Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schlesische Heimatpflege: Kunst u. Denkmalpflege, Museumswesen, Heimatschutz — Breslau, 1.1935

DOI issue:
Denkmalpflege
DOI article:
Jahresbericht des Provinzial-Konservators der Kunstdenkmäler Niederschlesies für die Jahre 1932, 1933 und 1934
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19993#0111

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Jahresbericht

des Provinzial-Konservators der Kunstdenkmäler
Niederschlesiens für die Jahre 1932, 1933 und 1934

Die durch die Amtsnachfolge des Unterzeichneten im Jahre 1932 bedingte Über-
gangszeit fiel mit dem Zusammenbruch des Weimarer Systems und der Macht-
ergreifung des nationalsozialistischen Deutschlands zusammen. Wie für jedes
Gebiet der Verwaltung, ergab sich daher auch für die Denkmalpflege eine Akti-
vierungsmüglichkeit, die im Bewußtsein einer neuen Verantwortung und einer
starken Unterstützung durch den neuen Staat den Weg einer positiven kultu-
rellen Aufbauarbeit freimachte.

Rein äußerlich drückt sich dieser Aus- und Aufbau in der Auflosung der Provin-
zialkommission zur Erhaltung und Erforschung der Kunstdenkmäler Nieder-
schlesiens zugunsten des Führerprinzips aus; ferner in den ansteigenden Beträgen,
die seitens der Niederschlesischen Provinzial-Verwaltung der Denkmalpflege zur
Verfügung gesteilt wurden. Demzufolge wurde das Büro des Konservators von
einer halbtägigen Hilfskraft auf zwei vollangestellte Bürokräfte vermehrt. Hier-
bei war zugleich maßgebend, eine durchgehend neue Aktenregistratur einzu-
führen, die Bibliothek und das Archiv zu ergänzen und in der Katalogisierung
zu verbessern, um auf diese Weise eine einwandfreie und zeitsparende Arbeits-
basis zu schaffen. Aus den Zahlen der Neueingänge für das Archiv läßt sich die
Entwicklung belegen, indem 1932 280 Photos und 20 zeichnerische Aufnahmen. 1933
400 Photos und 25 zeichnerische Aufnahmen, 1934 750 Photos und 65 zeichnerische
Aufnahmen hinzukamen.

Die Aufgabe der Erforschung der Kunstdenkmäler beruhte in erster Linie aui
der Fortführung der Herausgabe des durch Dr. Burgemeister begonnenen Ver-
zeichnisses der Kunstdenkmäler der Stadt Breslau. Nachdem erreicht worden
war, daß der Verlag Korn das Werk, das im ersten Teil im Kommissionsverlag
erschienen war, in Verlag übernahm, war es mit Hilfe eines Zuschusses der Not-
gemeinschaft der deutsehen Wissenschaft möglich geworden, die nachgelassenen
Manuskripte Dr. Burgemeisters und seiner Mitarbeiter zu ordnen und zu Ende
zu bearbeiten, so daß 1933 und 1934 zwei weitere Bände, die die kirchlichen Bau-
denkmäler der Stadt Breslau umfaßten und abschlössen, im Druck der Öffentlich-
keit vorgelegt werden konnten. Damit sind die bedeutenden Geldmittel, die die
Provinzialverwaltung schon vor 1932 für die Vorarbeiten investiert hatte, als end-
gültig verwendet zu betrachten. Die Manuskriptvorbereitung des 4. Bandes,
der die profanen Denkmäler Breslau enthalten wird, wurde begonnen.
Das hauptsächlichste Gebiet der Erhaltung der Kunstdenkmäler Niederschlesiens
erfuhr durch die zeitgeschichtlich bedingte Entwicklung einen ungeahnten Auf-
stieg, wobei ebenso die weltanschauliche Umwandlung in der Beurteilung staat-
licher Kulturverpfliehtung eine wesentliche Rolle spielte wie die Einbeziehung
denkmalpflegerischer Instandsetzungsarbeiten und deren Finanzierung in die
Maßnahmen der Reichsregierung zur Arbeitsbeschaffung. (Reichszuschüsse, Zins-
 
Annotationen