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Sander, Heinrich; Goetz, Georg Friedrich [Hrsg.]; Hohenlohe-Kirchberg, Christiane Louise zu [Bearb.]
Heinrich Sanders, Professors am Gymnasium illustre zu Karlsruhe, der Gesellschaft Naturforschender Freunde in Berlin, und der Fürstl. Anhaltischen teutschen Gesellschaft in Bernburg Ehrenmitglieds Kleine Schriften (Erster Band) — Frankfurt am Main: in der Wernerischen Buchhandlung, 1788 [VD18 90819837]

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https://doi.org/10.11588/diglit.52956#0339

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in der obern Marggrafschast Vaden. Z25
Seine Größe ist ungleich und verschieden. Man be«
rechnet gemeiniglich die Breite auf einen und die Länge
auf zwei Büchsenschüße, Zuweilen faßt der See
sechs bis acht Morgen in sich. Auch ist er oft in ei-
nem Jahr tiefer als im andern. Da wo die größte
Tiefe ist, hat man schon gegen 16. Schuh gefunden.
Alle andre Quellen in der Gegend sind schön, lau*
ter, gesund, aber das Wasser hat eine graublaulichttz
Farbe, fast wie das Rheim- asier und wird von den
Landleuten für scharf gehalten, weil alle Gewächse und
Früchte, die im Boden des Sees gestanzt worden
sind, so bald sie von dem Wasser berührt werden, ab-
gehen und sterben. Doch ist dieß nur von jungen zar-
ten Gewächsen zu verstehen. Denn beim Anwachsen
erreicht das Wasser im See einige Birnbaums, die
aber dadurch nicht beschädigt werden.
Das merkwürdigste des Sees ist, daß er bald
anläuft, bald austroknet.
Das Anlaufen oder Anfchwellen des Sees hält
keine bestimmte Zeit. Oft läuft die Wiese vom vie-
len Regsn.vasser gewaltig an und der See wird des---
wegen doch nicht grösser. Oft sieht man in Zwei bis
drei Jahren nicht, daß hier ein See ist, oft sammlet
sich das Wasser in Einem Jahr zwei und mehrmals.
Am Boden des Sees sieht man keine grosse Löcher,
keine besondere Oefnungen, aus welchen das Wasser
gewöhnlich und häusig hervorkäme. In vielen kleinen
Bläschen, wie aus Wurmlöchern, quillt es nach und
nach herauf. Oft wird der See sichtbar, wenn in den
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