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Anton Schroll und Co. (Wien)
Almanach des Verlages Anton Schroll & Co: Kunst, Dichtung, Kunstgewerbe — Wien: Anton Schroll, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.68619#0059

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^on ©ritfparger 311 ^njengruber
‘Uon Ogfar 29al3el
Cfrrüblinggftimmung erivacht in ben erften Sabrjehnfen beg
0 19.3abrbunberfg an ber beutfcben®onauunb ambeutfcben
cRfjein. Frühling ift frobeg Grtoarten einer fommenben beffern
Seit, ift zugleich ^reube über bag Gnbe einer langen 'xReibe
büfterer unb froftiger QBocben. Über bie fat^olif^en Sänber,
bie rbeinaufmärfg von ber ^oKänbifcbjen ©renge unb längg
ber ®onau big an Ungarn ^eran tt>ie ein breiteg 23anb
bag mittlere ©eutfcblanb umfaffen, legt fiel) $ur Seit eineg
|>öct)ften 2luffcbivungeg beg beutfehen- ©eiffeg, in ber gtveiten
Äälfte beg 18.3abrbunberfg, Grftarrung. 'proteftanten febaffen
ben beutfefjen ^laffi^igmug. ©g finb meift Söhne Mittel*
unb SQorbbeutfcblanbg. ©efellen ficb ihnen Sübbeutfcbe, fo
entflammen auch fie bem 'proteffantigmug. ®er beuffebe
^atboligigmug, im SeifaXter ber ©egenreformation noch fraft*
voll unb entmidlunggfäbig, ein tviebtiger Präger beg 93arodg
im 17. Sabrbunbert, febeint ben 2lnforberungen beg 2lugen-
bXicfg nicht mehr getvaebfen 31t fein. ©)ie ©ebiefe, bie er
auf beutfebem Q3oben umfaßt, gelten für rüctftänbig. Ginft,
im Mittelalter, ballen gerabe biefe füblicben unb meftlicben
©ebiefe beutfebe QSilbung, beuffebe Dichtung unb beuffebe
^unft gef^jaffen. Se^t meint man, fie hätten ficb bamalg
enbgültig auggegeben. Äatte bag Seifalfer ber Qluftlärung
überhaupt QSerftänbnig für biefe grofje ßeiftung ber Q3er-
gangenbeit? ©och fogar iver ficb nicht pb^fl^hnft ntif ber
2luftlärung freute, eg fo herrlich tveit gebracht p bnben,
fab mit ben „Genien" in ben Qlntvobnern ber G)onau nur
noch genufjfrobe unb geiftig unregfame ^bäoten.
<2öie mit einem Schlage mirb all bag in ben erften Sahr--
gehnten beg 19. Sabrhunberfg anberg. Qöo eben noch müh-

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