III. DAS FELSGRAB DES PENNUT
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Die inneren Grabräume bestehen aus einem größeren rechteckigen Hauptraum von
6.50 : 2.80 m, dessen Wände mit gut erhaltenen, versenkten Reliefs und Inschriften, die viel-
fach noch ihre Farbe bewahrt haben, geschmückt sind. In seiner Mitte öffnet sich ein etwa
3 m tiefer, rechteckiger Schacht, der durch eine Sandsteinplatte verschlossen war, und
an dessen Sohle sich nach Westen die schon im Altertum beraubte Sargkammer öffnet.
An den Hauptraum schließt sich in der Mittelachse eine unfertige kleine, nischenähnliche
Kammer, an deren Rückwand drei Statuen aus dem Felsen herausgearbeitet werden
sollten. Sie sind unvollendet geblieben und sehr zerstört; die mittlere hat einen Kuhkopf,
sollte also die Unterweltsgöttin Hathor darstellen, die beiden seitlichen lassen sich nicht
bestimmen.
In den Bildern und Inschriften des Hauptraumes herrscht eine gewisse Ordnung: die
der östlichen Hälfte gehören dem Diesseits, wichtigen Erlebnissen des Pn-nwt und Opfern
vor den Göttern und vor Verstorbenen, die der westlichen dem Jenseits und enthalten fast
nur Darstellungen aus dem Totenbuche. Mit Ausnahme der östlichen Eingangswand
(Taf. 101a), die fast ganz von einer großen Inschrift (s. u.) eingenommen wird, sind alle
Wände in eine obere und eine untere Bildreihe geteilt.
I. Östliche Hälfte des Hauptraums:
a. Rechte (südliche) Eingangswand (Taf. 101 = LD III 229c): 2ozeilige Denkinschrift
auf eine Stiftung von Ländereien (x), deren Erträge zur Unterhaltung der Opfer für eine
Königsstatue Ramses’ VI. im Tempel von Miam verwendet werden sollen; übersetzt von
Brugsch, Geschichte Ägyptens S. 626ff.; Breasted, Records IV § 478—483. Rechts von
der Inschrift, oben: die Trias von Theben, Amun (blau gemalt), Mut (in weißem Kleide),
Chons (falkenköpfig); unten: Pn-nwt und der „Vorsteher der Kornspeicher“ Pn-rc betend;
letzterer gehört wohl nicht zu der Verwandtschaft des Pn-nwt, sondern ist hier abgebildet,
weil er irgendetwas mit der Verwaltung der genannten Länderstiftung zu tun hat. — Links
oben: Ptah (Gesicht blau, in weißem Kleide) und Thoth; unten: zwei Frauen (nach 1. ge-
wandt), die zu der Darstellung Taf. 102 gehören (s. b. untere Reihe 3).
b. Östliche Schmalwand (Taf. 102 = LD III 230). Obere Reihe vonl. nach r.
1. Der nicht mit Namen genannte Vizekönig von Kusch, mit den Abzeichen seiner
Würde, steht vor dem unter einem Baldachin thronenden König Ramses VI. (blaue Krone,
in der L. das -p haltend) und wird nach der Beischrift von ihm beauftragt, dem „Stellver-
treter“ Pn-nwt zwei silberne Salbgefäße zu überreichen.
2. Der Vizekönig, von einem Beamten, dem „Gutsvorsteher“ Mrjj begleitet, vor der
Statue des Königs, die auf einem Postament zwischen den „Standarten“ des widder-
köpfigen Amon-Re und des falkenköpfigen Horus steht.
3. Pn-nwt, mit ausgebreiteten Armen, die beiden ihm vom König geschenkten Salb-
schalen haltend, wird von zwei Untergebenen geschmückt.
Sämtliche Darstellungen sind von ausführlichen Beischriften in senkrechten Zeilen
begleitet (s. Breasted a. a. O.).
p) Die Ländereien, die im einzelnen beschrieben werden, liegen auf dem östlichen (rechten) Ufer des Nils
und werden im Osten von der Wüste, im Westen vom Flusse begrenzt; ein Beweis, daß das Gebiet von Miam auch
das Gebiet des heutigen Ibrim umfaßte; Aniba I, 21.
