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Schlesische Heimatpflege: Kunst u. Denkmalpflege, Museumswesen, Heimatschutz — Breslau, 1.1935

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Denkmalpflege
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Übersicht aller denkmalpflegerischen Einzelmaßnahmen in den Jahren 1932-1934
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https://doi.org/10.11588/diglit.19993#0184

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geführt. Bei der Eintönung galt es, nach Möglichkeit die in sich reich belebte
Architektur zusammenzuhalten. Hierbei hat sich die Zweifarbigkeit als nicht
ganz geglückt erwiesen, so daß der durch die Zeit bedingten Verschmutzung eine
Verbesserung überlassen bleiben muß.

Haus Bäcker strafie 27. 1933. Der Abputz der schönen barocken Fassade,
zu dem Ratschläge erteilt wurden, bedingte eine sorgfältige Instandsetzung des
Portals mit dem auf zwei rankenverzierten Übereck-Pilastern ruhenden Balkon.

Haus Ritt er straße 3. 1934. (Verz. III 254.) Zur Wiederanbringung eines
Piastenwappens aus Sandstein an der umgestalteten und neuverputzten Fassade
wurde Rat erteilt.

Heringsb u d e n. 1934. (Veröff. X 45.) Bei Instandsetzungsarbeiten an der
Häusergruppe der Heringsbuden wurden an zwei Häusern 54 und 55 Sgraffito-
putzreste von ca. 1570 aufgefunden und deren vorläufige Bestandsaufnahme ver-
anlaßt. Es handelt sich um eine reiche dekorative Scheinarchitektur mit Säulen-
motiven, ornamental behandelten Ranken und Blattwerk, Kartuschen mit dem
Piastenwappen und Porträtmedaillons. Die sorgfältige Wiederherstellung unter
teilweiser Ergänzung der Fehlstellen durch den Kunstmaler Schneider ist für
1935 vorgesehen. Abb. 105 u. 106.

Ortsstatut. 1933. Zur Schaffung eines Ortsstatuts fand eine eingehende Be-
sichtigung zur Feststellung aller zu schützenden Einzelgebäude, Straßen und
Platzbildcr statt. Die Fertigstellung des Ortsstätuts ist jedoch noch nicht erfolgt,
erscheint jedodi im Hinblick auf die Gefährdung des Liegnitzer Stadtbildes be-
sonders wichtig.

Lomnitz, Kreis Hirschberg

Katholische Kirche. 1933. (Verz. 111 470.) Ein Durchbruch durch die fast
kreisrunde Friedhofsmauer wurde unter Beratung der Formgebung des zu
schaffenden Tores genehmigt sowie eine Änderung der Gräber der Kriegsopfer
von 1866 vorgeschlagen.

Löwenberg

Katholische P f a r r k i r c h e. 1934. (Verz. III 508; Vff. II 82.) Das West-
portal der katholischen Pfarrkirche, das für die Geschichte der frühgotischen Bau-
plastik in Schlesien mit seinen eingetreppten Rundsäulen, Rundstäben und
Kehlen, sowie dem stark unterschrittenen Blattwerk der Kapitelle und der
Ärchivolte und dem Tympanon mit der Darstellung der Marienkrönung von be-
sonderer Bedeutung ist, befindet sich in starkem Verfallzustand, wie audi ein
Gutachten von Professor Rathgen, Berlin, ausweist.

Zur Frage der Konservierung wurden mehrere Möglichkeiten einer evtl.
Translocierung in das Innere der Kirche oder einer Überdachung erwogen, ohne
daß bisher endgültige Beschlüsse gefaßt wurden.

Die Genehmigung zum Umgießen der D-Glocke, einer späten Arbeit des
Hirschberger Glockengießers Sievers von 1770, wurde erteilt, jedoch der Abguß
des Marienbildes mit der auf die Zerstörung der Stadt Bezug nehmenden In-
schrift für das Heimatmuseum verlangt.

Stadt m a u e r. 1934. (Verz. III 523; Vff. IX 40.) Dem Durchbruch eines Tores
neben dem Laubaner Torturm durch die Stadtmauer sowie der beabsichtigten
Ergänzung resp. Rekonstruktion eines Teiles des hölzernen Wehrganges wurde
zugestimmt.

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