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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Hrsg.]; Hofter, Mathias René [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Hrsg.]; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Winckelmann-Gesellschaft [Hrsg.]
Schriften und Nachlaß (Band 4,2): Geschichte der Kunst des Alterthums: Katalog der antiken Denkmäler : Erste Auflage Dresden 1764, Zweite Auflage Wien 1776 — Mainz am Rhein: Verlag Philipp von Zabern, 2006

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https://doi.org/10.11588/diglit.58924#0085
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Skulptur

81

130. Chimaira von Arrezzo
eine Chimära von Erzt, in der Gallerie zu Florenz
Florenz, Museo Archeologico Inv. 1, ehemals Florenz, Galleria degli Uffizi. - Gefunden 1553
in Arezzo an der Porta Laurentina. - H. 0,785 m; L. 1,29 m.
Ende des 5./Anfang des 4. Jhs. v. Chr. - Die von W. erwähnte etruskische Weihinschrift befin-
det sich auf dem rechten Vorderlauf. Entsprechend der üblichen Ikonographie der Chimaira
wurde der verlorengegangene Schwanz des Mischwesens als Schlange ergänzt (bei Dempster
und Gori ohne Ergänzung).
Bei W.: GK1 S. 92 (GK Text S. 150); GK2 S. 156, 544-545 (GA Text S. 151, 513).
Lit.: Dempster, Etruria I Taf. 22; Gori, Mus. Etr. II S. 289ff. Taf. 155; Maja Sprenger, Gilda Bartoloni, Die Etrusker,
Kunst und Geschichte, München 1977 S. 143 Nr. 207 Taf. 207; Cristofani, Etruschi S. 64ff., 295ff. Nr. 121; Mauro
Cristofani in: Die Etrusker und Europa, Ausst.-Kat. Paris, Berlin, Berlin 1993 S. 282-283 Abb. S. 274, 278ff. S. 379
Nr. 366; LIMC III (1986) S. 259ff. bes. 261 Nr. 11 s. v. Chimaira (in Etruria) (Ingrid Krauskopf).


131. Wölfin, ,Lupa Capitolina‘
Rom, Palazzo dei Conservatori Inv. S 1181. - H. 0,75 m; L. 1,14 m.
Die nach Meinung der heutigen Forschung in der 1. Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. geschaffene
etruskische Bronzestatue war seit dem 9. Jh. n. Chr. in Rom vor dem Lateran als Symbol der
Gerichtsbarkeit aufgestellt; ihr Fundort ist unbekannt. 1471 wurde sie zusammen mit dem
Dornauszieher (Kat.-Nr. 615) auf das Kapitol gebracht; damals wurden die Zwillinge Romulus
und Remus hinzugefügt. Wer die Zwillinge arbeitete und wer der Auftraggeber war, ist unge-
klärt. Unsicher bleibt, ob Zwillinge auch ursprünglich mit der Wölfin verbunden waren. - W.
war der erste, der die Wölfin der etruskischen Kunst zuwies und die Zwillinge als neuzeitlich
erkannte. Er eröffnete auch die bis in die Gegenwart andauernde Diskussion über die Identifi-
zierung der Statue entweder mit der vergoldeten Wölfin auf dem Kapitol, die mit den Figuren
der Zwillinge 65 v. Chr. vom Blitz getroffen wurde (Cic. div. 2,45; Cic. Catil. 3,19; Cass. Dio
37,9) oder - wozu W. neigt - mit einer Wölfin in dem am Abhang des Palatin gelegenen Luper-
eal (Kat.-Nr. 250), der 295 v. Chr. Zwillinge beigegeben wurden (Liv. 10,23,12; Dion. Hal. ant.
1,79,8; Plin. nat. 15,77). Die jüngsten Untersuchungen (Parisi Presicce) schließen eine Identi-
fizierung mit der Wölfin auf dem Kapitol aus: die Statue war nicht vergoldet, und die Risse in
den Hinterläufen sind Gußfehler, also nicht Folgen eines Blitzschlages.
Bei W.: GK1 S. 294 (GA Text S. 570); GK2 S. 181, 541, 606 (GA Text S. 173, 509, 571).
AGAS. 24-25.
Lit.: Cic. Catil. 3,19; Cic. div. 1,20; 2,45,47; Liv. 10,23,12; Dion. Hal. ant. 1,79,8; Cass. Dio 37,9. - Stuart Jones, Pa-
lazzo Conservatori S. 56ff., 372 Taf. 17; Helbig4 II S. 277-281 Nr. 1454 (Erika Simon); Cristofani, Etruschi S. 54ff.,
220-221 Abb. 114; 290-291 Nr. 114; Claudio Parisi Presicce, La Lupa Capitolina. Ausst.-Kat. Roma 2000, Milano
2000; Haskell - Penny S. 335ff. Nr. 93 Abb. 178.


Kleinbronzen

132. Hephaistos mit Donnerkeil
Eben dieses Zeichen [Blitz keil] haben Vulcanus und Pan ... in dem Museo des Collegi Romano
Ehemals Rom, Museo del Collegio Romano, derzeitiger Standort nicht nachgewiesen.
 
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