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https://doi.org/10.11588/diglit.68619#0126
§ran3 ©rittparjer
Von Sbwtn 5?o lieft
(7\i’tn bionpfifcpen Zünftler Haffen überall 3meifel unb
3miefpalt: ©off unb Qöelt, ©eift unb 9?atur, Sbee unb
ßmnlichleit, Qöerf unb V3irfli^feit. ®aS ©mige, bent feine
&unft nachftrebt, lann fidg> nur mangelhaft unb unvollfommen
in formen paffen, ein SrrationaleS bleibt znrücf, ungelöft,
eine unenträtfelbare ’Jrage bleibt hinter jeber ^at offen. ®n§ig
bie ‘Sftufil vermag, loSgelöft von ber Qöelt, fich bcm £iberirbifch en
Zu nähern, bem ©chmingen ber ©migfeit jenfeitS von ©effalt
unb ©rfcheinung nachzufchmeben, bie Slrmelobie zu fuchen.
©rillparzer mar feiner Veranlagung nach eine burcpauS
bionpfifche SRatur. £>ie ©fftafe nicht nur beS bichterifcpen,
fonbern alles Schaffens, bie Äingegebenheit unb <2Iu£fd)lief3=
liepleit beS fühlens, ber furor poeticus, ber ihm nie ftarl
genug fehlen, gang ebenfo mie bie immer nur hnlbe 3u=
friebenheit mit fich unb jebem, auch &em beften von ihm
©efchaffenen, aU biefe ©rfcheinungen finb Sciläufjerungen
bionpfifchen £ebenS= unb ^unftgefühlS. Vor adern aber
legt fein Verhältnis zur ^ontunft bafür 3eugniS ab: Wicfyt
baS, maS er als überlegenber unb reifer Veobachfer über
bie Vhxfif, ihre ©efe^e unb ©rennen nieberfchrieb, ift ma^
gebenb, fonbern fein unmittelbares, unbemufjteS, inftinltiveS
Verhalten: mie er, am Klavier phnntafierenb, fich in geftalt-
lofeS, gelöfteS O^ur^ühlen verliert, mie bie VZufif fchon
bie Nerven beS ^inbeS $u hbchffev (SrlebniSfähigleit, ja
gerabe^u §ur (Selbftpein aufpeitfeht, unb mie fie als 'Sröfterin
bie Vrücte auS feiner mehr als begrenzten ^atfachenmelt
§ur erfühlten Hnenblichleit fchlug. Qluch bie plaftifch formenbe
©ichterfätigleit fnng von ihr ab, erflog auS ihr, mie fich
mährenb ber Qlrbeit am „©olbenen Vlie£" beutlich zctS^e*
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Von Sbwtn 5?o lieft
(7\i’tn bionpfifcpen Zünftler Haffen überall 3meifel unb
3miefpalt: ©off unb Qöelt, ©eift unb 9?atur, Sbee unb
ßmnlichleit, Qöerf unb V3irfli^feit. ®aS ©mige, bent feine
&unft nachftrebt, lann fidg> nur mangelhaft unb unvollfommen
in formen paffen, ein SrrationaleS bleibt znrücf, ungelöft,
eine unenträtfelbare ’Jrage bleibt hinter jeber ^at offen. ®n§ig
bie ‘Sftufil vermag, loSgelöft von ber Qöelt, fich bcm £iberirbifch en
Zu nähern, bem ©chmingen ber ©migfeit jenfeitS von ©effalt
unb ©rfcheinung nachzufchmeben, bie Slrmelobie zu fuchen.
©rillparzer mar feiner Veranlagung nach eine burcpauS
bionpfifche SRatur. £>ie ©fftafe nicht nur beS bichterifcpen,
fonbern alles Schaffens, bie Äingegebenheit unb <2Iu£fd)lief3=
liepleit beS fühlens, ber furor poeticus, ber ihm nie ftarl
genug fehlen, gang ebenfo mie bie immer nur hnlbe 3u=
friebenheit mit fich unb jebem, auch &em beften von ihm
©efchaffenen, aU biefe ©rfcheinungen finb Sciläufjerungen
bionpfifchen £ebenS= unb ^unftgefühlS. Vor adern aber
legt fein Verhältnis zur ^ontunft bafür 3eugniS ab: Wicfyt
baS, maS er als überlegenber unb reifer Veobachfer über
bie Vhxfif, ihre ©efe^e unb ©rennen nieberfchrieb, ift ma^
gebenb, fonbern fein unmittelbares, unbemufjteS, inftinltiveS
Verhalten: mie er, am Klavier phnntafierenb, fich in geftalt-
lofeS, gelöfteS O^ur^ühlen verliert, mie bie VZufif fchon
bie Nerven beS ^inbeS $u hbchffev (SrlebniSfähigleit, ja
gerabe^u §ur (Selbftpein aufpeitfeht, unb mie fie als 'Sröfterin
bie Vrücte auS feiner mehr als begrenzten ^atfachenmelt
§ur erfühlten Hnenblichleit fchlug. Qluch bie plaftifch formenbe
©ichterfätigleit fnng von ihr ab, erflog auS ihr, mie fich
mährenb ber Qlrbeit am „©olbenen Vlie£" beutlich zctS^e*
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