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Sander, Heinrich; Goetz, Georg Friedrich [Editor]; Hohenlohe-Kirchberg, Christiane Louise zu [Oth.]
Heinrich Sanders, Professors am Gymnasium illustre zu Karlsruhe, der Gesellschaft Naturforschender Freunde in Berlin, und der Fürstl. Anhaltischen teutschen Gesellschaft in Bernburg Ehrenmitglieds Kleine Schriften (Erster Band) — Frankfurt am Main: in der Wernerischen Buchhandlung, 1788 [VD18 90819837]

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https://doi.org/10.11588/diglit.52956#0316

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gor Beschreibung cmer Trepfsiemhsle
die Einwohner von Hasel dieser Hole geben. Sie
heißt nemlich bei ihnen das Erdmännleinsloch, und
viele scheuen sich noch jezt hineinzugehen, weil sie sich
Wit der schimpflichen Grille ängstigen, daß diese Hole
unter der Oberfläche der Erde nichts anders, als die
fürchterliche Wohnung der bösen Geister, Bergmän-
uer und Bergkinder, oder gar der Aufenthalt der Teu-
fel selber, der Sammelplaz der He^-en und Gespenster
sein könne. Die Natur ist an diesen Thorheiten un-
schuldig. Sie ist in der Höhle so still und friedlich,
wie sonst. Sie wittert nicht darinn und zündet nicht
Blize im Dunkeln an. Das einzige, was dem Un-
erfahrnen schreklich fein könnte, sind die schwarzen
Schatten der Nacht, die freilich alles bedeken. Abev
hat man einmal am Eingang Feuer geschlagen und Lieh-
ter angezündet, so verlöschen sie nicht mehr, man kann
ohne Gefahr, wenn man nur vorsichtig und langsam
ist, zwischen den stillen Wundern der Natur hinkrie-
chen , und man fühlt etwas Großes und Angenehmes
beim Anblik dieser fürchterlichen Schönheiten.
Die Höhle ist in einem niedrigen Berge, der nichts
besonderes in seiner äusserlichen Gestalt hat, und aus-
sen mit schlechtem Gras bewachsen ist. Man kann
mit ebenen Schritten von der Wiese, die am Fuß des
Bergs ist, hineingehen. Der Eingang ist eng und
wird gewöhnlich verschlossen gehalten, damit nicht etwa
ein Reifender oderein Fremder, der dahinein gehen woll-
te, unglüklich wäre, und den Rüka eg nicht mehr fän-
de, und damit auch nicht der Mukhwille ohne Noch
Zerstöre, was man für die Nachkommen erhalten will.
Man kann nicht lange aufrecht stehn oder gehn. Auch
merkt
 
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