Toreutik
531
Silber
1296. Wasserhahn mit Inschrift: faustinae nostrae
ein silberner Hahn ... aus welchem das Wasser in die Bäder... lief
Gefunden im frühen 18. Jh. in Lanuvium, Villa des Antoninus Pius (Kat.-Nr. 199), derzeitiger
Aufbewahrungsort nicht nachgewiesen.
„Unserer Faustina“. Den Namen Faustina tragen zwei römische Kaiserinnen: die ältere Faus-
tina (ca. 110-141 n. Chr.) war die Frau des Kaisers Antoninus Pius, die jüngere Faustina (ca.
130-176 n. Chr.) die Frau des Kaisers Marc Aurel. Porträts der beiden Faustinae und anderer
Mitglieder des antoninischen Kaiserhauses wurden in der Villa in Lanuvium gefunden (Neu-
decker).
Bei W.: GK1 S. 412 (GK Text S. 808); GK2 S. 847-848 (GA Text S. 809).
Lit.: Neudecker, Skulpturenausstattung S. 165 Anm. 12.
1297. Kalathos: Apotheose des Homer
Vergötterung des Homerus ... auf einem Gefäße von Silber
Neapel, Museo Nazionale Inv. 25301. - Gefunden in Pompeji. - H. 0,125 m; B. 0,15 m.
Frühe römische Kaiserzeit. - Von Bayardi auf die Apotheose Caesars gedeutet, von Caylus auf
die eines Kaisers. Die zutreffende Deutung erschloß Martorelli aus dem von W. übernomme-
nen Vergleich mit dem Archelaos-Relief Kat.-Nr. 842.
Bei W.: GK1 S. 339 Anm. 2 (GA Text S. 648); GA2 S. 668-669 Anm. 5 (GA Text S. 649).
Br. I Nr. 224 S. 393, 601; Sendschreiben S. 56-57 (SN 2,1 S. 105-106); Nachlaß Paris vol. 57 p. 94r (SN 2,1 S. 227 zu
105 Z. 26); Eis. V S. 69-70 Anm. 2 (Fea).
Lit.: Ottavio Antonio Bayardi, Catalogo degli antichi monumenti disotterrati dalla discoperta cittä di Ercolano,
Napoli 1755 S. 246 Nr. 540 (Apotheose Cäsars); Giacomo Martorelli, De Regia Theca Calamaria, Napoli 1756 Bd. I
S. 266-267; Caylus, Recueil Bd. II S. 121 Taf. 41,1; Ruesch, Guida S. 411—412 Nr. 1879; Le collezioni 1,1 S. 210-211
Nr. 35; Ulrico Pannuti, L’Apoteosi d’Omero. Vaso argenteo del Museo Nazionale di Napoli, in: MonAnt Ser. Mise.
3,2,1984 S. 44-58 Taf. 1-4; SN 2,1 S. 227 zu 105 Z. 26.
1298. Kantharos: Orest vor dem Areopag, ,Coppa Corsini*
Orestes ... auf einem silbernen Gefäße des Hm. ... Corsini
Rom, Palazzo Corsini. - Gefunden unter Benedikt XIV (1740-1758) in Anzio. - H. 0,13 m;
Dm. 0,10 m.
Frühe römische Kaiserzeit. - In seiner ausführlichen und für seine Hermeneutik exemplari-
schen Besprechung des Werkes in MI hatte W. die Szene auf dem Becher in Anschluß an die
„Eumeniden“ des Aischylos als Darstellung des Prozesses des Muttermörders Orestes vor
dem Areopag in Athen gedeutet: In Anwesenheit der rächenden Erinyen/Eumeniden, ande-
rer Personen und des Orest legt die Göttin Athena den für den Freispruch entscheidenden
Stimmstein in die Urne. Der Becher ist wohl kaum das Original eines der beiden Becher, die
der Toreut Zopyros (Plin. nat. 33,156) um die Mitte des 1. Jhs. v. Chr. schuf. Er könnte aber
den Orest-Becher des Zopyros als Vorbild gehabt haben. Der Stil einzelner Figuren erinnert an
Werke der hochklassischen griechischen Kunst. Ob diese Figuren auf eine malerische Vorlage
des 5. Jhs. v. Chr. zurückschließen lassen oder ob sie Teil einer späteren eklektischen Kompo-
sition sind, ist schwer zu entscheiden.
Bei W.: GA2 S. 438, 774-775 (GA Text S. 415, 745, 747).
MI S. LXXXVII, 203ff. Abb. 151; AGAS. 106; Br. III Nr. 743 S. 135, 479-480.
