144 Beiträge zur Naturgesch. der Säugthiere.
wovon ich mich wenigstens, jemals gehört — oder ir-
gendwo gelesen zu haben, nicht erinnern kann.
Im Anfang des Augussmonats 1779. biß einklei-
ner wütender Hund in Sulzburg, in der Herrschaft
Badenweiler, als wir eben ausserordentlich heisses Wet-
ter hatten, einen Esel so stark, daß er aus der Haut
blutete. Weil der Hund nachher alle Thiere anfallen
wollte, ward er todtgeschossen und die Bestie war schon
ein Aas, da ihr schrekliches Gift noch im armen Esel
gährte. Der Esel war ein Hengst; man merkte lan-
ge nichts an ihm, endlich fieng er an, wenn die -Heerde
Les Dorfs zurükgieng, auf Ziegen loszugehen, und
warf sie nieder. Bis zum ig. August harte er in Sulz-
burg zwei Ziegen, und aus der Heerde des benachbar-
ten Dorfs laufen, zwo K-chc gebissen, so daß man
cruf der Haut der Kühe die Zähne des Esels deutlich
sähe. Die lenke wuschen die Wunden mit frischem
Wasser aus, und gossen ihr allgemeines Mittel in
Viehkrankheiten, nemlich Steinöhl, auf. Der Schulz
sm Ort berichtete den Vorgang, weil Streit darüber
entstund, an den Oberamrmcmn, und erhielt Befehl,
die vier Stüke vom gebißenen Vieh sogleich allein zu
stellen, den Stall reinigen Zu lassen, und weil indes-
sen der OberamtöPhyßkus sein Gutachten eingegeben
hatte, worum der Richter auf den wütenden Hund,
als auf die erste Urfach des Uebelö aufmerksam gemacht
wurde, so müssen die Zwo Ziegen und zwo Kühe tod-
gefchlagen und mit der Haut vergraben werden, um
somehr, weil beim wisderkauenden Vieh die Kur im-
mer mißlich, schwer und ungewiß gewesen fein würde.
Ehe dieß noch geschah, hatte das Oberamt bereitsBe-
fthl
wovon ich mich wenigstens, jemals gehört — oder ir-
gendwo gelesen zu haben, nicht erinnern kann.
Im Anfang des Augussmonats 1779. biß einklei-
ner wütender Hund in Sulzburg, in der Herrschaft
Badenweiler, als wir eben ausserordentlich heisses Wet-
ter hatten, einen Esel so stark, daß er aus der Haut
blutete. Weil der Hund nachher alle Thiere anfallen
wollte, ward er todtgeschossen und die Bestie war schon
ein Aas, da ihr schrekliches Gift noch im armen Esel
gährte. Der Esel war ein Hengst; man merkte lan-
ge nichts an ihm, endlich fieng er an, wenn die -Heerde
Les Dorfs zurükgieng, auf Ziegen loszugehen, und
warf sie nieder. Bis zum ig. August harte er in Sulz-
burg zwei Ziegen, und aus der Heerde des benachbar-
ten Dorfs laufen, zwo K-chc gebissen, so daß man
cruf der Haut der Kühe die Zähne des Esels deutlich
sähe. Die lenke wuschen die Wunden mit frischem
Wasser aus, und gossen ihr allgemeines Mittel in
Viehkrankheiten, nemlich Steinöhl, auf. Der Schulz
sm Ort berichtete den Vorgang, weil Streit darüber
entstund, an den Oberamrmcmn, und erhielt Befehl,
die vier Stüke vom gebißenen Vieh sogleich allein zu
stellen, den Stall reinigen Zu lassen, und weil indes-
sen der OberamtöPhyßkus sein Gutachten eingegeben
hatte, worum der Richter auf den wütenden Hund,
als auf die erste Urfach des Uebelö aufmerksam gemacht
wurde, so müssen die Zwo Ziegen und zwo Kühe tod-
gefchlagen und mit der Haut vergraben werden, um
somehr, weil beim wisderkauenden Vieh die Kur im-
mer mißlich, schwer und ungewiß gewesen fein würde.
Ehe dieß noch geschah, hatte das Oberamt bereitsBe-
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