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I. DIE STADT MIAM-ANIBA
59. (Taf. 13,57). — Bruchstück eines Grabsteins. Sandstein. Linke obere Ecke einer rechteckigen,
oben von einem etwas vorspringenden Rand abgeschlossenen Platte; rechts und unten abge-
brochen. Darstellung in vertieftem Relief: Drei auf Sesseln, vor einem (nicht erhaltenen) Opfer-
tisch sitzende Personen, nach r. gewandt: 1. Mann (weiter Schurz; auf den Schultern auf-
liegende, gekräuselte Perücke), in der vorgestreckten Rechten eine Schale(oder einen Räucherarm ?),
in der Linken eine Blume haltend; dazu eine abgeriebene und nicht lesbare Beischrift; 2. Frau
(weites Gewand; lange, mit Blume und Salbkegel geschmückte Perücke), die Rechte in Anbetung
erhebend, die Linke auf die Schulter des vor ihr sitzenden Mannes legend; 3. Frau (Tracht wie 2),
mit der Rechten eine Schale zum Munde führend, die Linke auf die Schulter von 2 legend. Wohl
19. Dyn.
3. Bauteile von Profanbauten
Wie der Stadttempel von Miam, so sind auch die Profanbauten, öffentliche Gebäude und Wohn-
häuser, die einst den Raum innerhalb der Befestigungsmauern ausgefüllt haben, vom Erdboden
verschwunden. Nur ein paar steinerne Türpfosten, mit Inschriften für das Wohlergehen des Hauses,
seiner Bewohner und Besucher, ähnlich denen auf den Eingangstüren der Häuser in Amarna(1),
sind der allgemeinen Zerstörung entgangen; wegen der Einzigartigkeit der Texte, die sich unseren Haus-
segen vergleichen lassen, sind sie von besonderem Interesse:
60. (Taf. 13,60). — Türpfosten, oben und unten abgebrochen. Sandstein; H 0,75, Br 0,43 m. Zwei
senkrechte Zeilen *—
(2) If ® X« 5fcÄö n
' ' 01 J 1 w—i I —h— <=> o Uö q u AAAAAA [_I 1 /ZhkO
(Amun, der wohnt auf) der Insel von Miam, er möge dich schützen vor allem Bösen, in
dem er richtig leitet “
,, (Göttin) von K§, sie gebe eine schöne Ausrüstung in deinem Hause, indem der.... “
61. (Taf. 13,59).—Türpfosten, oben und unten abgebrochen. Sandstein; H 0,44, Br 0,35 m. Reste von
zwei senkrechten Zeilen —>
„(Amon-)Re, der Herr der Throne beider Länder, möge geben Leben, Heil, Gesundheit, Froh-
sinn, Gunst und Liebe..
„(Horus), der Herr von Miam, möge geben eine schöne Lebenszeit, indem er ihm folgt jeden
Tag, indem nicht. .
62. (Taf. 13,61). — Türpfosten, unten abgebrochen. Sandstein; H 0,36, Br. 0,34 m. Zwei senkrechte
Zeilen, in vertieften, ungeschickten Hieroglyphen,
„Mögest du eintreten in [dieses?] Haus, indem du gesund bist, es lebt einer der bleibt...“
„Mögest du eintreten in das Haus....“
Der Text ist stark verderbt. Das r pv n scheint aus v pv pn verstümmelt; die 2. Zeile ist völlig unklar.
(x) MDOG Nr. 46 S. 19 und Blatt 4; Nr. 55 S. 17, Abb. 5.
(2) Vgl. S. 26 Anm. 1.
(3) Zu dem sonst nicht vorkommenden Femininum grgt vgl. das maskuline Substantiv ® ,777
„Ausrüstung, Hausrat“ Wb V 188; gvg-pr „Hausgerät“ Amh. 2, 8. Auf das hier gebrauchte Femininum geht
gewiß das koptische (S'pH^e: ^pirxi zurück.