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Die inneren Grabräume bestehen aus einem größeren rechteckigen Hauptraum von
6.50 : 2.80 m, dessen Wände mit gut erhaltenen, versenkten Reliefs und Inschriften, die viel-
fach noch ihre Farbe bewahrt haben, geschmückt sind. In seiner Mitte öffnet sich ein etwa
3 m tiefer, rechteckiger Schacht, der durch eine Sandsteinplatte verschlossen war, und
an dessen Sohle sich nach Westen die schon im Altertum beraubte Sargkammer öffnet.
An den Hauptraum schließt sich in der Mittelachse eine unfertige kleine, nischenähnliche
Kammer, an deren Rückwand drei Statuen aus dem Felsen herausgearbeitet werden
sollten. Sie sind unvollendet geblieben und sehr zerstört; die mittlere hat einen Kuhkopf,
sollte also die Unterweltsgöttin Hathor darstellen, die beiden seitlichen lassen sich nicht
bestimmen.
In den Bildern und Inschriften des Hauptraumes herrscht eine gewisse Ordnung: die
der östlichen Hälfte gehören dem Diesseits, wichtigen Erlebnissen des Pn-nwt und Opfern
vor den Göttern und vor Verstorbenen, die der westlichen dem Jenseits und enthalten fast
nur Darstellungen aus dem Totenbuche. Mit Ausnahme der östlichen Eingangswand
(Taf. 101a), die fast ganz von einer großen Inschrift (s. u.) eingenommen wird, sind alle
Wände in eine obere und eine untere Bildreihe geteilt.
I. Östliche Hälfte des Hauptraums:
a. Rechte (südliche) Eingangswand (Taf. 101 = LD III 229c): 2ozeilige Denkinschrift
auf eine Stiftung von Ländereien (x), deren Erträge zur Unterhaltung der Opfer für eine
Königsstatue Ramses’ VI. im Tempel von Miam verwendet werden sollen; übersetzt von
Brugsch, Geschichte Ägyptens S. 626ff.; Breasted, Records IV § 478—483. Rechts von
der Inschrift, oben: die Trias von Theben, Amun (blau gemalt), Mut (in weißem Kleide),
Chons (falkenköpfig); unten: Pn-nwt und der „Vorsteher der Kornspeicher“ Pn-rc betend;
letzterer gehört wohl nicht zu der Verwandtschaft des Pn-nwt, sondern ist hier abgebildet,
weil er irgendetwas mit der Verwaltung der genannten Länderstiftung zu tun hat. — Links
oben: Ptah (Gesicht blau, in weißem Kleide) und Thoth; unten: zwei Frauen (nach 1. ge-
wandt), die zu der Darstellung Taf. 102 gehören (s. b. untere Reihe 3).
b. Östliche Schmalwand (Taf. 102 = LD III 230). Obere Reihe vonl. nach r.
1. Der nicht mit Namen genannte Vizekönig von Kusch, mit den Abzeichen seiner
Würde, steht vor dem unter einem Baldachin thronenden König Ramses VI. (blaue Krone,
in der L. das -p haltend) und wird nach der Beischrift von ihm beauftragt, dem „Stellver-
treter“ Pn-nwt zwei silberne Salbgefäße zu überreichen.
2. Der Vizekönig, von einem Beamten, dem „Gutsvorsteher“ Mrjj begleitet, vor der
Statue des Königs, die auf einem Postament zwischen den „Standarten“ des widder-
köpfigen Amon-Re und des falkenköpfigen Horus steht.
3. Pn-nwt, mit ausgebreiteten Armen, die beiden ihm vom König geschenkten Salb-
schalen haltend, wird von zwei Untergebenen geschmückt.
Sämtliche Darstellungen sind von ausführlichen Beischriften in senkrechten Zeilen
begleitet (s. Breasted a. a. O.).
p) Die Ländereien, die im einzelnen beschrieben werden, liegen auf dem östlichen (rechten) Ufer des Nils
und werden im Osten von der Wüste, im Westen vom Flusse begrenzt; ein Beweis, daß das Gebiet von Miam auch
das Gebiet des heutigen Ibrim umfaßte; Aniba I, 21.
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