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Schlesische Heimatpflege: Kunst u. Denkmalpflege, Museumswesen, Heimatschutz — Breslau, 1.1935

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Vorwort
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https://doi.org/10.11588/diglit.19993#0012

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Vorwort

Zum erstenmal wird der Jahresbericht des Provinzialkonservators
der Kunstdenkmäler Niederschlesiens, von dem in alter Folge1) Bd. 1
bis Bd. XI für die Jahre 1891 bis 1916 und in neuer Folge Bd. I bis IV
für die Jahre 1917 bis 19312) vorliegen, als 1. Veröffentlichung in der
von der Provinzialverwaltung von Niederschlesien begonnenen
Reihe „Schlesische Heimatpflege" für die Jahre 1932 bis 1934 vor-
gelegt. Waren bisher die Berichte lediglich auf die Ausgabe an
Behörden und den engeren Kreis der an der Denkmalpflege un-
mittelbar Beteiligten beschränkt, so wendet sich diese 1. Veröffent-
lichung an die Öffentlichkeit.

Hierbei ist die Überzeugung maßgebend, daß. die vielfältige Arbeit
auf dem Gebiete der Erforschung und Erhaltung der Kunstdenk-
mäler eines Landes ihren eigentlichen Sinn erst dadurch bekommt,
daß sie, als Dienst an der Volksgemeinschaft aufgefaßt, aus der
Amtsstube der Behörden heraus und in den Bewußtseinskreis der
Volksgenossen hineingetragen werden muß. Ist doch jeder Schlesier
Mitbesitzer am Kulturgut seines Landes und hat daher ein Recht,
zu erfahren, wie dieses Kulturgut vor Verfall bewahrt und für den
Menschen der Gegenwart lebendig gemacht wird.
Zugleich aber ist die Besinnung auf die Zeugen der deutschen Ver-
gangenheit, die das vorliegende Buch verlangt, eine Mahnung, sich
zu diesem zäh und leidenschaftlich umkämpften Kulturwall des
Deutschtums im Osten stets von neuem mit heißem Herzen und
starker Faust zu bekennen, ein Bekenntnis, das auch jeden Deut-
schen im Reich mehr als bisher umwirbt und verpflichtet. Hierin
liegt allein die Gewißheit, den Neuaufbau der Grenzlande deutscher
Kunst zu gestalten. Es ist nicht so sehr die materielle als die welt-
anschauliche Grundlage, die das neue Deutschland der Denkmal-
pflege, dem Museumswesen und dem Heimatschutz zu erringen auf-
gibt. Hieraus folgt für die denkmalpflegerische Fürsorge, die Ge-
samtheit des schlesischen Klüturbesitzes vom schlichten Zeugnis der
Volkskunst bis zu den Spitzenleistungen künstlerischer Vollendung

') Im Bericht angeführt als „Veröff."
2) Im Bericht angeführt als „Vff.".
 
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