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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Hrsg.]; Hofter, Mathias René [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Hrsg.]; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Winckelmann-Gesellschaft [Hrsg.]
Schriften und Nachlaß (Band 4,2): Geschichte der Kunst des Alterthums: Katalog der antiken Denkmäler : Erste Auflage Dresden 1764, Zweite Auflage Wien 1776 — Mainz am Rhein: Verlag Philipp von Zabern, 2006

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.58924#0081
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Etruskische und italische Denkmäler

Topographie und Malerei (alphabetisch nach Orten)
122. Nola, Stadt und Nekropole
bey Nola und aus den alten Gräbern dieser Stadt
Das in Kampanien gelegene Nola wurde nach Sil. 12,161 und lust. 20,1,13 von Griechen aus
Euboia gegründet. Darauf beruft sich W. in GK2 (GK Text S. 187), wenn er die dort gefunde-
nen Gefäße als griechisch identifiziert. Andere antike Schriftquellen bezeichnen den Ort als
Gründung der Etrusker, Ausonier oder Auruncer. Doch unbestreitbar stand die Stadt stark
unter dem Einfluß des griechischen Neapolis, mit dem sie auch politisch verbündet war. Die
Münzen Nolas sind griechisch beschriftet, vgl. Montenegro, Monete S. 241-242.
Bei Grabungen im 18. Jh., die u. a. auch von William Hamilton durchgeführt wurden, fand
man in den Gräbern Nolas zahlreiche griechische (damals noch für etruskisch gehaltene) Vasen
(z. B. Kat.-Nr. 1268), die in verschiedene Sammlungen verstreut wurden und in den zeitgenös-
sischen Publikationen nur dürftig dokumentiert sind.
Bei W.: GK1 S. 118,119,120 (GKText S. 184,194); GK2 S. 191, 195, 203 (GKTextS. 183,185, 187, 195).
De ratione S. 13.
Lit.: RE VII,1 (1936) Sp. 81 Iff. s. v. Nola (Hans Philipp); Domenico Mustilli, in: Greci e Italici in Magna Grecia. Atti
del primo convegno di studi sulla Magna Grecia, Taranto 1962 S. 180ff.; Maria Bonghi Jovino, Robert Donceel, La
necropoli di Nola preromana, Napoli 1969 S. 20-21; EAA Suppl. 11,4 (1996) S. 33ff. s. v. Nola (V. Sampaolo). - Zu
den Grabungen Hamiltons s. Vases and Volcanoes S. 144 Nr. 26.
123. Tarquinia, etruskische Nekropole von Monterozzi
in alten Gräbern von Tarquene
Der mittelalterliche Name lautete bis 1922 Corneto. Die ersten Entdeckungen von bemalten
etruskischen Gräbern, die in die antiquarische Literatur eingingen, fanden um 1700 statt. Seit
1822 wird die Nekropole systematisch ausgegraben. Sie war vom 7. bis zum 1. Jh. v. Chr. be-
legt. Wie W. Kenntnis von den nicht bei Gori oder Buonarrotti publizierten Gräber erhielt, ist
unklar. In der Relation an Bianconi vom 29.7.1758 (S7V2,3 S. 35 mit Komm. S. 231; Unbekann-
te Schriften S. 25) schreibt er allgemein von „migliaje di grotte tagliate nel tufo“ und speziell
von einer „fortunatamente [...] scoperta un altra grotta“, von der er von einem „Domenicano
Cornetense“ erfahren habe. An einen Besuch denkt er nicht:,, ma Varia cattiva nonpermette di
andarciper adesso. “ Für eine Autopsie gibt es auch keine weiteren Hinweise, und im Brief von
1763 an Heyne (Br. III S. 89) schreibt er, daß ihm die Publikation von Wilcox der ,Tomba del
Cardinale' (Kat.-Nr. 124) nicht vorliege. So ist es wahrscheinlich, daß seine Beschreibungen,
die z. T. weit über die ihm zugänglichen Publikationen hinausgehen, auf direkten Kontakt
mit Jennings und Byres oder auf deren Aufzeichnungen beruhen. Byres Publikation, die W.
in AGK S. 25 ankündigt, erschien erst 1842 (James Byres, Hypogaei, or Sepulcral Caverns of
Tarquinia, the Capital of Ancient Etruria, hrsg. von Frank Howard, London). Zu einzelnen
Gräbern vgl. Kat.-Nr. 124-126.
Bei W.: GK1 S. 276 (GK Text S. 544); GK2 S. 169-172,195, 582 (GK Text S. 163,187, 549).
AGK S. 25ff.; Br. I Nr. 224 S. 398, 602; Br. III Nr. 697 S. 89, 462; Nr. 782 S. 187, 502; Tibal S. 122; Unbekannte
Schriften S. 24, 26.
 
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