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Schlesische Heimatpflege: Kunst u. Denkmalpflege, Museumswesen, Heimatschutz — Breslau, 1.1935

DOI Heft:
Heimatschutz in Schlesien
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Franke, Heinrich: Bodenständige Holzbaukultur in den Sudetenländern
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https://doi.org/10.11588/diglit.19993#0272

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144. Adelsbach. Haus Nr. 9

schaffen der Bauweise mitgeteilt hat, können wir aus den Bauten
selbst deutlieh ablesen.

So weicht der Blockwandaufbau von anderen Blockbauweisen er-
heblich ab. Die Balken werden mit Zwischenraum verlegt, der nach-
träglich ausgefüllt und später wiederholt nachgedichtet wird, weil
das Holz rasch und erheblich schwindet und auch gegen Reibungs-
druck sehr empfindlich ist; die breiten, weißgetünchten Fugen (siehe
Abb. 141), die sich bei zermürbter Blockwand immer mehr erweitern,
sind bezeichnend für den Blockbau in den Sudeten. Das Fachwerk
wird so zusammengesetzt, daß die Stäbe fast nur auf Zug und
Biegung und die Säulen auf Druck senkrecht zur Faser beansprucht
werden. Aber auch die Verschwisterung beider Bauarien erklärt
sich hieraus: die Blockwände bedurften der Entlastung und das
Säulengerüst des Fachwerks hatte den Zweck, diese Entlastung au!
sich zu nehmen.

Eine so geniale Konstruktion kann man natürlich nicht als Werk des
Baustoffs selbst betrachten; sie ist ohne eine bestimmte Rassen-
anlage der Erbauer nicht denkbar. Indem wir den Scharfsinn, der
die Eigenschaften des Baustoffes so deutlich erkennt, und die Geistes-

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