâufer
des koptischen juljulo- aufïassen, also ssp nf — ujion Xïjuioq setzen. Ich denke darauf
ïibrigens demnâchst zurùck zu kommen.
IX. Zu dem « hûte dich vor Neit», vgl. die von Maspero4 bearbeitete Turiner
Stèle, wo zum Schluss noch einmal mit den Worten &jf v\ r <=> \\ ^
vor der erzûrnten Gôttin irewarnt wird.
1. Die Ûbersetzung des letzten Satzes ist sehr zweifelhaft.
2. Sjpiegklbkrg, Hieratic, Ostr-aca, XIII, N" 114.
3. Siehe oben S. 196 (I, Zeile 12).
4. Bibliothèque ègypt.i IL (1803). S. 406 = Recueil, II, S. 118 ff.
DIE TEFNACHTHOSSTELE DES MUSEUMS VON ATHEN
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Ich habe unsere Wendung ferner in folgendem hieratischen Graffito eines Stein-
bruchs des Wadi En in der thebanischen Wùste wiedergefunden
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« Wer dièse Steine wegnimmt, den soll raan richten. Ihn soll ein Esel beschlafen,
beschlafen soll ein Esel seine Frau. Und der Grosse der 10 des lebenden Mont soll den
Thot als guten Schûtzer geben1. »
Ich denke mir, ein Steinmetz batte mehrere Steine in dem dort befindlichen
Steinbruch gebrochen, und sucht sie durch dièses Anathema zu schûtzen.
Nun verstehe ich auch ein Ostracon des Ramessums2
I II \ _ r^a « Den Kuchenbàcker des Tempels Wsr-
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mYt-tfw soll ein Esel beschlafen. »
Es ist also eine krâftige Verwunschung gegen den W.
VII. Fur die ùbrigen Formeln verweise ich einstweilen auf Schâfer, A. Z., 1895,
S. 109, wo einige Parallelstellen gegeben sind. Die Texte sind meist durch Verkûr-
zungen und orthographische Fehler stark entstellt, so dass nur eine systematische
Saramlung der Varianten zu einem sicheren Verslândniss fùhren kann. Ich habe oben
einen Lôsungsversuch gegeben, der aber stark problematisch ist. Dem Ubelthâter soll
das Haus von seinen Leuten angezûndet werden, und die eigenen Kind sollen dem auf
dièse Weise obdachlos gewordenen Vater die Aufnahme verweigern3. Aber wie gesagt,
das ist mehr geraten als ùbersetzt.
VIII. Das aww, hier wie in ssp nf = I, Zeile 12 (S. 195) môchte ich als Vorlâufer
des koptischen juljulo- aufïassen, also ssp nf — ujion Xïjuioq setzen. Ich denke darauf
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IX. Zu dem « hûte dich vor Neit», vgl. die von Maspero4 bearbeitete Turiner
Stèle, wo zum Schluss noch einmal mit den Worten &jf v\ r <=> \\ ^
vor der erzûrnten Gôttin irewarnt wird.
1. Die Ûbersetzung des letzten Satzes ist sehr zweifelhaft.
2. Sjpiegklbkrg, Hieratic, Ostr-aca, XIII, N" 114.
3. Siehe oben S. 196 (I, Zeile 12).
4. Bibliothèque ègypt.i IL (1803). S. 406 = Recueil, II, S. 118 ff.