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Towarzystwo Naukowe <Lublin> [Editor]
Roczniki Humanistyczne: Historia Sztuki = History of art = Histoire de l'art — 52.2004

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Komunikaty
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Birkholz, Zenon: Das Schloss der Familie Zebrzydowski in Więcbork
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https://doi.org/10.11588/diglit.37084#0482

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478

KOMUNIKATY

einem engen Durchgangsflur im Erdgeschoss, der asymetrisch gegenilber der Que-
rachse angebracht war, befand sich im Herrenhof in Moliszewice - er wurde vermut-
1 ich in den 90er Jahren des 16. Jh. aufgebaut. Dort gab es jedoch zwei ovale Bas-
teien, diagonal an den gegeniiberliegenden Eckwinkeln der langeren Fassaden ange-
bracht32. In Littauen in Gojcieniszki entstand in den Jahren 1610-1612 ein Herren-
hof des Niederlanders Piotr Nonhart. Identisch in seinem Grundriss and Proportionen.
aber viel groBer, ist das Schloss in Vohenstrauss bei Regensburg in Bayern aus den
Jahren 1586-9333.
Eine gleiche Raumanordnung im Plan des Erdgeschosses wie das Kastell in Więc-
bork hat der Herrenhof im pommerschen Krąg aus etwa 1580'"4 - er ist nicht viel
groBer (etwa 35 x 24 m), aber sein Grundriss ist kompakter, da er an die in ihrem
Grundriss kompaktem3'3 Bauanlagen ankniipft, die in den 60er and 8()er Jahren des
16. Jh. in Schleswick-Holstein entstanden. Sie gehoren zur franzósisch-niederfandi-
schen Bautradition, die sich von der in den polnischen Kastellen angewandten unter-
scheidet, obwohl sie a 11 e an einen Typ anknlipfen, der ihre Quelle in Frankreich hat
und im Schloss Martainville realisiert wird. Ihr Vergleich zu den polnischen Her-
renhofen mit dem llinglichen Grundriss und zum Hof in Gojcieniszki weist auf unter-
schiedliche Tendenzen (gleichzeitig bemerkt man aber das gemeinsame Streben nach
der symetrischen Anordnung der Innenraume) in der Entwicklung der Bauanlagen
dieses Typs in Polen und in Norddeutschland hin, das betrifft aber nicht unbedingt
Sliddeutschland - das Bei piel kann das Schloss in Vohenstrauss sein.
Die MaBe und Proportionen des Grundrisses des Kastells in Więcbork nahern es
dem Schloss in Baranów. Langliche Grundrisse des Erdgeschosses der spateren Her-
renhófe in Mińsk Mazowiecki und Gojcieniszki, und auch des Rathauses in Szydłów
mit kleinen dekorativen Ecktlirmen, scheinen eine weiterte Entwicklungsetappe des
Typs zu sein, der in Więcbork und Baranów vorgekommen ist. Auch die massive
Bastei des Schlosses in Więcbork, die die Wehrfunktion dieses Bauwerkes betont,
ist nur mit dem Schloss in Baranów und mit der 10 Jahre jungeren Bauanlage in
Gołuchów vergleichbar.
Charakteristisch im Grundriss des Kastells in Więcbork ist ein enger Durchgangs-
flur. der sich nicht an der Querachse des Hauses befindet. So ein Flur ist schon ba 1 d
nach der Mitte des 16. Jh. in Deutschland und Schlesien bekannt, was sich sicher aus
der Bautatigkeit der Baumeister aus dem Gebiet Norditaliens, die franzosische Muster
nutztem16, ergibt. Der identische Grundriss wie der des Schlosses in Więcbork (ohne

31 G ą s s o w s k a, K a j z e r. dz. cyt., s. 54.
’■ J. T e o d o r o w i c z - C z e r e p i ń s k a, Budo wie obronne w pasie krajów nad-
bałtyckich z. basztami ogniowymi po przekątnej założenia, „Lubelszczyzna”, 1(1995). s. 29-33,
besonders, s. 33.
Brykowska, dz. cyt., s. 60.
•'T. Jakimowicz, Renesansowy zamek w Krąg u (Slresz.cz.enie referatu wygłoszo-
nego na zebraniu naukowym Oddziału Poznańskiego w dniu 2.XI/. 1957 r.), „Biuletyn Historii
Sztuki". 20(1958), H. 3-4, s. 398-400.
33 Schlósser Grpngaard, Ahrensburg i Głiickbitrg, por. Albrecht, dz. cyt., s. 206-
-207 (Abb. 270-281).
1(1 Różycka-Rozpędowska, dz. cyt., s. 254.
 
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