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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 2.1915-1916

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III. und IV. Lieferung
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Aus Büchern und Zeitschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.27902#0090

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faßter Text und die einzeinen Anmerkungen führen den Kunstfreund ins
Studium des wichtigen Maiers und des Lehrers eines Raffael in passender
Weise ein. Polemik wird vermieden. Bombes: Perugino reiht sich den ge-
lungenen Bänden aus derselben Reihe in würdiger Weise an.
Eine andere, in weiten Kreisen begehrte Folge ist die der „Altfrän-
kischen Bilder". Dr. Th. Henner ist bekanntlich der Verfasser dieser
reich ausgestatteten Kalender, die von der Würzburger Universitätsbuch-
druckerei H. Stürtz seit 22 Jahren herausgegeben werden. K. R. H. Stürtz
hatte den ersten Plan für die Herausgabe kunstgeschichtlicher Mitteilungen
aus Franken gegeben. Er hat das Erscheinen des neuesten Bändchens nicht
mehr erlebt. Am 29. Juni 1915 entriß ihn der Tod seiner jahrzehntelang mit
erfreulichstem Erfolg geübten Tätigkeit als Buchdrucker. Der vorliegende
22. Jahrgang bringt einen Nachruf für Stürtz, eine Studie über Bayreuth und
über den Würzburger Maler August Geist (geb. 1835, gest. 1868), von
dem einige stilvolle Landschaften abgebildet werden, auf die ich gelegent-
lich noch zurückkomme. Möge die Herausgabe der Altfränkischen Bilder
trotz des Ablebens von H. Stürtz in der begonnenen Weise fortgeführt
werden.
Als Neuauflage eines wichtigen Werkes sei angeführt die erweiterte
und ergänzte Auflage der „Geschichte der Kunst aller Zeiten und
Völker" von Kar! WoeTmann (Leipzig und Wien, Bibliographisches
Institut, 1915). Von diesem vorzüglichen, in den weitesten Kreisen aner-
kannten und benutzten Werk sind nun zwei Bände der neuen Auflage ver-
sendet worden, die denselben Stoff verarbeiten wie der erste Band der
ersten Auflage, wobei eine wesentliche Bereicherung der Mitteilungen ge-
boten wird, nicht zuletzt in bezug auf die Geschichte der Malerei des Alter-
tums. Woermann hat auf diesem Gebiet bekanntlich mit Erfolg selbständig
gearbeitet und mit großer Aufmerksamkeit die neuen Funde anderer beachtet
und verständnisvoll der neuen Bearbeitung eingefügt. Dadurch gewinnt auch
die Neuausgabe des großen Werkes Bedeutung für die Gemäldekunde.
Für den Fachmann von Nutzen ist der erste Band einer mit kritischen
Noten versehenen Neuausgabe der „Maraviglie dell'arte" von Carlo Ri-
dolfi durch die G. Grotesche Verlagshandlung in Berlin. Herausgeber der
neuen kommentierten Auflage ist Detlev Freiherr v. Hadeln. Daß diese
neue Erscheinung gleich den beiden älteren Ausgaben kein Register hat,
erschwert ihre Benutzung nicht wenig, und gewiß geschieht es im Namen
vieler, die sich für venezianische Malerei begeistert haben oder die darüber
arbeiten, wenn ich bitte, doch wenigstens dem künftigen zweiten Band ein
umfassendes Register beizufügen. Manche Anmerkungen geben zu Wider-
spruch Anlaß, was übrigens vorläufig nur angedeutet wird.
Im engsten Zusammenhang mit dem Weltkrieg steht das Buch „Viri-
bus unitis" („unter dem Protektorat Sr. k. u. k. Hoheit des durchlauchtigsten
Herrn Erzherzog-Thronfolgers Karl Franz Joseph von Österreich-Este", heraus-
gegeben vom „Kriegshilfsbüro des k. k. Ministeriums des Innern"). Die erste
Lieferung des Werkes, die mir vorliegt, bringt neben gehaltvollen sachlichen
Mitteilungen auch eine Reihe von Bildnissen und landschaftlichen Ansichten,
die Beachtung verdienen. Soweit ich sehe, zeichnet sich das begonnene
 
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