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Dürer, Albrecht; Rupprich, Hans [Hrsg.]
Schriftlicher Nachlaß (Band 2): Die Anfänge der theoretischen Studien ; das Lehrbuch der Malerei: von der Maß der Menschen, der Pferde, der Gebäude ; von der Perspektive ; von Farben ; ein Unterricht alle Maß zu ändern — Berlin, 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.29732#0044

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I. ANFÄNGE DER THEORETISCHEN STUDIEN

A. PROPORTIONSSTUDIEN 2UM MENSCHEN.
DAS GEOMETRISCHE SCHEMA.

Nr. i

PROPORTIONSFIGUREN EINER FRAU IN VORD ERANS I CHT.

Von Dürers Hand. Drei beschriftete Zeichnungen.

1. London 5228, fol. i6iab (159; unten ältere Foliierung 100, 63). Ein Blatt 28.6 X 21 cm. Ohne Wz. Fol.
i6ib trägt die Figur ohne Konstruktionslinien. Links untenderWappenentwurfT356mitderBeischriftBd.I,
S. 206.

Tafel 1, Nr. 1.

Datierung: Da die Wappenskizze offenbar für das Wappen der Tucher und Rieter auf der Rückseite des Bild-
nisses Hans Tuchers (und seiner Frau Elsbeth, geb. Rieter, T 161/60) bestimmt war, 1499/1500. Vgl. Pa-
nofsky, Dürer II, Nr. 1637. Tietze (356) hingegen wollen die Proportionszeichnung in die Übergangszeit
zwischen den beiden von Dürer angewendeten Proportionssystemen setzen, also 1507/08, und meinen, die
Wappenzeichnung scheine nachträglich auf dem Blatt angebracht worden zu sein. Doch zeigen Wappenskizze
und Beischrift die gleichen Züge wie die Beschriftung der Proportionsfigur.

Veröffentlicht: Conway, S. 234.

2. London 5228, fol. 150a (148; unten ältere Foliierung 100, 52). Ein Blatt 28.6X21 cm. Wz: Dreizinkige
Gabel mit Kreis. Fol. 15013 ist leer.

Tafel 1, Nr. 2.

Datierung: 1499/1500.

Bisher nicht veröffentlicht.

3. Wien, Albertina, Inv. Nr. 3072. Ein Blatt 22 X 17 cm. W 260, T 195. Die Linien der Konstruktion sind
mit Silberstift gezeichnet. Auf dieser Konstruktion ist die Gestalt ausgeführt. Vgl. Justi, AaO, S. 29.
Datierung: Jahreszahl 1501 und Monogramm.

[5228, fol. 161al]

Daz sind 4 gleiche teill.
Anderthalber.

Cor.1 2

Vnder dem nabell . . .

Angesechs lang.3
Zwey gantze ...

Die (später hinzugefügten?) Bezifferungen 8, 6, 10
etc. bedeuten V8, Vö, b/10 der Gesamtlänge.

1. gleiche] unter der Ze'tle.

6. Das letzte Wort am Rande weggeschnitten teil?

ANMERKUNGEN

1 Die Angabe 159 bei Panofsky, Dürer II, Nr. 1637,
stimmt mit der derzeitigen Kodex-Foliierung nicht über-
ein.Das gleiche gilt fürPanofskys Nummern 1648,1651,
1652, 1604 etc., d. h. für alle Nummern, die anscheinend
nach W. M. Conway, Literary Remains of A. Dürer
(Cambridge 1889), zitiert werden. Wie bereits in der

Einleitung ausgeführt, wurden im Jahre nach dem Er-
scheinen des Buches von Conway die Mss.-Bände 5229,
5230, 5231 auseinander genommen, das gesamte Mate-
rial wurde neu geordnet und wieder auf drei Bände ver-
teilt. Aber auch für 5228 stimmen die Blattangaben

Conways nicht mehr mit der gegenwärtigen Zählung
überein. Bei diesem Band wurde 1891 eine (das Titel-
blatt mit einbeziehende) neue Durchzählung vorgenom-
men mit dem Effekt, daß die jetzige Blattbezifferung
immer um 1, 2 oder 3 höher liegt als die vorhergehende
durchgestrichene.

2 Die Bezeichnung „cor“ verwendet Dürer bei einer gro-
ßen Anzahl männlicher und weiblicher Proportionsfigu-
ren bis etwa 1508. Um diese Zeit geht er über zur
deutschen Bezeichnung „hercz“.

3 Gesichtslänge vom Haaransatz bis zum Kinn.

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