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F. MÖBEL UND KÄSTEN

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F. MÖBEL UND KÄSTEN
(Taf. 65 und 66)
1. BRUCHSTÜCKE VON MÖBELN UND KÄSTEN

1. S 10 Kopfstütze. Holz; Länge des Fußbrettes
29 cm. Zwischen Fuß und Kopf teil fehlt
ein Verbindungsstück; der Eindruck, den
die Abbildung vermittelt, ist also nicht ganz
richtig. Die einzelnen Teile waren durch
Holzdübel von rechteckigem Querschnitt
mit einander verbunden. Teile von hölzernen
Kopfstützen fanden sich noch in folgenden
Gräbern: S 23. 28. 56. SA 18. 16. 27 u. a.
2. S 10 Zwei Möbelfüße in Gestalt von Löwen-
füßen. Holz; H 11 bzw. 12,5 cm. Der
Sporn ist aus Elfenbein eingesetzt. Oben
und unten setzt sich der Fuß in einem
Zapfen fort.
3. S 59 Stuhlbein in Gestalt eines Löwenbeins.
Holz; H 18,3 cm. Der Löwenfuß steht,
wie bei Stühlen üblich, auf einem runden
Untersatz. Der oben herausragende Zapfen
ist in zwei Richtungen zylindrisch durch-
bohrt zur Aufnahme von Dübeln. An
der Rückseite ist der Fuß nicht ausgear-
beitet, sondern glatt abgeschnitten. Reste
von Stuhlbeinen in Gestalt von Löwen-
füßen fanden sich noch in den Gräbern
S 60. 91, 23.
4. S 91,29 Vier Möbelfüße, wohl von einem
Hocker. Holz; H 8,7 cm. Der obere, flach
abgerundete Teil ist zur Aufnahme der
Querstreben in zwei Richtungen aus-
geschnitten und zwar so, daß die einge-
setzten Streben in unmittelbarem Kontakt
übereinander zu liegen kamen.
5. Sx Möbelfuß, wohl von einem Hocker.
Holz; H 14,5 cm. Er ist in der gleichen
Weise für die Aufnahmen der Querstreben
vorbereitet wie die vier Stücke aus S 91.
Zwei Möbelfüße ähnlicher Art (H 14,5 cm)
fanden sich in dem Grabe Sm.
6. S 56 Stuhlbein. Holz; H 23 cm. Die Durch-
bohrung am oberen Ende ist nur in einer
Richtung erfolgt. Es ist also nur die eine
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Querstrebe durchgesteckt, während die
andere oben darüber gelegt worden ist.
Dem entspricht am oberen Ende eine leichte
Einziehung und die größere Glätte der Ober-
fläche. Unten waren leichte Streben einge-
setzt. Die schmalen Einlassungen für sie
gehen nicht durch, sondern laufen aufein-
ander zu.
7. S 45 Gerätteil. Holz; L 20,5 cm. Das obere
Ende ist glatt und schräg abgeschnitten; es
weist zwei nebeneinander liegende Dübel-
löcher auf; das untere Ende ist zerstört.
Die ursprüngliche Verwendung des Stückes
ist zweifelhaft.
8. S 10 Gerätteil in Form einer Papyrusbündel-
säule. Holz; H 8,6 cm. Oben und unten
endet das Säulchen in einen Zapfen.
9. S 66,6 Kopf einer Ente mit geöffnetem
Schnabel. Holz; L 10 cm, Dicke etwa 2 cm.
Die Zeichnung ist eingeritzt und mit blauer
Paste ausgefüllt. Der Hals ist ausgehöhlt
zur Aufnahme eines Zapfens. Das Stück
dürfte von einem Möbel stammen.
10. S 33 Deckel einer Schachtel (?). Holz;
L 7,7 cm. Der Deckel erscheint heute
gewölbt, doch ist die Wölbung vielleicht
nur durch Verwerfung entstanden und nicht
ursprünglich beabsichtigt. Das umlaufende
Streifenband und der liegende Schakal
(Anubis) sind so gearbeitet, daß man
„Gruben“ ausschnitt und in diese blaue
und rote Glasstücke einlegte. Die Befesti-
gung der Glasstücke in den Gruben geschah
durch Pasten der gleichen Farbe. Zumeist
sind nach dem Herausfallen des Glases nur
noch die Pasten vorhanden. Für die Tech-
nik vergleiche man den Fächergriff aus dem
Besitz der Königin Teje (Borchardt,
Porträtkopf der Königin Teje Abb. 28);
er war vergoldet, was bei unserem Stück
auch der Fall gewesen sein kann, obwohl
Spuren nicht erhalten sind.
 
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