Ueber die Kunstsprache der Naturforscher. 59
und es wäre über den Rhein gekommen, was würde
das Volk, bei dem sogar der Schuhfliker und der
Strastenpuzer wizig und geschmakvoll sein soll, dazu
gesagt haben? Heister in Helmstadt begieng fast
eben diesen Fehler. Er nannte eine seinem
Herzog und der Stadt oder dem Lande Braunschweig
zu Ehren Zrun8loiAL.
Die alteren Botanisten fehlten auf eine andre Art.
Boerhave und Ploucguenet haben ihnen die acht
und zehn Sylbenlange Wörter schon vorgeworfen. Un-
ser jeziges I^uLLäendron hieß ehemals
cLe^oeenclsnclron. Was sezt heißt, das
nannte man ehemals Loriorr3^em2loäLn6ro8. Bald
nach diesen Botanisten kam Conrad Gesner, und
Baul)M, und diese brachten die löbliche Gewohnheit
wieder auf, Pflanzen nach Männern zu nennen, die
sich um diesen Theil der Naturgeschichte Verdienste
erworben haben. Linnee folgte ihrem Beispiel, be.
sonders in der Elaste der Diä^nam^üen. Da stehen
die I^Ldenüi-LtiL, t-ialleriL, Lmelina, ^.viLenm'a,
trslsnerla, R.ueI1iL ere. (Man sehe Loakmeri Oiis.
äe ^)l2nri8 in eulrorum memoriLM nomin2tl8. ^Vittel).
1770. die fortgesezt werden sollte.)
Noch vor kurzem hat Herr Hofrath Kästner an
einem Beispiele bemerkt, daß es öfters gefährlich wer-
den kann, wenn man sich bei Pflanzen blos an Pro-
vinzialnamen halten will. Der bekannte Wasserepr
pich, (LicutL virola l^.) heißt bei den Deutschen
und bei den Schweden SprengwUlHel, weil man
ehemals Aberglauben damit trieb, und die Schlösser
aufsprengen wollte. Daß sie übrigens ein schrekliches
C 4 Gift
und es wäre über den Rhein gekommen, was würde
das Volk, bei dem sogar der Schuhfliker und der
Strastenpuzer wizig und geschmakvoll sein soll, dazu
gesagt haben? Heister in Helmstadt begieng fast
eben diesen Fehler. Er nannte eine seinem
Herzog und der Stadt oder dem Lande Braunschweig
zu Ehren Zrun8loiAL.
Die alteren Botanisten fehlten auf eine andre Art.
Boerhave und Ploucguenet haben ihnen die acht
und zehn Sylbenlange Wörter schon vorgeworfen. Un-
ser jeziges I^uLLäendron hieß ehemals
cLe^oeenclsnclron. Was sezt heißt, das
nannte man ehemals Loriorr3^em2loäLn6ro8. Bald
nach diesen Botanisten kam Conrad Gesner, und
Baul)M, und diese brachten die löbliche Gewohnheit
wieder auf, Pflanzen nach Männern zu nennen, die
sich um diesen Theil der Naturgeschichte Verdienste
erworben haben. Linnee folgte ihrem Beispiel, be.
sonders in der Elaste der Diä^nam^üen. Da stehen
die I^Ldenüi-LtiL, t-ialleriL, Lmelina, ^.viLenm'a,
trslsnerla, R.ueI1iL ere. (Man sehe Loakmeri Oiis.
äe ^)l2nri8 in eulrorum memoriLM nomin2tl8. ^Vittel).
1770. die fortgesezt werden sollte.)
Noch vor kurzem hat Herr Hofrath Kästner an
einem Beispiele bemerkt, daß es öfters gefährlich wer-
den kann, wenn man sich bei Pflanzen blos an Pro-
vinzialnamen halten will. Der bekannte Wasserepr
pich, (LicutL virola l^.) heißt bei den Deutschen
und bei den Schweden SprengwUlHel, weil man
ehemals Aberglauben damit trieb, und die Schlösser
aufsprengen wollte. Daß sie übrigens ein schrekliches
C 4 Gift