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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Hofter, Mathias René [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]
Schriften und Nachlaß (Band 4,2): Geschichte der Kunst des Alterthums: Katalog der antiken Denkmäler : Erste Auflage Dresden 1764, Zweite Auflage Wien 1776 — Mainz am Rhein: Verlag Philipp von Zabern, 2006

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.58924#0497
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Münzen - Griechenland

493

Münzen

Griechenland (alphabetisch nach Prägeorten)

1181. Athen, Tetradrachmen älteren Stils
Kopf der Pallas auf den ältesten atheniensischen Münzen
VS: Athenakopf; RS: Eule. - Silber.
Seit 530/520 v. Chr. geprägt. Der Münztypus als solcher (VS: Athenakopf, RS: Eule) wird bis
ins 2. Jh. v. Chr. beibehalten. Bis ins 3. Jh. hinein weist er Archaismen auf, was W. im Prinzip
richtig gesehen hat, wenn er sich GK2 (GK Text S. 701) veranlaßt sieht, nicht alle „groben“
Athener Münzprägungen in die älteste Zeit zu datieren. Das von ihm GK2 (GK Text S. 433)
beschriebene spitze Kinn und vor allem die Haarlocken in Form kleiner Beeren zeigen jedoch
nur spätarchaische Münzen des ausgehenden 6. Jhs. v. Chr. (vgl. z. B. Franke - Hirmer Taf. 117
Nr. 356), die sich, wie W. erkennt, stilistisch gut mit den syrakusanischen Münzen Kat.-Nr.
1228 vergleichen lassen und mit diesen annähernd gleichzeitig sind. Aristophanes (Av. 1106)
spricht von „Eulen“, wenn er „Geld“ meint, W. zitiert dazu das antike Scholion.
Bei W.: GK1 S. 217, 327 (GA Text S. 432, 622); GK2 S. 456-457, 641, 726-727 (GA Text S. 433, 623, 701).
MI S. LXI, LXIV; De ratione S. 12, 20; Br. I Nr. 222 S. 387, 598.
Lit.: Jean Hardouin, Explication d’une Medaille d’Or du Cabinet de Son Altesse Serenissime Monseigneur le Duc
du Maine, in: Memoires pour l’Histoire des Sciences et des beaux Arts XXVI, Trevoux, August 1727, Artikel 72 S.
1449-1450; BMC Greek Coins, Attica S. lff.; Maria R.-Alföldi, AntNum S. 83-84 Abb. 69ff.; Franke - Hirmer S.
88ff. Taf. 116-119 Nr. 351-363; Kraay, Coins S. 60ff. Taf. 10-11 Nr. 175-201.


1182.
entfällt
1183. Athen, Goldmünze
Die schönste Münze von Athen,... ein sogenannter Quinarius in Gold
Ehemals Neapel, Farnesische Sammlung in Capodimonte, derzeitiger Aufbewahrungsort
nicht nachgewiesen.
Gold wurde in Athen nur in Ausnahmefällen geprägt, so 407/406 v. Chr. nach dem Peloponne-
sischen Krieg, 295/294 v. Chr. von dem Tyrannen Lachares und 88/87 v. Chr. von Mithridates
V. (Beispiele: Kraay, Coins S. 68ff. Taf. 11 Nr. 202, 203; Kraay, Athens S. 9, 13, 30, 32 Taf. IV,7,
V,7). Welche Prägung in der ehemaligen Sammlung Farnese W. meinen könnte, ist nicht er-
sichtlich. Quinarius, 16 Denar, ist eine römische Gewichtseinheit für Silber- und Goldprägun-
gen. Das Zitat von Boze, den W. hier widerlegen möchte, lautet: „Les observations generales
de M. de Boze sur les medailles [...] sont: [...] celles d’Athenes, dont on en a presque un pareil
nombre d’argent & de bronce, & point du tout en or.“ (Histoire de l’Academie Royale des
Inscriptions et Beiles Lettres. Tome premier [Paris 1717] S. 235).
Bei W.: GK1 S. 327 (GA Text S. 622); GK2 S. 641 (GA Text S. 623).
 
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