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Silber
1296. Wasserhahn mit Inschrift: faustinae nostrae
ein silberner Hahn ... aus welchem das Wasser in die Bäder... lief
Gefunden im frühen 18. Jh. in Lanuvium, Villa des Antoninus Pius (Kat.-Nr. 199), derzeitiger
Aufbewahrungsort nicht nachgewiesen.
„Unserer Faustina“. Den Namen Faustina tragen zwei römische Kaiserinnen: die ältere Faus-
tina (ca. 110-141 n. Chr.) war die Frau des Kaisers Antoninus Pius, die jüngere Faustina (ca.
130-176 n. Chr.) die Frau des Kaisers Marc Aurel. Porträts der beiden Faustinae und anderer
Mitglieder des antoninischen Kaiserhauses wurden in der Villa in Lanuvium gefunden (Neu-
decker).
Bei W.: GK1 S. 412 (GK Text S. 808); GK2 S. 847-848 (GA Text S. 809).
Lit.: Neudecker, Skulpturenausstattung S. 165 Anm. 12.
1297. Kalathos: Apotheose des Homer
Vergötterung des Homerus ... auf einem Gefäße von Silber
Neapel, Museo Nazionale Inv. 25301. - Gefunden in Pompeji. - H. 0,125 m; B. 0,15 m.
Frühe römische Kaiserzeit. - Von Bayardi auf die Apotheose Caesars gedeutet, von Caylus auf
die eines Kaisers. Die zutreffende Deutung erschloß Martorelli aus dem von W. übernomme-
nen Vergleich mit dem Archelaos-Relief Kat.-Nr. 842.
Bei W.: GK1 S. 339 Anm. 2 (GA Text S. 648); GA2 S. 668-669 Anm. 5 (GA Text S. 649).
Br. I Nr. 224 S. 393, 601; Sendschreiben S. 56-57 (SN 2,1 S. 105-106); Nachlaß Paris vol. 57 p. 94r (SN 2,1 S. 227 zu
105 Z. 26); Eis. V S. 69-70 Anm. 2 (Fea).
Lit.: Ottavio Antonio Bayardi, Catalogo degli antichi monumenti disotterrati dalla discoperta cittä di Ercolano,
Napoli 1755 S. 246 Nr. 540 (Apotheose Cäsars); Giacomo Martorelli, De Regia Theca Calamaria, Napoli 1756 Bd. I
S. 266-267; Caylus, Recueil Bd. II S. 121 Taf. 41,1; Ruesch, Guida S. 411—412 Nr. 1879; Le collezioni 1,1 S. 210-211
Nr. 35; Ulrico Pannuti, L’Apoteosi d’Omero. Vaso argenteo del Museo Nazionale di Napoli, in: MonAnt Ser. Mise.
3,2,1984 S. 44-58 Taf. 1-4; SN 2,1 S. 227 zu 105 Z. 26.
1298. Kantharos: Orest vor dem Areopag, ,Coppa Corsini*
Orestes ... auf einem silbernen Gefäße des Hm. ... Corsini
Rom, Palazzo Corsini. - Gefunden unter Benedikt XIV (1740-1758) in Anzio. - H. 0,13 m;
Dm. 0,10 m.
Frühe römische Kaiserzeit. - In seiner ausführlichen und für seine Hermeneutik exemplari-
schen Besprechung des Werkes in MI hatte W. die Szene auf dem Becher in Anschluß an die
„Eumeniden“ des Aischylos als Darstellung des Prozesses des Muttermörders Orestes vor
dem Areopag in Athen gedeutet: In Anwesenheit der rächenden Erinyen/Eumeniden, ande-
rer Personen und des Orest legt die Göttin Athena den für den Freispruch entscheidenden
Stimmstein in die Urne. Der Becher ist wohl kaum das Original eines der beiden Becher, die
der Toreut Zopyros (Plin. nat. 33,156) um die Mitte des 1. Jhs. v. Chr. schuf. Er könnte aber
den Orest-Becher des Zopyros als Vorbild gehabt haben. Der Stil einzelner Figuren erinnert an
Werke der hochklassischen griechischen Kunst. Ob diese Figuren auf eine malerische Vorlage
des 5. Jhs. v. Chr. zurückschließen lassen oder ob sie Teil einer späteren eklektischen Kompo-
sition sind, ist schwer zu entscheiden.
Bei W.: GA2 S. 438, 774-775 (GA Text S. 415, 745, 747).
MI S. LXXXVII, 203ff. Abb. 151; AGAS. 106; Br. III Nr. 743 S. 135, 479-480.