I. DIE STADT MIAM-ANIBA
59. (Taf. 13,57). — Bruchstück eines Grabsteins. Sandstein. Linke obere Ecke einer rechteckigen,
oben von einem etwas vorspringenden Rand abgeschlossenen Platte; rechts und unten abge-
brochen. Darstellung in vertieftem Relief: Drei auf Sesseln, vor einem (nicht erhaltenen) Opfer-
tisch sitzende Personen, nach r. gewandt: 1. Mann (weiter Schurz; auf den Schultern auf-
liegende, gekräuselte Perücke), in der vorgestreckten Rechten eine Schale(oder einen Räucherarm ?),
in der Linken eine Blume haltend; dazu eine abgeriebene und nicht lesbare Beischrift; 2. Frau
(weites Gewand; lange, mit Blume und Salbkegel geschmückte Perücke), die Rechte in Anbetung
erhebend, die Linke auf die Schulter des vor ihr sitzenden Mannes legend; 3. Frau (Tracht wie 2),
mit der Rechten eine Schale zum Munde führend, die Linke auf die Schulter von 2 legend. Wohl
19. Dyn.
3. Bauteile von Profanbauten
Wie der Stadttempel von Miam, so sind auch die Profanbauten, öffentliche Gebäude und Wohn-
häuser, die einst den Raum innerhalb der Befestigungsmauern ausgefüllt haben, vom Erdboden
verschwunden. Nur ein paar steinerne Türpfosten, mit Inschriften für das Wohlergehen des Hauses,
seiner Bewohner und Besucher, ähnlich denen auf den Eingangstüren der Häuser in Amarna(1),
sind der allgemeinen Zerstörung entgangen; wegen der Einzigartigkeit der Texte, die sich unseren Haus-
segen vergleichen lassen, sind sie von besonderem Interesse:
60. (Taf. 13,60). — Türpfosten, oben und unten abgebrochen. Sandstein; H 0,75, Br 0,43 m. Zwei
senkrechte Zeilen *—
(2) If ® X« 5fcÄö n
' ' 01 J 1 w—i I —h— <=> o Uö q u AAAAAA [_I 1 /ZhkO
(Amun, der wohnt auf) der Insel von Miam, er möge dich schützen vor allem Bösen, in
dem er richtig leitet “
,, (Göttin) von K§, sie gebe eine schöne Ausrüstung in deinem Hause, indem der.... “
61. (Taf. 13,59).—Türpfosten, oben und unten abgebrochen. Sandstein; H 0,44, Br 0,35 m. Reste von
zwei senkrechten Zeilen —>
„(Amon-)Re, der Herr der Throne beider Länder, möge geben Leben, Heil, Gesundheit, Froh-
sinn, Gunst und Liebe..
„(Horus), der Herr von Miam, möge geben eine schöne Lebenszeit, indem er ihm folgt jeden
Tag, indem nicht. .
62. (Taf. 13,61). — Türpfosten, unten abgebrochen. Sandstein; H 0,36, Br. 0,34 m. Zwei senkrechte
Zeilen, in vertieften, ungeschickten Hieroglyphen,
„Mögest du eintreten in [dieses?] Haus, indem du gesund bist, es lebt einer der bleibt...“
„Mögest du eintreten in das Haus....“
Der Text ist stark verderbt. Das r pv n scheint aus v pv pn verstümmelt; die 2. Zeile ist völlig unklar.
(x) MDOG Nr. 46 S. 19 und Blatt 4; Nr. 55 S. 17, Abb. 5.
(2) Vgl. S. 26 Anm. 1.
(3) Zu dem sonst nicht vorkommenden Femininum grgt vgl. das maskuline Substantiv ® ,777
„Ausrüstung, Hausrat“ Wb V 188; gvg-pr „Hausgerät“ Amh. 2, 8. Auf das hier gebrauchte Femininum geht
gewiß das koptische (S'pH^e: ^pirxi zurück.