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II. DER FRIEDHOF S DES NEUEN REICHES

Beispiele von Mumienmasken (Taf. 41a):
S 84 — Steinmasse; H 10, Br 7,5 cm; das rechte
Ohr fehlt. Gesicht rot, Augenbrauen
schwarz; über der Stirn sind die Haare
durch rote Tupfen auf weißem Grunde be-
zeichnet und ein Abschluß durch einen
roten Streifen gegeben. Die Rückseite zeigt
Abdrücke der Mumienbinden.
S 54 — Steinmasse; H 8, Br 5,5 cm. Gesicht
mit Blattgold überzogen.
S 113 — Steinmasse; H 9, Br 7 cm. Mit feinem
Stuck überzogen und bemalt; Gesicht gelb,
Augen schwarz.

S 12 — Steinmaße; H 9,3, Br 7 cm. — Gesicht
gelb, das Auge schwarzumrändert, Pupille
gelb.
S 48 — Steinmasse; H 9, Br 6,5 cm. Mit
feinem Stuck überzogen, Gesicht gelb, die
Farbe z. T. abgesprungen.
S 113 — Steinmasse; H 9,5, Br 7,3 cm. Gelb
bemalt, Augen schwarz umrändert.
S 10 — Steinmasse; H 6,5, Br 5 cm. Mit
feinem Stuck überzogen, gelb bemalt,
Augen weiß und schwarz.
S 24 — Steinmasse; H 6, Br 5 cm. Gesicht
rot, z. T. grau geworden.

4. EINGEWEIDEGEFÄSSE
Diese haben sich in Aniba nur in zwei Gräbern gefunden, in anderen ägyptischen
Gräbern Nubiens fehlen sie ganz. Man hat offenbar eine sorgfältige Mumifizierung, bei
der die Eingeweide aus dem Körper entfernt und in Krügen beigesetzt wurden, nur selten
vorgenommen. Auch die in Grab S 66 gefundenen zeigen keine Spuren von balsamierten
Eingeweiden; sie sind also wohl als ,, Scheingefäße" zu betrachten.

S 66,34 (Taf. 41b). —Vier Eingeweidekrüge mit
menschenköpfigen Deckeln. Kalkstein; H
31 cm. Ohne Inschrift.

SA 33, 1. 22. — Drei Deckel von Eingeweide-
krügen. Alabaster(1) •

5. SCHAWABTI
Schawabti (Totenstatuetten) kommen in den ägyptischen Gräbern Nubiens verhält-
nismäßig selten vor(2); so ist in dem großen Friedhöfe des NR in Buhen, der in vielem an
Aniba erinnert, kein einziges Stück gefunden worden.
Die im S-Friedhof gefundenen Schawabti gehören mit wenigen Ausnahmen in die 18.
und ig. Dynastie. Ihre Zahl schwankt in den einzelnen Gräbern zwischen 1 und 349 (Grab
SA 34). Für die Frage nach Ursprung, Entwicklung und Bedeutung der Schawabti
sei auf Gardiners Aufsatz ,,A Statuette of the High-Priest of Memphis, Ptahmose“ (ÄZ 43
[1906] 55 ff.) verwiesen, in dem dargelegt ist, daß sie aus einer VorstellungsVerbindung
zwischen den Dienerfiguren des AR und den Totenstatuetten des MR entstanden sind(3).
(9 Genaue Beschreibung ist nicht zu geben, da die Stücke im Museum von Philadelphia nicht auf-
findbar sind.
(2) Firth III 27. Für die wenigen Beispiele vgl. Reisner Taf. 71c; Firth II Taf. 38b. c.
(3) Vgl. auch L. Speleers, Les Figurines Funeraires E^gyptiennes (Brüssel 1923); Besprechung davon:
H. R. Hall, JEA io (1924) 176ff.
 
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