Dürer, Albrecht; Rupprich, Hans [Hrsg.]: Schriftlicher Nachlaß (Band 2): Die Anfänge der theoretischen Studien ; das Lehrbuch der Malerei: von der Maß der Menschen, der Pferde, der Gebäude ; von der Perspektive ; von Farben ; ein Unterricht alle Maß zu ändern (Berlin, 1966)

III. EIN UNTERRICHT ALLE MASS ZU ÄNDERN

B. VERÄNDERUNGEN MIT HILFE DES VERKEHRERS
VERGRÖSSERUNGEN ODER VERKLEINERUNGEN

i. DES MANNES

Nr. i

VERLÄNGERUNG ODER VERKÜRZUNG DES 8-KOPFLÄNGEN-MANNES
a b UNTER BEIBEHALTUNG SEINER BREITE UND TIEFE ZU MÄNNERN
d e UND fg. VERBREITERUNG ODER VERSCHMÄLERUNG DES MANNES
UNTER BEIBEHALTUNG SEINER LÄNGE

Von Dürers Hand. Zwei Niederschriften, von denen die erstere später wieder verworfen wurde, und zwei
Blätter mit Zeichnungen.

1. London 5230, fol. 59a (IV 145 oder 186). Halbes Blatt 18 X 22,5 cm. Wz: Dreizinkige Gabel mit
Kreis. Fol. 59b Lt leer.

Datierung: 1512/13.

Bisher nicht veröffentlicht.

2. London 5231, fol. 9ib, 92^ (III 67 oder 76; III 66 oder 75). Doppelblatt 30 X 21 cm. Wz: Fol. 91
Dreizinkige Gabel mit Kreis. Fol. 91a und 92b sind leer. Fol. 92 rechte Ecke oben ausgebessert.

Datierung: Die nach Z. 30 befindliche Zeichnung eines Greifen, der mit dem Stahl aus dem Stein Feuer
schlägt, ist der erste Entwurf für den Greifen auf der Ehrenpforte Kaiser Maximilians I., unterhalb der
Figur Philipps des Schönen, neben dem Stammbaum (T 627 h; Dürer Society XII, Taf. XIII).

Der Auftrag zur Ehrenpforte erfolgte wahrscheinlich schon 1512. Fertiggestellt war sie 1515. Das litera-
rische Programm geht auf Johannes Stabius zurück. Dieser weilte vom 4. bis 12. Februar 1512 in Nürn-
berg und verhandelte vermutlich damals mit Dürer über dessen Beteiligung. Im Denkzettel Dürers für
Christoph Kreß vom Ende Juli 1515 (Bd. I, Brief Nr. 25) gibt Diirer die Dauer seiner Arbeit am Werke
mit drei Jahren an.

Die Skizze des Greifen (T 626; W 674), sowie der darumstehende Text, ist daher vor 1515 anzusetzen,
wahrscheinlich in eines der Jahre 1512 oder 1513.

Text bisher nicht veröffentlicht.

3. London 5228, fol. i2Üab (123; unten rechts alte Foliierung 100,26). Ein Blatt 28,6 X 21 cm. Ohne Wz.
Fol i26a: Zeichnung des Mannes d e mit Seitenansicht, Arm und Vorderansicht. Fol. 126b; Rückpartie.
Alles ohne Maßangaben.

Tafel 63, Nr. 197.

4. London 5231, fol. 39^ (U 65 oder 72). Ein Blatt 22 X 19,8 cm. Wz: Dreizinkige Gabel mit Kreis.
Fol. 39^: Zeichnung des Mannes f g mit Seitenansicht, Arm, Vorderansicht. Fol. 39b trägt den Text
Kap. III B 1, Nr. 9,6.

Tafel 63, Nr. 198.

1

[5230, fol. 59a]

Item also magstw dy proportzen1 awch enderen
vnd thut eben als vill als dy forigen verenderungen.

1—37. Wieder gestrichen. 2. dy} aus daz korrigiert; verenderun-
gen] danach gestrichen nym dy mas der leng des.

So dw den man lenger willt haben vnd pey seiner
forigen dicken lassen beleibn, so erlenger sein
gantze leng als vill dw wilt, vnd teill jn der selbi-

5. gantze] aus gantzen korrigiert.

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