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Towarzystwo Naukowe <Lublin> [Hrsg.]
Roczniki Humanistyczne: Historia Sztuki = History of art = Histoire de l'art — 52.2004

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Komunikaty
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Birkholz, Zenon: Das Schloss der Familie Zebrzydowski in Więcbork
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https://doi.org/10.11588/diglit.37084#0479

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KOMUNIKATY

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Auf Grund der im Berliner Archiv gefundenen Bauplane des Schlosses aus
dem Jahre 1810 (Abb. I)11 kann man feststellen, dass der Grundriss dieses Bautes
dem Rechteck ahnlich war (Mafie: 48,80 x 36,20 m); darin befand sich in der Mitte
ein mit einer Vorhangmauer umgebener Hof; das Hauptgebaude war dreitei 1 ig und
zweistockig, hatte zwei Trakte und drei Bastei-Erker an der kiirzeren westlichen
Seite. Die Einfahrt zum Hof fLihrte durch das Tor, das sich in der Mitte des zwei-
stockigen Eintrakt-Sudfliigels des Schlosses befand. Wahrscheinlich im 17. Jh. hal
man den Ostflilgel des Baues abgebaut und aufien wurden der Erdgeschoss-
kiichenflugel an die nórdliche Vorhangmauer sowie Raume unbekannter Bestimmung
an die Vorhangmauer des Siidflugels zugebaut.
Die Piane lassen feststellen, dass das Schloss in Więcbork in drei Etappen errich-
tet worden war. Die erste Etappe umfasste das auf dem Grundriss eines beinahe
Vierecks errichtete Gotik-und Renaissanceschloss mit dem Hof, den die Vorhang-
mauern mit Erkern und dem Torhaus umgaben. Bemerkenswert ist eine ungewohnli-
che Sorge der Baumeister fur Symetrie der Tur- und Fensteroffnungen und Fiillungen
der Raume im Torflligel, was auf die Stilmerkmale der Renaissance hinweist. Eine
entscheidende Becleulung haben jedoch innere Strebepfeiler dei' Vorhangmauern, die
mit blinden Arkaden verbunden waren - darauf stutzte der Wehrgang. Sie scheinen
fast eindeutig den Kreis zu bestimmen, aus dem der Ausfuhrer dieser Bauanlage
stammte und die Entstehungszeit des Bauwerkes zu prazisieren. Im Zusammenhang
damit ist das Schloss in Więcbork mit der sog. Kirchengruppe aus Pułtusk zu verbin-
den. Diese Kirchen entstanden um die Mitte des 16. Jh. bei der Teilnahme von Jan
Baptysta aus Venedig. Er war Baumeister und Burger aus Płock und wirkte mindes-
tens seit 1537 in Masovien. Er kam nach Płock zusammen mit der Baugruppe von
Bernard de Gianotis und Jan Cini aus Siena, die in den Jahren 1531-35 im Auftrag
des damaligen Bischofs von Płock, Andrzej Krzycki, den Umbau des Domes in Płock
geflihrt hatten A Die beiden italienischen Meister waren elanach von Andrzej
Zebrzydowski, der seit 1531 der Domherr in Płock war, in den Jahren 1535-38 beim
Umbau seines Burgerhauses in Krakau beschaftigt13.
Jan Babtysta sollte Bauarbeiten u.a. in Warschau flihren - es werclen ihm der
Wiederaufbau der St. Georg-Kirche und die Teilnahme an der Erweiterung der
Stadtmauern, darunter den Aufbau der Barbakane, die zum Schluss der 40er Jahren
des 16. Jh. errichtet wurde, zugeschriebeni4. Diese, letzte Vermutung und die
Yerbindung von Jan Babtysta mit dem Aufbau der Wehrkirche in Brochow in den

W. B I i s s. Die Plankammer der Regierung Marienwerder SpezJcdiiwentar 1670 bis
1919, Koln-Vien 1982, a. 422 (Pos. E 1723 und E 1724).
" R, M. K u n k e 1. Jan. Babtysta Wenecjanin, budowniczy i obywatel płocki, ,,Biuletyn
Historii Sztuki’', 45(1983). H. 1, s. 29. Dort aueh der Forschungszustand und frLihere Literatur
zu diesem Thema.
13 B. Przybyszewski, Przebieg zatargu Andrzeja Zebrzydowskiego kanonika
i późniejszego biskupa krakowskiego z muratorami włoskimi w latach 1535-1540, [w:J Sym-
bolae Historiae Artium, Studiu z Historii Sztuki Lechowi Kalinowskiemu dedykowane. Redigiert
von J. Gadomski, Warszawa 1986, s. 407-413.
14 A. G i e y s z t o r, S. H e r b s t, E. Szwankowski. Kształty Warszawy,
,,Biuletyn Historii Sztuki i Kultury”, 9(1947), H. S., s. 182.
 
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