III. DAS FELSGRAB DES PENNUT
(Tat. ioi—104)
Eine Veröffentlichung der uns erhaltenen antiken Reste von Miam-Aniba würde unvoll-
ständig sein, wenn in ihr nicht auch das wichtige, allerdings bereits seit beinahe einem Jahr-
hundert bekannte Felsengrab des Pn-nwt einen Platz fände. Es ist von Lepsius kopiert und
LD III 229—232 publiziert und im Denkmälertext V 116—122 beschrieben worden; eine
Schilderung des Grabes hat auch Weigall, Antiquities n8f. gegebenf1). Da der Stil der in-
teressanten Reliefs bei Lepsius nicht genau getroffen ist, sollen sie hier nachPhotographien,
die Friedrich Koch auf der nubischen Expedition Breasted’s 1906 aufgenommen hat, wieder-
holt werden(2). Dabei wird auf eine eingehende Behandlung der Darstellungen und In-
schriften verzichtet; ich begnüge mich mit einer kurzen erläuternden Beschreibung, die sich
z. T. an Lepsius’ Text anschließt, und einer Übersicht über die verwandtschaftlichen Ver-
hältnisse des Pn-nw't.
Das Grab liegt ungefähr 1 km westlich von dem Friedhof S des NR ih dem nördlichsten
einer Reihe isolierter Sandsteinhügel, die sich auf der Wüstenfläche erheben. Unter der Re-
gierung Ramses’ VI. ist es von dem „Stellvertreter von Wawat“(3) Pn-nwt vermutlich als
LD III231 b = TaF. 103b
LD III231 a =TaE1O3a
Schacht
LDIII232b=Taf.1O4a
LD III 229 C=Taf.1O1
1:100
Felsgrab des Pen-nut,Aniba
LD1II229 b =
Taf.104d
Familiengrab angelegt worden,
ist also eines der jüngsten Denk-
mäler von Aniba.
Eine kurze, aufgeschüttete,
heute noch gut erhaltene Rampe
führt zu dem nicht achsial zu ihr
gelegenen Eingang des Grabes (s.
Grundriß, nach Lepsius Text V
116). Die linke (westliche) Wan-
dung der Tür zeigt Pn-nwt und
seine Frau, nach links gewandt,
aus dem Grabe schreitend und
mit erhobenen Händen (die
Sonne) anbetend, LD III 229 a.
(x) Nach einer freundlichen Mitteilung von Miß Rosalind Moß hat schon vor Lepsius der unermüdliche
Hay während seines ägyptischen Aufenthalts 1824—38 die meisten Darstellungen im Pw-mW-Grabe kopiert.
Von älteren Veröffentlichungen sind zu nennen: H. Horeau, Panorame d’Egypte et de Nubie (Paris 1840—43),
wo ein Plan und Schnitt des Grabes gegeben ist, und F. Teynard, Egypte etNubie; sites et monuments les plus
interessants pour l’etude de l’art et de l’histoire (Paris 1858), mit einer Anzahl von Photographien.
(2) Für die Erlaubnis, diese Photographien zu veröffentlichen, bin ich dem Direktor des Chicago Oriental
Institute Dr. John A. Wilson zu aufrichtigem Danke verpflichtet.
(3) Dieser ausführliche Titel findet sich nur einmal in den Grabinschriften LD III 230; gewöhnlich wird
Pn-nwt nur ^j\ ^nw ”Stellvertreter“ genannt; vgl. Gauthier, Recueil 39 (1921), 230. Andere Titel
sind in der Liste S. 246 Nr. 6 auf geführt.
(Tat. ioi—104)
Eine Veröffentlichung der uns erhaltenen antiken Reste von Miam-Aniba würde unvoll-
ständig sein, wenn in ihr nicht auch das wichtige, allerdings bereits seit beinahe einem Jahr-
hundert bekannte Felsengrab des Pn-nwt einen Platz fände. Es ist von Lepsius kopiert und
LD III 229—232 publiziert und im Denkmälertext V 116—122 beschrieben worden; eine
Schilderung des Grabes hat auch Weigall, Antiquities n8f. gegebenf1). Da der Stil der in-
teressanten Reliefs bei Lepsius nicht genau getroffen ist, sollen sie hier nachPhotographien,
die Friedrich Koch auf der nubischen Expedition Breasted’s 1906 aufgenommen hat, wieder-
holt werden(2). Dabei wird auf eine eingehende Behandlung der Darstellungen und In-
schriften verzichtet; ich begnüge mich mit einer kurzen erläuternden Beschreibung, die sich
z. T. an Lepsius’ Text anschließt, und einer Übersicht über die verwandtschaftlichen Ver-
hältnisse des Pn-nw't.
Das Grab liegt ungefähr 1 km westlich von dem Friedhof S des NR ih dem nördlichsten
einer Reihe isolierter Sandsteinhügel, die sich auf der Wüstenfläche erheben. Unter der Re-
gierung Ramses’ VI. ist es von dem „Stellvertreter von Wawat“(3) Pn-nwt vermutlich als
LD III231 b = TaF. 103b
LD III231 a =TaE1O3a
Schacht
LDIII232b=Taf.1O4a
LD III 229 C=Taf.1O1
1:100
Felsgrab des Pen-nut,Aniba
LD1II229 b =
Taf.104d
Familiengrab angelegt worden,
ist also eines der jüngsten Denk-
mäler von Aniba.
Eine kurze, aufgeschüttete,
heute noch gut erhaltene Rampe
führt zu dem nicht achsial zu ihr
gelegenen Eingang des Grabes (s.
Grundriß, nach Lepsius Text V
116). Die linke (westliche) Wan-
dung der Tür zeigt Pn-nwt und
seine Frau, nach links gewandt,
aus dem Grabe schreitend und
mit erhobenen Händen (die
Sonne) anbetend, LD III 229 a.
(x) Nach einer freundlichen Mitteilung von Miß Rosalind Moß hat schon vor Lepsius der unermüdliche
Hay während seines ägyptischen Aufenthalts 1824—38 die meisten Darstellungen im Pw-mW-Grabe kopiert.
Von älteren Veröffentlichungen sind zu nennen: H. Horeau, Panorame d’Egypte et de Nubie (Paris 1840—43),
wo ein Plan und Schnitt des Grabes gegeben ist, und F. Teynard, Egypte etNubie; sites et monuments les plus
interessants pour l’etude de l’art et de l’histoire (Paris 1858), mit einer Anzahl von Photographien.
(2) Für die Erlaubnis, diese Photographien zu veröffentlichen, bin ich dem Direktor des Chicago Oriental
Institute Dr. John A. Wilson zu aufrichtigem Danke verpflichtet.
(3) Dieser ausführliche Titel findet sich nur einmal in den Grabinschriften LD III 230; gewöhnlich wird
Pn-nwt nur ^j\ ^nw ”Stellvertreter“ genannt; vgl. Gauthier, Recueil 39 (1921), 230. Andere Titel
sind in der Liste S. 246 Nr. 6 auf geführt.