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Winckelmann, Johann Joachim; Balensiefen, Lilian; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Kunze, Max [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]
Schriften und Nachlaß (Band 4,5): Statuenbeschreibungen, Materialien zur "Geschichte der Kunst des Alterthums", Rezensionen — [Mainz am Rhein]: Verlag Philipp von Zabern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.58927#0036

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Statuen im Belvedere-Hof

Weitere Ansätze, Exzerpte und Notizen im Nachlaß Paris p. 74r, 73v, 74v, 78v
I. Beschreibung des Apollo in Belvedere.
[74r] Und in diesem Gesicht siebest du in der That mit einem Blick das höchste u. schönste <aller> der
über andere erhabenen Gottheiten, so wie [sie] sich dem Verstände des Göttlichen Dichters gezeiget u. 5
dem Alterthum zur Verehrung vorgestellet worden.
Eine Stirn wie diejenige <aus welchem die von der Göttin der Weißheit schwanger war u. die
im Apollo von dem Geist der <Weißheit> Weißagung zu Delos u. Claros aufgeschwellet scheinet:
Augenbranen nach dem Begrif derjenigen die den Olympus erschüttert: Augen der Königinn der
Göttinnen [mit] Majestät gewölbet und der schönste Mund voller Zärtlichkeit einen Hiacynthus und[?] 10
Pamfo zu küssen
Der Unmuth selbst wieder den Python der sich in der Nase (aufblähet) ist wie ein Wetter welches in
den Unteren Gegenden der Luft bleibet u. (nicht) die obere Atmosphäre nicht beunruhiget
[73v]<Der schönste Jüngling unter tausenden die zu Elis u. am Isthmus erschienen von Weisen u.
von der Menge bewundert; /ein Jüngling;/ ein Jüngling den der Frühling —> 15
<Suche den schönsten Jüngling da wo die Natur schöne Menschen bildet.> Womit soll ich die
Schönheit deßelben vergleichen und was reicht <b[is]> in Natur u. Kunst bis an den Begrif dieser
Bildung! <Der welcher die Augen des gantzen Volcks zu Athen durch seine Schönheit auf sich zog> Der
junge Held über deßen Schönheit alles Volck in Athen erstaunete u. der schönste unter viel tausenden
di[e] vor Troja kriegten, u. den Apollo selbst liebte 20
Hätte der Thebanische Dichter uns die Schönheit des Theseus gemahlet <der> über welche das
gantze Volck in Athen erstaunete, <da er zu erst in sein Vaterland> u. den Gott der Musen zu sehen
glaubeten da jener zu erst in sein Vaterland erschien. Hätte Homer den schönsten jungen Helden unter
viel tausenden vor Troja, den welchen Apollo selbst liebte <wie den Thersites> gemahlet
[74 v] Der Künstler hat den Apollo vorgestellet da er noch nicht die Daphne geliebet hatte: denn er 25
hat noch keinen Lorbeer Kranz, v. Lucian Dial. Deor. XV. c. 2. - καί νυν άντ’ εκείνων στεφάνους έχω.
[78 ν] Lucian Dial. DeorXVc.i. ρ. 242 Τ I. Ορρ·
ΈΡΜΗΣ, σύ δε κόρα, ώ ’Άπολλον, καί κιθάριζε καί μέγα επί τω κάλλει φρονεί, κάγώ επί τη
εύεξία, καί τη λύρα1 εΐτα, έπειδάν κοιμάσθαι δέοι, μόνοι καθευδήσομεν.
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Neben 13: NB Es sind einige berühmte Statuen des Apollo anzuführen
Neben 13-14: Θεοείκελον πολλάκις τον Πηλέως 'Όμηρος. Διογένης τούς άγαθούς άνδρας
Θεών έλεγε εικόνας είναι.
Neben 15—16: Woher nehme ich Begriffe von Schönheit
Neben 16-18: Die Natur würde mir in einem jungen Theseus über deßen Schönheiten das gantze 35
Volk zu Athen erstaunete, da er ihnen zu erst erschien u. in Achilles dem schönsten unter viel tau-
senden vor Troja, u. den selbst Apollo liebte
4 Und hie [r] siehest du mir einen Blick > Text 5 so wie sich dem > Text 8 zu Delos u. Claros nachgetragen 9 erschüttert
und Augen mit Majestät > Text 10—11 einen Hiacynthus von [?] Pamfo] vielleicht verschrieben für: einen Hyacinthus und von
Paphos den Cinyras /2 zu küssen nachgetragen, davor Zwischenraum 12 Der Unmuth der den Gott wieder seinen Feind auf-
gebracht der /die Nase erweitert und den Mund öfnetj > Text 21 Hätte der Dichter aus Theben > Text 35 in dem > in einem
 
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