Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schlesische Heimatpflege: Kunst u. Denkmalpflege, Museumswesen, Heimatschutz — Breslau, 1.1935

DOI issue:
Denkmalpflege
DOI article:
Übersicht aller denkmalpflegerischen Einzelmaßnahmen in den Jahren 1932-1934
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.19993#0134

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Ebersdorf, Kreis Habelschwerdt

Katholische Kirche. 1934. (Verz. II 47.) Bei der Instandsetzung der
Kirche, die 1560 erbaut und Mitte des 17. Jahrhunderts erweitert wurde, fanden
sich unter dem Putz Freskenreste im Presbyterium. Es handelte sich um wenige
zusammenhanglose Flecken (um 1600), über denen Trümmer späterer Barock-
malereien saßen. Außer einem Flecken von Vi qm an der Südwand lohnte jedoch
eine Erhaltung nicht. An der Wand des Triumphbogens fanden sieh Spuren
einer Darstellung des jüngsten Gerichtes, die ebenfalls eine Erhaltung nicht
rechtfertigten. An der um 1800 im Schiff eingezogenen Ilachen Holzdecke konnte
dagegen ein gleichzeitiges Deckengemälde des Malers Wehse freigelegt werden,
das eine Dreieinigkeit darstellt (Abb. 75). Die Restaurierung dieser Funde
ist für das Jahr 1935 vorgesehen, nachdem 1934 der übrige Raum zurückhaltend
getönt wurde. Die gesamte Barockausstattung wurde durch Maler Richter-Landeck
restauriert.

Franke ii stein

S eh loßruine. (Verz. II 113.) Zu den Ausbauabsichten eines Teiles der
Ruine als Heimatmuseum, Theatersaal, Jugendräume und Luftschutzkeller wurde
gutachtlich Stellung genommen.

Gellenau, Kreis Glatz

Katholische Kapelle. 1934. Der kleine Barockbau hat nach Aus-
besserung des Daches neuen Abputz und Anstrich erhalten. Der Innenraum
wurde ebenfalls neu gestrichen und die Ausstattung restauriert.

Giersdorf, Kreis Brieg

Evangelische Kirche. 1934. (Verz. II 345.) Die mittelalterliche Kirche,
zu deren Instandsetzung besonders im Hinblick auf die schablonierte Decke im
Typus von Mollwitz und Grüningen, Kreis Brieg, rechtzeitig Gutachten und
Kostenanschlag abgegeben wurden, ist ohne Wissen des Provinzial-Konservators
und entgegen seinem Gutachten durch einen örtlichen Maler „restauriert"
worden. Hierbei wurden unbegreiflicherweise die Deckenbretter herausgerissen
und als Feuerholz verwendet, so daß durch diese Eigenmächtigkeit ein wertvolles
Denkmal vernichtet worden ist. Die übrige Restaurierung entspricht ebenfalls
nicht den einfachsten Forderungen der Denkmalpflege.

Glatz

Katholische P f a r r k i r c h c. (Verz. 11 13; Verölt. VII 30; VIT. I 19, II 30,
III 29, IV 27.) Die Instandsetzungsarbeiten an dem Südwestturm der Westfront
der Kirche wurden durchgeführt. Für die Relieftafeln am Nordwestturm wurde
ein Gutachten von Prof. Ratligen eingeholt. Die Olbergkapelle an der Nordseite
wurde im Inneren neu eingetönt. Entwürfe für die Neuverglasung des großen
Westfensters durch Süßmuth, Penzig, wurden mehrfach begutachtet, die Aus-
führung ist für das Jahr 1935 vorgesehen (vgl. Abb. 58).

Rathausturm. 1932/33. (Verz. LI 21.) Bei dem Säulenumgang des reiz-
vollen Turmhelmes der Renaissance bestand bedrohliche Einsturzgefahr. Bild-
hauer Wagner, Glatz, nahm die notwendigen Sicherungsmafinahmen vor, wie
Stützung der Bogen, Erneuerung einzelner Teile der Säulen und Kapitelle, der
Bogenstücke und Balustraden. (Abb. 76 u. 77.)

120
 
Annotationen