C. 3. a. x. KONSTRUKTION DES MENSCHLICHEN KOPFES NR. 2
ANMERKUNGEN
1 Der Ausdruck „Übertrag“ wird von Dürer fortan bis
zur Drucklegung der Proportionslehre 1528 beibehalten.
[5228, fol. 207a]
. . . linj füren dy linj h a, so ist sy awch gleich ge-
teilt als woll as a g vnd g h also h a, as dw sichst jn
der figur vnd dornoch in der erbeit der angesycht.
4
Vnd noch volgett würstüs jn vill dingen prawchen.
5 Es sind wunderperliche ding1 doraws zw machen.
Dardurch opserfiren2 die astronimi, vnd dy mate-
matici messen dordurch dy leng vnd preiten des
ertrichs3.
2 Wohl im Sinne von erlauben. Wer die angeredete Per-
son ist, vermag ich nicht zu sagen.
ANMERKUNGEN
1 wunderbarliche, wunderhaft, seltsame Dinge.
2 Aus lat. observare, beobachten.
3 Dürer war über die Methoden der Astronomie und
mathematischen Geographie durch seine Zusammenar-
beit mit Johannes Stabius und Konrad Heinfogel für
die Weltkarte (1515) und die beiden Sternkarten (1515)
[5230, fol. i63a]
Item mach ein rechten winckell hacken van gleich-
langen seiten. Tzeichen seine ort jm mit a b c, also
daz a b vber zwerch sey vnd b c awfrecht vnder-
sich ste. Tzewch ein gerade linj vam a zum c. Teill
5 die linj a b mit puncten. Tzeichens mit d e f g h i.
Vnd tzewchst aws der selben gerad linj herab vnd
gleich weit van ein ander durch dy linj a c, so wurt
a c gleichförmig teilt wy a b. A c ist ein ort strich-
1-19. IVieder gestrichen. 2. seine ort] iiber der Zeile. 2 S.
also bis ste nachträglich angefügt. 4. Teill] über der Zeile,
darunter faden gestrichen. 5. b] danach teilst gestrichen;
Tzeichens mit] über der Zeile. 6. aws der] über der Zeile,
darunter dy gestrichen; selben] danach linj gestrichen; linj]
über der Zeile. 7. dy] aus linj korrigiert.
unterrichtet. Sowohl die Mappa mundi wie die Stern-
karten zeigen Kenntnis und Anwendung der Perspek-
tive und Projektion. Vgl. E. Weiß, Dürers geographische,
astronomische und astrologische Tafeln, Jahrbuch der
Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kai-
serhauses 7 (1888), S. 207 ff.
lein, in Latein diameter. Dy awff rechten linien sind
perpenticulares. Vnd dorum, das albeg dy par gleich 10
neben ein ander getzogen werden, so sind sy ba-
rallela.
Item wen dw van der linj a c aws den pungten, dy
do gemacht sind durch dy linien d e f g h i geleich
vber tzwerch tzewchst durch dy linj b c, so würt sy 15
geleich teilt wie a c. Durch daz tregstw van dem
seitlichen grunt vnd fürsichtigen grund durch ein
ander jn ein grunt. Doraws würt der grund zw dem
nider trügten angesicht.
10. gleich] danach ge ( ?) gelöscht. 16. dem] d auf s.
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ANMERKUNGEN
1 Der Ausdruck „Übertrag“ wird von Dürer fortan bis
zur Drucklegung der Proportionslehre 1528 beibehalten.
[5228, fol. 207a]
. . . linj füren dy linj h a, so ist sy awch gleich ge-
teilt als woll as a g vnd g h also h a, as dw sichst jn
der figur vnd dornoch in der erbeit der angesycht.
4
Vnd noch volgett würstüs jn vill dingen prawchen.
5 Es sind wunderperliche ding1 doraws zw machen.
Dardurch opserfiren2 die astronimi, vnd dy mate-
matici messen dordurch dy leng vnd preiten des
ertrichs3.
2 Wohl im Sinne von erlauben. Wer die angeredete Per-
son ist, vermag ich nicht zu sagen.
ANMERKUNGEN
1 wunderbarliche, wunderhaft, seltsame Dinge.
2 Aus lat. observare, beobachten.
3 Dürer war über die Methoden der Astronomie und
mathematischen Geographie durch seine Zusammenar-
beit mit Johannes Stabius und Konrad Heinfogel für
die Weltkarte (1515) und die beiden Sternkarten (1515)
[5230, fol. i63a]
Item mach ein rechten winckell hacken van gleich-
langen seiten. Tzeichen seine ort jm mit a b c, also
daz a b vber zwerch sey vnd b c awfrecht vnder-
sich ste. Tzewch ein gerade linj vam a zum c. Teill
5 die linj a b mit puncten. Tzeichens mit d e f g h i.
Vnd tzewchst aws der selben gerad linj herab vnd
gleich weit van ein ander durch dy linj a c, so wurt
a c gleichförmig teilt wy a b. A c ist ein ort strich-
1-19. IVieder gestrichen. 2. seine ort] iiber der Zeile. 2 S.
also bis ste nachträglich angefügt. 4. Teill] über der Zeile,
darunter faden gestrichen. 5. b] danach teilst gestrichen;
Tzeichens mit] über der Zeile. 6. aws der] über der Zeile,
darunter dy gestrichen; selben] danach linj gestrichen; linj]
über der Zeile. 7. dy] aus linj korrigiert.
unterrichtet. Sowohl die Mappa mundi wie die Stern-
karten zeigen Kenntnis und Anwendung der Perspek-
tive und Projektion. Vgl. E. Weiß, Dürers geographische,
astronomische und astrologische Tafeln, Jahrbuch der
Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kai-
serhauses 7 (1888), S. 207 ff.
lein, in Latein diameter. Dy awff rechten linien sind
perpenticulares. Vnd dorum, das albeg dy par gleich 10
neben ein ander getzogen werden, so sind sy ba-
rallela.
Item wen dw van der linj a c aws den pungten, dy
do gemacht sind durch dy linien d e f g h i geleich
vber tzwerch tzewchst durch dy linj b c, so würt sy 15
geleich teilt wie a c. Durch daz tregstw van dem
seitlichen grunt vnd fürsichtigen grund durch ein
ander jn ein grunt. Doraws würt der grund zw dem
nider trügten angesicht.
10. gleich] danach ge ( ?) gelöscht. 16. dem] d auf s.
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