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Schlesische Heimatpflege: Kunst u. Denkmalpflege, Museumswesen, Heimatschutz — Breslau, 1.1935

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Denkmalpflege
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Grundmann, Günther: Schlesische Kunst der Gegenwart im Dienste der Denkmalpflege seit 1933
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https://doi.org/10.11588/diglit.19993#0106

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56. Oels. Schloßkirche. Kronleuchter von Georg Wenzel

evangelischen Kirche in Bernstadt, oder von Sdilaffke, Breslau, in
der katholischen Kirche in Schmiedeberg und im Dom zeigen.
Von persönlicherer Eigenart zeugen naturgemäß figurale und orna-
mentale Gestaltungen. Die zwei Fenster in der evangelischen Kirche
in Reichenbach von Deckwarth, Görlitz, und das Ostfenster in der
evangelischen Kirche in Neumarkt von Wystub sind jedoch mehr
vom freien Karton des Malers als von der bedingten Strenge des
Materials abhängig.

Am reinsten erfüllen die denkmalpflegerischen Forderungen die
beiden großen Fenster Richard Süßmuths, Penzig, im Dom in Breslau
und in der katholischen Pfarrkirche in Glatz. Das Maßhalten und
.Sichbescheiden war ganz besonders für das Ostfenster des Domes
notwendig, dessen Entwurf im Rahmen der Domerneuerung von
Paul Meier-Speer gestaltet wurde. Hier galt es, den Lieh lein fall durch
stärkstes Wischen mit Schwarzlot abzudämpfen und die neutralen
nach Graublau getönten Scheiben so unauffällig wie möglich gegen-
über dem blickanziehenden Hochaltar zu wählen. Die mit be-
sonderer Sorgfalt in der Maßwerkaufteilung eingefügten Symbole
ordnen sieh ebenfalls bewußt diesem Prinzip zurückhaltendster
Gestaltung unter. Das große Westfenster der katholischen Pfarrkirche
in Glatz (Abb. t>8) stellte dagegen den gestaltenden Künstler vor eine
grundlegende andere Aufgabe, indem hier der Lichteinfall nicht voll-
kommen aufgehoben, wohl aber diffus verteilt werden mußte. Zu-
gleich galt es, die riesige gotische Öffnung, deren Maßwerkgliede-
rung in der Barockzeit entfernt sein mag. zu gliedern und zwischen
dem beiderseitig des Fensters aufgestellten Orgelprospekt eine ver-

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