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Schlesische Heimatpflege: Kunst u. Denkmalpflege, Museumswesen, Heimatschutz — Breslau, 1.1935

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Denkmalpflege
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Übersicht aller denkmalpflegerischen Einzelmaßnahmen in den Jahren 1932-1934
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https://doi.org/10.11588/diglit.19993#0190

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Katholis c Ii o s Küste r Ii a u s u n d I' F a r r Ii o f. 1934. Am Küsterhaus,
einem Bauwerk des 17. Jahrhunderts, fanden sich an zwei Seiten Reste eines ge-
quaderten, z. T. mit ornamental behandelten Friesen durchsetzten Sgraffito-
putzes. Trotzdem einige nachträgliche Fensterveränderungen den Flädien-
rhythmus etwas störten, konnte erreicht werden, daß durch Kunstmaler Schneider,
Breslau, dieser Putz wiederhergestellt und ergänzt wurde, und zwar in einem
gebrochenen Rosa als Unterputz und Weiß als Oberputz (Abb. 107). Desgleichen
wurde die malerische Durchfahrt der reichen barocken Einfassung des Pfarrhofes
durch Geraderichten eines Pilasters und vorsichtige Ausbesserung schadhafter
Werkstücke wieder instandgesetzt.

12 Apostelhäuser. 1933. (Vff. IV 66.) Bei der Instandsetzung der volks-
kundlich wichtigen Gruppe der 11 Holzlaubenhäuser an der Braunauer Straße
kam es vor allem darauf an, den ursprünglichen Gharakter einer primitiven
Ärmlichkeit zu wahren, wenn audi andererseits durch die Verbesserung des Bau-
zustandes eine Verschönerung unvermeidlich war. Nachdem der Kreis die für die
Laubenständer als Auflager dienende Chausseefuttermauer instandgesetzt hatte,
wurden die Ständer selbst durch neue gebeilte ersetzt, die Balkenlager der
Giebelfronten erneuert und einige Giebelwände, die mit den nach rückwärts aus-
gewichenen Daehstühlen allzu sehr abgezogen waren, vorderseitig in der Verti-
kalen vorgeblendet, da die Mittel zur Vorziehung der Dachstühle nicht aus-
reichten. Besondere Sorgfalt wurde auf die Verbreiterung und Fensterumrah-
mung der Giebel gelegt. Durch diese Verbreiterung, die vorher durch Ver-
kleidung mit Dachpappe verdeckt war, wurde naturgemäß der Eindruck der
Häuserzeile freundlicher, wenn auch etwas zu gleichartig und mechanisch. Die
mit gelbem Karbolineum behandelten Ständer sowie die bunten Farben im
Inneren des Laubenganges entsprechen Wünschen der Besitzer, deren Farben-
freudigkeit absichtlich nicht beeinflußt wurde. Abb. 108.

Schön b e r g , Kreis Lauban

E v a n g e 1 i s c h e K i r c h e. 1934. (Verz. III 625; Vff. XI 44.) Eine beabsichtigte
Instandsetzung des Inneren der evangelischen Kirche wurde beraten und zur Er-
neuerung des Gestühls bei gleichzeitiger Anlage einer elektrischen Fulibank-
beheizung zugestimmt.

H a u s Nr. 4 a m M a r k t. 1934. (Verz. III 626.) Die beabsichtigte Instandsetzung
eines Laubenhauses, dessen Holzständcr schon früher durch verputzte Pfeiler
ersetzt waren, wurde beraten und eine Plattenverkleidung der Pfeiler verhindert.
Die einfache Putzausführung und Verbreiterung des Giebels bewirkte eine
materialgerechte Eingliederung in die schöne Gruppe der Holzlaubenhäuser.

Sc'h Osdorf, Kreis Löwenberg

Katholische Kirche. 1933. (Verz. III 535; Vff. III 86.) Die der zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts angehörende Kirche bildet mit dem mauerumzogenen
Rundfriedhof und dessen Tornaus sowie den schönen Zypressengruppen ein
besonders malerisdies Bild. Die Neubelegung des Dadies und des Dadireiters
mit Schindeln wurde durchgeführt, desgleidien eine Trockenlegung der Kirche,
da einzelne Stücke der Inneneinrichtung, die beste Renaissanceformgebung zeigen,
stark gefährdet waren. Im Verfolg dieser Arbeiten erfolgte ein einfacher Neu-
anstrich.

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