Schlesische Heimatpflege: Kunst u. Denkmalpflege, Museumswesen, Heimatschutz (Breslau, 1.1935)

150. Grabkreuz in Holz
von Prof. dell' Antonio,
Warmbrun n

die Aufgaben, deren der Heimatschutz sich mit besonderer Betonung annahm,
und darin war zugleich zu spüren, wie er im letzten Grunde zur Natur zurück-
lenkte. Auflockerung der Großstadt, Gartenstädte, schließlich noch die Not-
maßnahmen der Stadtrandsiedlung sind Gedanken, die mit dem Heimatschutz
untrennbar verbunden waren.

Was der Heimatschutz erstrebte, war nicht leicht zu erreichen. Immer wieder
mußte er als Warner auftreten vor einem unbesonnenen Zuviel. Merkwürdiger-
weise fast war er es, dem man Weltfremdheit vorwarf, der auf dem Gebiete der
Reklame zum Beispiel den praktischeren Einblick hatte, und in einer Uberfülle
der Werbung die Nutzlosigkeit, das sich selbst Aufheben des Erfolges sah!
Werner Hellweg in Hamburg ging da folgerichtig und unbeirrt voran. Schließlich
ergab sich immer mehr, daß eine u m f a s s e n d e P I a n u n g notwendig wurde,
ein Einbauen aller Fragen des Heimatschutzes in ein großes Gesamtprogramm;
und es wurde weiter unentbehrlich die Schaffung einer praktischen Handhabung
zu seiner Verwirklichung, die nur in einer gesetzlichen Verankerung
der aus Erfahrung gewonnenen Heimatschutzforderungen zu sehen ist Mit der
Schaffung des Naturschutzgesetzes in diesem Jahre ging die Reichs-
regierung voran und gab so aller- Arbeit auf diesem Gebiete die einheitliche
Richtung.

Der Heimatschutz ist stets kämpferisch gewesen, in seinen Anlangen und in
seinem Widerstand gegen einen Materialismus, der grofimanns-
SÜdltig und rücksichtslos alles für sich in Anspruch nahm. Oft genug wurde der.
der dem Heimatschutz sich verschrieben hatte, scheel angesehen.' Schließlich

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