Der Nordwestbezirk.
243
um 670, also 50 Jahre später für Asarhaddon wieder in Sendschirli gebaut worden wäre.
Damals suchte man im Schutte der Prunkfagade und in dem von Hilani III nach Orthostaten,
der eigentliche Nordwestbezirk aber blieb zum größten Teile gänzlich unberührt.
1. DIE BAUWERKE IM NORDWESTBEZIRK.
In der Nähe des Tores hinter der Prunkfaciade des Barrekub hatten wir 1894 eine
Unregelmäßigkeit im Ziegelpflaster des Hofes wahrgenommen, von der Koldewey S. 171 als
von der „Ecke eines diagonal gelegten Stückes“ spricht. Die Stelle ist auf meiner Photo-
graphie S. 170 und auf Taf. XXIV deutlich zu erkennen; ich dachte schon damals an die
Möglichkeit eines gepflasterten Weges am Rande eines Gartens, aber jene Ziegel lagen hart
Abb. 150. Orthostat von Hilani III. In situ gefunden; teilweise abgearbeitet, v. Luscban phot. 1894.
an der Grenze unseres damaligen Ausgrabungsgebietes, und wir hatten weder Zeit noch Geld,
die Sache weiter zu untersuchen. Hätten wir das tun können, so würden wir schon damals
gefunden haben, daß diese anscheinend willkürliche Unregelmäßigkeit der Anfang eines mit
drei Ziegeln in der Breite gepflasterten Weges war, der in einer Länge von etwa 33 in und
etwa 93 cm breit zu einem richtigen Torgebäude führte, dessen mit zwei großen Löwen
geschmückte Öffnung nach SSO gewandt war. Dieses Tor ist auf dem Plane Tafel L mit Q
bezeichnet; eine sehr lehrreiche Ansicht von Osten her ist hier, Abb. 151, wiedergegeben.
Die Löwen werden später, im IX. Abschnitt dieses Heftes beschrieben werden. Einst-
weilen sei schon jetzt auf Tafel LXV verwiesen, auf der sie in strenger Seitenansicht ab-
gebildet sind.
Trat man von außen, von SO her, durch das Löwentor, so konnte man nach links
auf dem mit Ziegeln gepflasterten Wege zu dem Tore hinter der Barrekub-Fa^ade gelangen,
blieb man aber in der Toröffnung stehen und blickte geradeaus und nach rechts, so hatte
man einen grandiosen Ausblick auf die nach SW gerichteten Hauptfronten zweier großer
243
um 670, also 50 Jahre später für Asarhaddon wieder in Sendschirli gebaut worden wäre.
Damals suchte man im Schutte der Prunkfagade und in dem von Hilani III nach Orthostaten,
der eigentliche Nordwestbezirk aber blieb zum größten Teile gänzlich unberührt.
1. DIE BAUWERKE IM NORDWESTBEZIRK.
In der Nähe des Tores hinter der Prunkfaciade des Barrekub hatten wir 1894 eine
Unregelmäßigkeit im Ziegelpflaster des Hofes wahrgenommen, von der Koldewey S. 171 als
von der „Ecke eines diagonal gelegten Stückes“ spricht. Die Stelle ist auf meiner Photo-
graphie S. 170 und auf Taf. XXIV deutlich zu erkennen; ich dachte schon damals an die
Möglichkeit eines gepflasterten Weges am Rande eines Gartens, aber jene Ziegel lagen hart
Abb. 150. Orthostat von Hilani III. In situ gefunden; teilweise abgearbeitet, v. Luscban phot. 1894.
an der Grenze unseres damaligen Ausgrabungsgebietes, und wir hatten weder Zeit noch Geld,
die Sache weiter zu untersuchen. Hätten wir das tun können, so würden wir schon damals
gefunden haben, daß diese anscheinend willkürliche Unregelmäßigkeit der Anfang eines mit
drei Ziegeln in der Breite gepflasterten Weges war, der in einer Länge von etwa 33 in und
etwa 93 cm breit zu einem richtigen Torgebäude führte, dessen mit zwei großen Löwen
geschmückte Öffnung nach SSO gewandt war. Dieses Tor ist auf dem Plane Tafel L mit Q
bezeichnet; eine sehr lehrreiche Ansicht von Osten her ist hier, Abb. 151, wiedergegeben.
Die Löwen werden später, im IX. Abschnitt dieses Heftes beschrieben werden. Einst-
weilen sei schon jetzt auf Tafel LXV verwiesen, auf der sie in strenger Seitenansicht ab-
gebildet sind.
Trat man von außen, von SO her, durch das Löwentor, so konnte man nach links
auf dem mit Ziegeln gepflasterten Wege zu dem Tore hinter der Barrekub-Fa^ade gelangen,
blieb man aber in der Toröffnung stehen und blickte geradeaus und nach rechts, so hatte
man einen grandiosen Ausblick auf die nach SW gerichteten Hauptfronten zweier großer