63. Breslau. Dom. Hochaltar 64. Breslau. Dom. Hoch- 65. Breslau. Dom. Hocli-
vor der Instandsetzung altar vor 1842 altar nach der Instand-
(Lith. von Siegemund) Setzung mit wieder auf-
gefundener Predella und
neuem Baldachin
und Deckenmalereien in einer Südkapelle in freier Übermalung behandelt
wurden, da iiier den dokumentarischen Bestand zu erhalten die geringere
Qualität nicht notwendig erscheinen ließ. Schließlich wurde dieser Reinigungs-
und Freilegungsprozeß auf 46 Epitaphien ausgedehnt sowie auf einzelne Archi-
tekturteile, vor allem aul' die interessante Portal Umrahmung der Sakristeitür von
1517. Der Erfolg war überraschend, denn bis zu 5 ölanstriehe hatten bisher-die
Feinheiten der Detaillierung und z. T. die Beschriftungen völlig verdeckt. Ebenso
kamen die von der schlechten ölvergoldung beeinträchtigten Freiplastiken und
Reliefs der Kanzel durch die Freilegung voll zur Geltung.
Einer Reinigung bedurfte auch vor der Holzwurmimprägnierung das Chor-
gestühl von 1631, das vollständig mit Spirituslack überzogen war. Im übrigen
beruhte hier die Restaurierung der Intarsien auf der Festigung der Fourniere
Auskitten der Wurmgänge, Verleimen der Auflagen des Rahmenwerks und Uber-
ziehen des Ganzen mit einem ölfreien Grundiermittel. Die beiden Gelbmetall-
platten der Bischöfe Peter Nowag (1447—1456) und Rudolf von Rüdesheim
(1468—1482), die bisher im Fußboden des Chores lagen, mußten vor der Auf-
stellung am dritten Pfeilerpaar des Chores von Osten auf neue Eisenrahmen
aufgenietet werden, da die einzelnen Gußplatten zum Teil stark verzogen
waren. In einem besonderen Verfahren wurde die eiserne Sakristeitür nach
Entfernung der Deckschicht und des Rostes behandelt.
Die künstlerische Neugestaltung beruht auf der Wirkung der Farbe, die,
der Ganzheit des Raumes untergeordnet, raumschöpferische Funktion hat, indem
sie die beiden großen Bauabschnitte, Chor und Schiff, zu einer auf den Chor
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vor der Instandsetzung altar vor 1842 altar nach der Instand-
(Lith. von Siegemund) Setzung mit wieder auf-
gefundener Predella und
neuem Baldachin
und Deckenmalereien in einer Südkapelle in freier Übermalung behandelt
wurden, da iiier den dokumentarischen Bestand zu erhalten die geringere
Qualität nicht notwendig erscheinen ließ. Schließlich wurde dieser Reinigungs-
und Freilegungsprozeß auf 46 Epitaphien ausgedehnt sowie auf einzelne Archi-
tekturteile, vor allem aul' die interessante Portal Umrahmung der Sakristeitür von
1517. Der Erfolg war überraschend, denn bis zu 5 ölanstriehe hatten bisher-die
Feinheiten der Detaillierung und z. T. die Beschriftungen völlig verdeckt. Ebenso
kamen die von der schlechten ölvergoldung beeinträchtigten Freiplastiken und
Reliefs der Kanzel durch die Freilegung voll zur Geltung.
Einer Reinigung bedurfte auch vor der Holzwurmimprägnierung das Chor-
gestühl von 1631, das vollständig mit Spirituslack überzogen war. Im übrigen
beruhte hier die Restaurierung der Intarsien auf der Festigung der Fourniere
Auskitten der Wurmgänge, Verleimen der Auflagen des Rahmenwerks und Uber-
ziehen des Ganzen mit einem ölfreien Grundiermittel. Die beiden Gelbmetall-
platten der Bischöfe Peter Nowag (1447—1456) und Rudolf von Rüdesheim
(1468—1482), die bisher im Fußboden des Chores lagen, mußten vor der Auf-
stellung am dritten Pfeilerpaar des Chores von Osten auf neue Eisenrahmen
aufgenietet werden, da die einzelnen Gußplatten zum Teil stark verzogen
waren. In einem besonderen Verfahren wurde die eiserne Sakristeitür nach
Entfernung der Deckschicht und des Rostes behandelt.
Die künstlerische Neugestaltung beruht auf der Wirkung der Farbe, die,
der Ganzheit des Raumes untergeordnet, raumschöpferische Funktion hat, indem
sie die beiden großen Bauabschnitte, Chor und Schiff, zu einer auf den Chor
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